Beherzt und beseelt: Im Krankenhaus

Beides erleben wir, erleben Menschen gleichzeitig: so sehr Kirche und Gemeinde zurzeit auch einen schweren Stand haben, steht Seelsorge vergleichsweise hoch im Kurs! Wo sich Schlimmes ereignet, wo die Not übergroß geworden ist, werden im öffentlichen Leben die Notfallseelsorge und die Telefonseelsorge, auch die Krankenhausseelsorge als wichtig und notwendig wahrgenommen.

Für das Herz gilt wie für die Seele: sie können für den ganzen Menschen stehen. Ein frohes oder schweres Herz meint einen frohen oder belasteten Menschen. Auch die Seele steht im biblischen Sinn für den ganzen Menschen, mit Haut und Haaren, seiner inneren und äußeren Verfassung, seinen sozialen Bezügen und seiner Lebensgeschichte. Weiterlesen

Ende der Endlichkeit?

Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. (Psalm 39,5)

Später im Herbst wird uns der kirchliche Kalender ans Trauern erinnern. Der November beginnt mit einem kollektiven Friedhofsgang zwischen Allerheiligen und Allerseelen und endet zum Ende des Kirchenjahres mit Ausblick auf den Advent am Toten- bzw. Ewigkeitssonntag. Steht sonst im Jahr nur für die Betroffenen und Trauernden die Welt plötzlich still, wenn jemand stirbt und eine Lücke bleibt, werden wir im November miteinander stiller und nachdenklich angesichts begrenzter Lebenszeit und zugemuteter Abschiede. Weiterlesen

Wir brauchen nicht immer mehr

Lobe den Herrn meine Seele! Gott, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter. (Psalm 104,24)

Es ist wieder Urlaubszeit und für viele Menschen ist das Zeit, auf Entdeckungsreise zu gehen: Zu atemberaubenden Stränden und Bergen, an blaue Meere und Flüsse, in Wüsten, exotische Urwälder und Landschaften. Und dann werden wieder viele Fotos durch die Welt geschickt. Als passionierter Fotograf schaue ich mir diese Fotos gerne an. Und gleichzeitig frage ich mich: Was zeigen diese Fotos wirklich? Wie nachhaltig bleibt der Blick auf die Wunder der Natur, auf die Werke der Schöpfung Gottes? Weiterlesen

An Pfingsten hat es Rosen geregnet

Da rührte mich die Hand Gottes an. (Ezechiel 37,1)

In einer Comedy-Sendung hieß es neulich: Nachrichten kann man nur noch sehen, wenn man vorher ein Antidepressivum nimmt. Da ist was dran. Es ist oft niederschmetternd. Beunruhigend. Aber heute, am Pfingstsonntag, haben wir auch bei uns in Haarzopf den Blick nach oben gerichtet – mithilfe einer Karte, die wir am Eingang der Kirche verteilt haben. Sie zeigt eine Kuppel, aus der es Rosenblätter regnet. Weiterlesen

Auferstehung ins Leben

Haltet Christus in euren Herzen heilig. (1. Petrus 3,15)

Was würden Sie antworten, wenn Sie jemand auf der Straße anspricht und Sie fragt: „Worauf hoffst du in dieser schwierigen Zeit? Und was gibt dir Zuversicht?“

Vielleicht würden Sie mir antworten, dass Sie auf das Ende der Kriege um uns herum hoffen. Und sich wünschen, dass wir hier weiterhin in Frieden leben können. Oder dass Sie hoffen, dass wir die Klimakrise in den Griff bekommen. Vielleicht hoffen Sie auch, dass unsere Gesellschaft beieinanderbleibt und wir zusammen die Herausforderungen unserer Zeit gelöst bekommen. Vielleicht richtet sich Ihre Hoffnung eher darauf, dass persönliche Sorgen verschwinden, dass es in Familie und Beruf rund läuft. Weiterlesen

Jahreslosung #3: Die Liebe leben!

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. (1. Korinther 16,14)

Als ich Ende des vergangenen Jahres mit Mann und Hund unterwegs war, die allermeisten Blätter waren schon von den Bäumen gefallen, da fiel mir plötzlich ein einzelnes Blatt ins Auge. Ich bin in die Knie, um es mir genauer anzusehen, und konnte dann ein Lächeln nicht verkneifen. Irgendein kleines Insekt, eine Raupe, ein Käfer, was weiß ich, hatte sich gütlich getan an diesem Eichenblatt und offensichtlich mit Bedacht gefuttert: ein kleines Herz war entstanden, was auf der Stelle mein Herz erfreut hat.

Was für eine Botschaft für die Welt. Liebe! Habe ich gedacht und natürlich sofort mein Handy gezückt, um es zu fotografieren. Ein kleines Herz, das mein Herz erfreut. Weiterlesen

Gedanken eines Suchenden

Vor kurzem war ich am Strand
mit den Füßen im nassen Sand
im Takt schlugen die Wellen
an die immer gleichen Stellen.

Jesus wandelte einfach übers Meer
und ich tue mich damit schwer
über den Wandel in Kirche nachzudenken
Gemeinden den Mut nach vorn zu schenken
auf die Zukunft den Blick zu lenken. Weiterlesen

Lebendiges Wasser

Seit ich etwas gelesen habe über „Bäche, Teiche und Mühlen in Steele und Königssteele“, gehe ich mit anderen Augen durch unseren Stadtteil. Wir sehen die Bäche unter uns, wenn mal ein Kanal repariert werden muss. Das kommt in letzter Zeit wieder öfter vor, oder kommt mir das nur so vor?

Es ist jedenfalls längst nicht nur Abwasser und Grubenwasser, das da unter unseren Straßen und Häusern fließt. Wenn die Bagger den Boden öffnen, kommt auch ihr Wasser zum Vorschein: Isinger, Eickenscheidter und Grendbach. Diese Bachläufe sind unter der Erde etwas in Vergessenheit geraten. Das Geschichtsmagazin „Stela Historica“ des Steeler Archivs hat sie mir ins Bewusstsein gehoben. Weiterlesen

Geh aus, mein Herz, und suche…

Wohl keiner Jahreszeit sehen wir so sehnsuchtsvoll entgegen wie dem Sommer. Wer kann, begibt sich auf Reisen; die einen auf der Suche nach dem Fremden, nach Unterbrechung der Routinen, nach dem was inspiriert und beflügelt jenseits des gewohnten Trotts. Die anderen suchen Erholung, müssen und wollen den Akku aufladen für einen chronisch fordernden Alltag. Wer bewährte Orte kennen- und lieben gelernt hat, kehrt nicht selten dorthin zurück. „Da weiß ich, was mich erwartet. Da ist meine Seele zu Hause; da wird oder bleibt sie gesund.“ Weiterlesen

Warum ich Ostersteine auslege

Vor etlichen Jahren hatte mein Sohn die Idee, sein Taschengeld aufzubessern. Er malte Steine an. Dann wurde eine kleine Decke ausgebreitet, eine Kiste aufgestellt vor dem Supermarkt um die Ecke. Und da es kurz vor Ostern war, sagte er: „Ich verkaufe Ostersteine.“ Der Verkauf lief gut. Ich habe damals natürlich auch zwei Steine gekauft.

Vergangenes Jahr – in der Corona-Zeit – sind mir die bemalten Steine wieder begegnet. Eines Morgens fand ich in dem kleinen Waldstück bei uns in der Nähe einen – zwischen den Wurzeln eines Baumes. Das fand ich sehr schön und besonders. Auch ein wenig geheimnisvoll. Ich habe den Stein seitdem aufgehoben. Weiterlesen