Unsere dritte Ortsbegehung beginnt mit einem Zeitsprung in den Mai 1943. Da, wo Sie jetzt sitzen, und wir heute Abend „Reformation“ feiern, brannten lichterloh Kirchenbänke und Empore. Nach einem Bombenangriff auf die Essener Innenstadt blieb von der Kreuzeskirche nur ein Torso und Gerippe übrig. Die Bomben fielen nicht überraschend und aus heiterem Himmel. Essen, die Kruppstadt, erntete, was sie gesät hatte: Hass und Vergeltung. Weiterlesen
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Beherzt und beseelt: Im Krankenhaus
Beides erleben wir, erleben Menschen gleichzeitig: so sehr Kirche und Gemeinde zurzeit auch einen schweren Stand haben, steht Seelsorge vergleichsweise hoch im Kurs! Wo sich Schlimmes ereignet, wo die Not übergroß geworden ist, werden im öffentlichen Leben die Notfallseelsorge und die Telefonseelsorge, auch die Krankenhausseelsorge als wichtig und notwendig wahrgenommen.
Für das Herz gilt wie für die Seele: sie können für den ganzen Menschen stehen. Ein frohes oder schweres Herz meint einen frohen oder belasteten Menschen. Auch die Seele steht im biblischen Sinn für den ganzen Menschen, mit Haut und Haaren, seiner inneren und äußeren Verfassung, seinen sozialen Bezügen und seiner Lebensgeschichte. Weiterlesen
Ende der Endlichkeit?
Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. (Psalm 39,5)
Später im Herbst wird uns der kirchliche Kalender ans Trauern erinnern. Der November beginnt mit einem kollektiven Friedhofsgang zwischen Allerheiligen und Allerseelen und endet zum Ende des Kirchenjahres mit Ausblick auf den Advent am Toten- bzw. Ewigkeitssonntag. Steht sonst im Jahr nur für die Betroffenen und Trauernden die Welt plötzlich still, wenn jemand stirbt und eine Lücke bleibt, werden wir im November miteinander stiller und nachdenklich angesichts begrenzter Lebenszeit und zugemuteter Abschiede. Weiterlesen
Schee war’s – Schön war es!
Wie zahlreich sind deine Werke, Herr. In Weisheit hast du sie alle gemacht. Die Erde ist voll von deinen Gütern. (Psalm 104,24)
Hatten Sie einen schönen Sommer? Heute hörte ich als Antwort auf diese Frage: „Was denn für ein Sommer? Wir hatten doch bis jetzt noch gar keinen.“ Ja, das kommt darauf an, was man unter Sommer versteht, was zum Sommer unbedingt dazu gehört. Besseres Wetter ja, vielleicht, aber der viele Regen bei uns hat der Natur doch auf jeden Fall gutgetan. Weiterlesen
Wir brauchen nicht immer mehr
Lobe den Herrn meine Seele! Gott, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter. (Psalm 104,24)
Es ist wieder Urlaubszeit und für viele Menschen ist das Zeit, auf Entdeckungsreise zu gehen: Zu atemberaubenden Stränden und Bergen, an blaue Meere und Flüsse, in Wüsten, exotische Urwälder und Landschaften. Und dann werden wieder viele Fotos durch die Welt geschickt. Als passionierter Fotograf schaue ich mir diese Fotos gerne an. Und gleichzeitig frage ich mich: Was zeigen diese Fotos wirklich? Wie nachhaltig bleibt der Blick auf die Wunder der Natur, auf die Werke der Schöpfung Gottes? Weiterlesen
Mitten unter uns
Wir gehen wieder auf Ostern zu
aus den kahlen Ästen der Bäume
wachsen knubbelige Knospen
junges Gras drängt sich durch den Asphalt
in den Blumenkästen
auf den Balkonen
in den Gärten tut sich was
Narzissen springen auf
leuchten gelb und orange
in der Gruga mit allen Sinnen wahrnehmbar
im Kruppwald sehnsüchtig erwartet
Leben blüht wieder
überall Weiterlesen
Auferstehung ins Leben
Haltet Christus in euren Herzen heilig. (1. Petrus 3,15)
Was würden Sie antworten, wenn Sie jemand auf der Straße anspricht und Sie fragt: „Worauf hoffst du in dieser schwierigen Zeit? Und was gibt dir Zuversicht?“
Vielleicht würden Sie mir antworten, dass Sie auf das Ende der Kriege um uns herum hoffen. Und sich wünschen, dass wir hier weiterhin in Frieden leben können. Oder dass Sie hoffen, dass wir die Klimakrise in den Griff bekommen. Vielleicht hoffen Sie auch, dass unsere Gesellschaft beieinanderbleibt und wir zusammen die Herausforderungen unserer Zeit gelöst bekommen. Vielleicht richtet sich Ihre Hoffnung eher darauf, dass persönliche Sorgen verschwinden, dass es in Familie und Beruf rund läuft. Weiterlesen
Ein Kernsatz des Glaubens
Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat. (Römer 15,7)
„Was soll ich tun?“ So fragte einmal ein Mensch in großer Auflösung Jesus (Markus 10,17). „Was sollen wir tun?“ Das fragte mich einmal, vertrauensvoll, ein Ehepaar. Ich hatte die beiden getraut und die Kinder getauft. Es war eine schöne Hochzeit, mit vielen herzlichen und warmen Besonderheiten, mit Texten und Musik, die die Liebe betrafen. Jetzt war die Situation anders. Erkaltet. Was sollen wir tun? Weiterlesen
Wunderbar tröstlich
Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. (Römer 6,8)
Vor einiger Zeit erreichte mich ein Ultraschallbild über WhatsApp. Erkannt habe ich darauf mal überhaupt nichts. Drunter stand, mit einem lachenden Smiley, nur der schlichte Satz: Es kommt Arbeit auf Dich zu! Ich musste lächeln, weil das bisher die kürzeste Anfrage für eine Taufe war, die ich bekommen habe. Selbst mein Stiefsohn, der nicht einer der Redseligsten ist, hat mehr Worte gebraucht um mich zu fragen, ob ich meinen Enkel taufen würde. Weiterlesen
Bleiben Sie gesund – wirklich ein guter Wunsch?
In den Anfängen der Corona-Zeit habe ich öfter Post oder Mails bekommen, die mit einem guten Wunsch endeten: „Bleiben Sie gesund!“. Ich muss sagen, ich habe mich schwer damit getan. Natürlich habe ich die Absicht hinter einem solchen Wunsch geteilt. Es galt und gilt immer noch, aufzupassen, Menschen zu schützen und dem Corona-Virus Einhalt zu gebieten und ihm möglichst nicht zum Opfer zu fallen.
Persönlich habe ich allerdings nie mit einem solchen Wunsch eine Mail versendet. Warum? „Bleiben Sie gesund“ hat mich zu sehr erinnert an Aussagen wie: „Gesundheit ist das höchste Gut.“ „Ohne Gesundheit ist alles nichts.“ Wenn ich mit einem Gruß der besonderen Art etwas abgeschickt habe, dann habe ich formuliert: „Bleiben Sie behütet.“ Weiterlesen