Menschliche Geschwisterlichkeit – zwei Friedensprojekte der Religionen

In welchen unfriedlichen Zeiten müssen wir leben? Wer hätte das gedacht! „Antisemitismus und Islamophobie nehmen zu. Aber sie führen in die Irre, weil sie Hass schüren und potenziell in Gewalt münden. Der einzig zukunftsfähige Weg für ein friedliches Zusammenleben ist der Wert der Toleranz und des Dialogs. Das ist kein Verwischen der Unterschiede der Religionen, sondern es ist der Umgang mit diesen Unterschieden, der von Respekt und Wertschätzung geprägt ist“ (Landesbischof Prof. Dr. Bedford-Strohm, früherer Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland).

Zwei Friedensprojekte in Berlin und im fernen Abu Dhabi bemühen sich in dieser angezeigten Richtung. Ein prominenter afrobritischer Architekt baut das Abrahamic Family House, ein Berliner Architektenbüro das House of One. Die Initiative für das Projekt in Abu Dhabi geht auf Papst Franziskus zurück, die Berliner auf den evangelischen Pfarrer Gregor Hohberg. Wir wünschen ihnen sicher alle einen guten Erfolg. Wie schaut´s im Einzelnen aus? Weiterlesen

All Welt soll fröhlich singen

In diesem Beitrag wollen wir ein „weites Feld“ (nach Fontane) betreten: das Feld der Kirchenmusik. Kein weites Feld ohne Bäume, sondern eines mit gr0ßen Bäumen in der Nähe und ferneren, die wir nicht so klar erkennen. Die unterscheiden sich sehr, aber sie haben eines gemeinsam. Sie wachsen nicht für sich, sondern richten sich aus nach oben, zum Himmel. Weiterlesen

Martin Luthers Vater unser-Lied

Sieben Jahre vor seinem Tod 1546 hat der Reformator Martin Luther ein Lied zum weltumspannenden Herren-Gebet Vater unser gedichtet und komponiert, das seinesgleichen sucht. Felix Mendelssohn Bartholdy ist von der Melodie und den Strophen so angetan gewesen, dass er Sonaten-Variationen für Orgel für jede einzelne der neun Strophen komponierte. Wer sich ernsthaft mit diesem wunderbaren Lied auseinandersetzen möchte, der schlage unser Evangelisches Gesangbuch EG 344 auf. Weiterlesen

Mut zum Glauben

Martin Luther und wir. Wie steht es mit dieser Relation, dieser Beziehung? Haben wir eine historische Beziehung oder eine Glaubensbeziehung zum Reformator oder beides? Das ist meine Frage an uns im Gedenkjahr „500 Jahre Worms“.

Etwa 50 Jahre nach Worms, die Zeitspanne ist vergleichbar zwischen dem berufenen Paulus und den Evangelien von Lukas und Matthäus, hält der bedeutende Lutheraner Nikolaus Selnecker (1530-1592) in der Universität Leipzig Vorlesungen zum Thema „Vom Leben und Wandel des ehrwürdigen Herrn und teuren Mannes Gottes Doctor Martini Lutheri“. Weiterlesen

Hat Jesus gelacht?

Die großen Feste des Kirchenjahres liegen hinter uns. Zu Pfingsten lacht Jesus vom Himmel herab und freut sich seiner Schar, die mit großer Freude nach Jerusalem zurückgekehrt war (Lukas 24,52). Das behaupte ich einfach so. Vielleicht tut uns das auch uns in unseren schweren Zeiten gut?!

Die Frage: „Hat Jesus gelacht?“ ist alt und immer neu. Heiterkeit, Freude, Humor, Lachen zeichnen uns Menschen aus. Aristoteles: Von den Lebewesen lacht allein der Mensch. Rund 2500 Jahre später bestimmt Papst Johannes XXIII. den christlichen Glauben einfach so: er ist heitere Gelassenheit und Hingabe an Gott. Weiterlesen

Der Teufel ist mitten unter uns

Der Teufel ist mitten unter uns, in der Sprache, der Literatur und im Film und das mit Erfolg. Aus unserem alltäglichen Sprachgebrauch kennen wir die Redensarten: „Den Teufel werde ich tun! Zum Teufel nochmal! Der Teufel ist los. Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen. Der Teufel soll dich holen! Der Teufel steckt im Detail. Da ist der Teufel los! Du bist ein Teufelskerl. Er kommt in Teufels Küche. Geh doch zum Teufel! In der Not frisst der Teufel Fliegen.“

Doch was hat es mit dem „Teufel“ eigentlich auf sich? Der Teufel hat eine interessante Biografie. Der Name, unter dem er auch genannt wird, nämlich der Satan, taucht im Alten Testament auf. Dort ist er allerdings noch ein Engel, sogar ein hochrangiger Engel. Allerdings einer, den die Menschen als unsympathisch wahrnehmen. Er hat staatsanwaltliche Funktion, er ist derjenige, der über die Erde streift und dann Gott berichtet und auch Strafe für die Menschen fordert. So in der Geschichte vom zunächst erfolgreichen und dann leidenden Hiob. Weiterlesen

„Gottes Gurkentruppe“

In unserem Gesangbuch gibt es das Lied „Nun freut euch, liebe Christen g’mein“. In den Strophen zwei und den folgenden hat Martin Luther unsere Geschichte mit Gott so dargestellt: „Dem Teufel ich gefangen lag, im Tod war ich verloren, mein Sünd mich quälte Nacht und Tag, darin ich war geboren. Ich fiel auch immer tiefer drein, es war kein Guts am Leben mein, die Sünd hat mich besessen.“ Gott erbarmt sich und sendet seinen Sohn. Der nimmt unsere menschliche Gestalt an und verspricht uns: „Den Teufel wollt‘ er fangen.“ Tatsächlich hat der Reformator fest an den Teufel geglaubt. Und er befindet sich damit ganz in Übereinstimmung mit dem Alten und dem Neuen Testament. Weiterlesen