Ihr seid geliebt

Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge. (Apostelgeschichte 26,22)

Seit 125 Jahren wird in unserer Thomaskirche das biblische Wort gehört und bedacht, feiern Menschen Taufe, Konfirmation und Trauung, auch manche Trauerfeiern. Viele von Ihnen verbinden Erinnerungen mit dieser Kirche.

Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge – diese Worte soll der Apostel Paulus gesprochen haben, als er befragt wurde, um zu klären, ob er in Haft und vor Gericht muss. Der Apostel Paulus war wohl der erfolgreichste Missionar der jungen christlichen Gemeinden, ohne sein Wirken wäre das Christentum vielleicht nie zur Weltreligion geworden. Weiterlesen

325 – ein historisches Jahr

Das Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel wurde schon im Jahr 381 formuliert. Es ist das im weitesten Sinn ökumenische Glaubensbekenntnis, weil es die gesamte Christenheit verbindet. (Evangelisches Gesangbuch RWL, 854)

Wem, besonders unter den Theologinnen und Theologen, fällt dazu etwas ein? Wer hat diese beiden Sätze schon einmal gelesen? Unser Jahr 2025 ist ein Jubiläumsjahr für das 1. Ökumenische Konzil im Jahre 325, das vor tausendsiebenhundert Jahren stattfand. Dieses wiederum ist mit dem 2. Ökumenischen Konzil, 381 in Konstantinopel, als das sogenannte Nizänum-Konstantinopolitanum, engstens verbunden.

In drei Bereichen spielt es eine eminent wichtige Rolle. Der erste Bereich ist das historische Feld der Alten Kirche. Der zweite Bereich ist das für jede Pfarrerin und jeden Pfarrer verpflichtende, liturgische, ökumenische Feld der Ordination. Der dritte Bereich ist das weite, schöne Feld der Kirchenmusik. Weiterlesen

Paulus und die Winde auf Kreta

Wer nichts über Paulus weiß, wird sich die Frage stellen, was denn der Apostel mit den Winden auf Kreta zu tun hat. Lasst uns also in die Texte und in Vergangenheit und Gegenwart schauen. Sie werden als erstes fragen: Wie kam der Apostel dorthin? Bei dieser Frage müssen wir weit ausholen. Weiterlesen

Luft holen! Fünf Jahre nach der ersten Corona-Toten in Essen

„Luft holen! Sieben Wochen ohne Panik“ ist das Motto für die evangelische Fastenaktion „Sieben Wochen Ohne“ 2025. Seit Aschermittwoch lassen sich Christen auf diese Woche bis Ostern begleiten, anregen, irritieren, um neu auf ihr Leben zu schauen.

Es ist schon ein seltsamer Zufall, dass vor fast genau fünf Jahren in Essen die erste Tote zu beklagen war, die an oder mit COVID-19 gestorben ist. Da blieb einem Menschen im wahrsten Sinnen die Luft weg – und unsere Gesellschaft stand vor der Gefahr, in Panik zu geraten. Ich bin überrascht und auch befremdet, wie wenig die Corona-Pandemie und der Umgang mit ihr nach fünf Jahren öffentlich bedacht werden. Weiterlesen

Die elendesten unter allen Menschen

Im seinem ersten Brief an die christliche Gemeinde in Korinth schreibt der Apostel Paulus: „Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferstanden ist, wie sagen dann einige unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten! Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Weiterlesen

Jahreslosung #4: Lasst uns damit anfangen!

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. (1. Korinther 16,14)

Die Jahreslosung ist für mich ein Bibelwort, an dem wir uns immer wieder orientieren sollen und das wie ein roter Faden für das Jahr ist. Die Losung soll uns helfen, soll uns stärken, uns unterstützen – bei all dem, was im Jahr auf uns zukommt. Sie soll dem Jahr eine Richtung weisen.

