Jahreslosung #4: Lasst uns damit anfangen!

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. (1. Korinther 16,14)

Die Jahreslosung ist für mich ein Bibelwort, an dem wir uns immer wieder orientieren sollen und das wie ein roter Faden für das Jahr ist. Die Losung soll uns helfen, soll uns stärken, uns unterstützen – bei all dem, was im Jahr auf uns zukommt. Sie soll dem Jahr eine Richtung weisen.

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ – da höre ich einen enorm hohen Anspruch und denke: wie schön wäre es, wenn wir das schaffen könnten, wenn wir schon auf diesem Weg wären, wenn Menschen so miteinander umgehen würden. Doch die Realität sieht leider an vielen Punkten anders aus. Weiterlesen

Wie die Kinder

Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes! Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. (Markus 10,14-15)

An diesen bekannten Spruch aus dem Markusevangelium musste ich letztens denken, als ich meinen beiden Enkelinnen still und völlig fasziniert beim Spielen auf unserer Terrasse zusah. Sie waren mit ihren Eltern, die (leider) in Österreich wohnen, für ein paar Tage bei uns zu Besuch.

Drei Jahrzehnte nach der Beschäftigung mit den eigenen Kindern ist mir da noch einmal bewusst geworden, wie recht Jesus mit seiner Wertschätzung der Kinder hat. Und deshalb freue ich mich auch sehr, dass wir im Moment in unserer Gemeinde eine hohe Nachfrage nach Taufen haben und fast in jedem Gottesdienst (und auch danach) Kinder taufen. Das ist schön! Weiterlesen

Hören und Handeln

Wer sich meine Worte nur anhört, aber nicht danach lebt, der ist so unvernünftig wie einer, der sein Haus auf Sand baut. (Matthäus 7,26)

Christinnen der Republik Vanuatu haben dieses Jahr den Weltgebetstag vorbereitet. Vanuatu ist ein kleines Land im Pazifischen Ozean. Es sind 83 Inseln. Sie liegen in etwa zwischen Australien und Neuseeland. Nicht auf allen Inseln leben Menschen. Nur 67 Inseln sind bewohnt. Vanuatu ist ein Südseeparadies. Doch dieses Land ist in Gefahr: Durch den Klimawandel steigt der Meeresspiegel. Vanuatu droht zu versinken. Furchtbare Wirbelstürme verwüsten das Land. Erdbeben zerstören immer wieder die Dörfer und Städte. Auf Vanuatu gibt es auch noch sieben aktive Vulkane. Daher fragen die Frauen aus Vanuatu: Worauf bauen wir? Was trägt unser Leben? Weiterlesen

Eigentlich ganz einfach – und doch so schwer

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was Gott, der Herr, von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Micha 6,8)

Der Prophet Micha spricht das aus, was ich eigentlich weiß. Das, was mir als Christin klar sein müsste: Du weißt, was du tun sollst. Du bist Gottes geliebtes Kind. Er liebt dich, so wie du bist. Dessen kannst du gewiss sein. Du wirst geliebt. Immer und überall. Das macht dich frei und gibt dir Kraft: Gib seine Liebe weiter.

Liebe üben. Klingt ganz einfach, ist aber so schwer: Gottes Wort halten, immer und überall. Seine Gebote als ständige Richtschnur nehmen. Die Verantwortung, die Gott uns vor die Füße legt, übernehmen und dann nach besten Wissen und Gewissen, mit Glauben und Gottvertrauen das Leben gestalten. Weiterlesen

Weinklang

Jesus spricht: Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. (Johannes 15,1+5)

Erntedank – wir sehen auf die Ernte des Jahres und erinnern uns daran, dass Gott die Erde mit allem was darauf ist, geschaffen hat, damit seine Schöpfung auf ihr Bestand hat. Schöpfungszeit – wir loben Gott, den Schöpfer, und bedenken, wie wir seine Schöpfung erhalten können. „Weinklang“ – so sind die Gedanken der Schöpfungszeit in diesem Jahr überschrieben. Weiterlesen

