Ende der Endlichkeit?

Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. (Psalm 39,5)

Später im Herbst wird uns der kirchliche Kalender ans Trauern erinnern. Der November beginnt mit einem kollektiven Friedhofsgang zwischen Allerheiligen und Allerseelen und endet zum Ende des Kirchenjahres mit Ausblick auf den Advent am Toten- bzw. Ewigkeitssonntag. Steht sonst im Jahr nur für die Betroffenen und Trauernden die Welt plötzlich still, wenn jemand stirbt und eine Lücke bleibt, werden wir im November miteinander stiller und nachdenklich angesichts begrenzter Lebenszeit und zugemuteter Abschiede. Weiterlesen

Ein Ostergruß, der Hoffnung schenkt

„Christ ist erstanden! Halleluja!“ – ein alter Ostergruß, den ich in einer Zeit höre, in der mir nicht immer nach einem lautstarken „Halleluja“ ist. Eine Zeit, in der der Schatten von Karfreitag her groß ist: so viel Leid und Krieg und Sterben, so viel Sturheit und Unbarmherzigkeit. Der Ostergruß aber – so unwahrscheinlich er auch klingt – lässt mich hoffen, dass nichts so bleiben muss wie es ist. Dass Gott unsere Mauern aus Angst und Trauer durchbrechen kann. Weiterlesen

Jahreslosung #4: Lasst uns damit anfangen!

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. (1. Korinther 16,14)

Die Jahreslosung ist für mich ein Bibelwort, an dem wir uns immer wieder orientieren sollen und das wie ein roter Faden für das Jahr ist. Die Losung soll uns helfen, soll uns stärken, uns unterstützen – bei all dem, was im Jahr auf uns zukommt. Sie soll dem Jahr eine Richtung weisen.

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ – da höre ich einen enorm hohen Anspruch und denke: wie schön wäre es, wenn wir das schaffen könnten, wenn wir schon auf diesem Weg wären, wenn Menschen so miteinander umgehen würden. Doch die Realität sieht leider an vielen Punkten anders aus. Weiterlesen

Ostern heißt: den Neustart wagen

Noch mal von vorne beginnen, durchstreichen und vergessen können, was gewesen und schiefgelaufen ist. Manchmal wünscht Mensch sich nichts sehnlicher als das. Zum Beispiel dann, wenn eine Beziehung zu scheitern oder eine Freundschaft in die Brüche zu gehen droht. Wie schön wäre es, wenn wir in solchen Situationen einfach auf den Reset-Knopf drücken oder an der Stelle anknüpfen könnten, wo alles noch gut und schön war. Weiterlesen

Mut zum Glauben

Martin Luther und wir. Wie steht es mit dieser Relation, dieser Beziehung? Haben wir eine historische Beziehung oder eine Glaubensbeziehung zum Reformator oder beides? Das ist meine Frage an uns im Gedenkjahr „500 Jahre Worms“.

Etwa 50 Jahre nach Worms, die Zeitspanne ist vergleichbar zwischen dem berufenen Paulus und den Evangelien von Lukas und Matthäus, hält der bedeutende Lutheraner Nikolaus Selnecker (1530-1592) in der Universität Leipzig Vorlesungen zum Thema „Vom Leben und Wandel des ehrwürdigen Herrn und teuren Mannes Gottes Doctor Martini Lutheri“. Weiterlesen

Vom Beten

Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten. (Matthäus 6,6)

Lohnt es sich eigentlich zu beten? Jesus widmet in seiner Bergpredigt im Matthäusevangelium dem Gebet einen ganzen Abschnitt. Und es wird schnell deutlich, dass das Gebet für ihn mehr ist als nur eine Haltung. Und es ist auch nicht nur etwas, das alleine mit Gott und mir zu tun hat. Es geht tatsächlich auch um aktives Tun. Und es soll im Verborgenen geschehen. „Wenn du betest, geh in dein Zimmer,…“ – Luther nannte es „das Kämmerlein“ – „…bete zu deinem Vater, der im Verbogenen ist“ (aus Matthäus 6,6). Weiterlesen