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ – da höre ich einen enorm hohen Anspruch und denke: wie schön wäre es, wenn wir das schaffen könnten, wenn wir schon auf diesem Weg wären, wenn Menschen so miteinander umgehen würden. Doch die Realität sieht leider an vielen Punkten anders aus. Weiterlesen

Jahreslosung #1: Das Wichtigste ist, im Gespräch zu bleiben

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. (1. Korinther 16,14)

Fast zum Schluss des 1. Korinther­briefes gibt der Apostel Paulus die­se Mahnung heraus: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Im gleichen Brief hat er mit dem berühmten Hohelied der Liebe (1. Kor. 13) fest­gehalten, dass die Liebe der Sinn des Lebens ist: ohne Liebe ist alles nichts. Mit Liebe zu leben ist, was uns Christen und Christinnen aus­zeichnen sollte. Weiterlesen

Gottes Liebe kann uns leiten

Gottes Geist versöhnt und eint die leidende Schöpfung. (Motto der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen für den Ökumenischen Tag der Schöpfung 2022)

In der ersten Septemberwoche hat die Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) das erste Mal auf deutschem Boden getagt.

Vor mehr als 70 Jahren, 1948, fand die Gründungsversammlung des ÖRK in Amsterdam statt. Damals versammelten sich Vertreter von 147 Kirchen aus 44 Ländern, mehrheitlich aus Nordamerika und Europa stammend. Noch unter dem Eindruck der Leiden des Zweiten Weltkriegs wurde die Botschaft verkündet: „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“. In diesem Jahr in Karlsruhe waren über 4.000 Delegierte von ca. 350 Kirchen aus 110 Ländern der Erde zusammengekommen, um sich über Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung auszutauschen. Weiterlesen

Bereit für die Nachfolge

Ihr werdet mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, und dieser Geist wird euch die Kraft geben, überall als meine Zeugen aufzutreten. (Apostelgeschichte 1,8)

Es muss eine ziemlich belastende Zeit gewesen sein damals für die Jünger*innen. Ein ständiges hin und her der Gefühle. Jesus, ihr Lehrer und Freund, hatte ihnen nicht nur von einem neuen Leben erzählt, er hatte sie auch immer schon ein Stückchen daran teilhaben lassen.

Immer wieder holte er für sie „den Himmel auf die Erde“, wenn sie beieinander waren und er ihnen Geschichten von Gottes Liebe erzählte, wenn sie miterleben durften, wie er anderen wieder auf die Füße half, wenn sie sahen, dass Traurige langsam ihre Lebensfreude zurückfanden oder sie Zeugen wurden, wie Menschen, die vorher niemand beachtet hatte, plötzlich mit Achtung und Respekt behandelt wurden. Und auch sie selbst fühlten sich ja angenommen, so wie sie waren; und so wollten sie mit Jesus einen neuen Weg gehen. Weiterlesen

Pfingstwunder, 2022

Die Geburt eines Kindes zu Weihnachten, Auferstehung zu Ostern – und Pfingsten? Pfingsten ist ein Fest, das hinter Weihnachten und Ostern deutlich in den Hintergrund tritt. Dabei ist es unter den drei großen Festen das „geistreichste“.

Die Bibel erzählt von einem Pfingstwunder, das wir fünfzig Tage nach Ostern feiern: Nach dem Tod Jesu sitzen die Jüngerinnen und Jünger voller Trauer in ihren Häusern. Da erfüllt ein mächtiges Rauschen den Raum, Feuer zerteilt sich und lässt sich auf den Köpfen der Jünger nieder. Sie werden vom Geist Gottes erfüllt, der ihnen Kraft und Mut gibt. Und sie lassen sich begeistern, sind bewegt, drängen nach draußen – gehen auf fremde Frauen und Männer zu, kommen in Kontakt, verstehen einander. In einem sind sie sich sicher: das alles bewirkt der Heilige Geist – er ist dynamisch, kraftvoll, belebend. Weiterlesen