Ihr seid der Tempel

Das Fundament ist gelegt: Jesus Christus. Niemand kann ein anderes legen. (1. Korinther 3,11)

Ein lautes Krachen erfüllt die Gegend. Menschen schreien und rennen. Eine riesige Staubwolke wird hochgewirbelt, während das große Gebäude in sich zusammenfällt. Es ist der 3. März 2009 um 13.58 Uhr, als das Kölner Stadtarchiv einstürzt. Zwei Menschen sterben, Menschen verlieren ihre Wohnungen. Womit genau der Einsturz zusammen hängt, ist bis heute nicht geklärt. Nur eines weiß man: es hatte etwas mit den Bauarbeiten der U-Bahn, die unter dem Gebäude stattfanden, zu tun. Wer aber verantwortlich ist, ob es bauliche Mängel gab, ist unklar. Weiterlesen

„Gottes Gurkentruppe“

In unserem Gesangbuch gibt es das Lied „Nun freut euch, liebe Christen g’mein“. In den Strophen zwei und den folgenden hat Martin Luther unsere Geschichte mit Gott so dargestellt: „Dem Teufel ich gefangen lag, im Tod war ich verloren, mein Sünd mich quälte Nacht und Tag, darin ich war geboren. Ich fiel auch immer tiefer drein, es war kein Guts am Leben mein, die Sünd hat mich besessen.“ Gott erbarmt sich und sendet seinen Sohn. Der nimmt unsere menschliche Gestalt an und verspricht uns: „Den Teufel wollt‘ er fangen.“ Tatsächlich hat der Reformator fest an den Teufel geglaubt. Und er befindet sich damit ganz in Übereinstimmung mit dem Alten und dem Neuen Testament. Weiterlesen

Die Kirche in der VUCA-Welt

1. Manchmal hat man den Eindruck, die Herausforderungen für die Kirche in Deutschland seien nicht nur groß, sondern einzigartig. So manche Reaktionen auf die Studie Projektion 2060, die das Forschungszentrum Generationenverträge der Universität Freiburg im Mai vorgelegt hat, legten diese Einschätzung nah. Die koordinierte Mitglieder- und Kirchensteuervorausberechnung für die evangelische und katholische Kirche in Deutschland bestätigte frühere Langzeitstudien. Sie zeigt, wie sehr „Kirche im Umbruch“ ist „Zwischen demografischem Wandel und nachlassender Kirchenverbundenheit“. Mir scheint, dass in den öffentlichen Reaktionen viel von der Stimmungslage und der Unsicherheit in unseren Gemeinden und der Kirche insgesamt aufscheint. Weiterlesen

Mit Gelassenheit und Gottvertrauen

Ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. (Römer 8,18)

Der Philosoph Friedrich Nietzsche hat einmal geschrieben: „Die Christen müssten mir erlöster aussehen. Bessere Lieder müssten sie mir singen, wenn ich an ihren Erlöser glauben sollte.“ Und er hat damit einen wunden Punkt angesprochen. Man sieht und merkt uns Christinnen und Christen, das Glück Gottes Kinder zu sein, oft nicht an. Eher befremdet es uns, wenn Menschen glückselig lächelnd von ihrem Glaubensglück erzählen und wir werden vorsichtig, ob da nicht einer bei einer Sekte gelandet ist.

Das ist vermutlich aber auch nicht, wonach Nietzsche gefragt hat. Es ging ihm wahrscheinlich um eine im Glauben gründende Gelassenheit – einen wahrnehmbaren Unterschied zur Getriebenheit des Menschen. Loslassen können ist eine Lebenskunst, die Jesus den Menschen nahegelegt hat: Sorgt euch nicht um die Zukunft, vertraut auf Gott. Weiterlesen