Die Jahreslosung ist unser Kompass

Prüft alles und behaltet das Gute! (1. Thessalonicher 5,21)

Die biblische Jahreslosung für das Jahr 2025 höre ich als klaren Auftrag an uns als Kirche, innezuhalten und alles sorgsam auf den Prüfstand zu stellen. Was brauchen die Menschen von uns als Kirche im kommenden Jahr? Auf welche Weise können wir als Kirche segens- und seelenvoll für die Menschen da sein? Wovon müssen und dürfen wir uns verabschieden, weil sich Ansprüche und Bedürfnissen verändert haben? Weiterlesen

Dich schickt der Himmel

„…dich schickt der Himmel.“ Was für eine Erleichterung. Endlich. Dass Du kommst – was für eine Freude! Vielleicht lassen sich die Hirten sogar diese Worte in den Mund legen. Schließlich loben und preisen sie Gott für alles, was sie da gehört und gesehen haben im Stall von Bethlehem in jener Nacht. Weiterlesen

Es wird wieder Advent

Es wird wieder Advent.
Verlässlich.
Wie in jedem Jahr.
Gott kommt
und ist doch auch schon längst da
in all unseren kleinen und großen Sorgen
in all unseren kleinen
und großen Freuden. Weiterlesen

Wo sind unsere Toten?

Wir sehen vorläufig nur ein rätselhaftes Spiegelbild, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Heute erkenne ich bruchstückhaft, dann aber werde ich erkennen, wie ich von Gott erkannt worden bin. (1. Korinther 13,12)

Der Totensonntag gibt uns Gelegenheit, über den Tod nachzusinnen und an die Verstorbenen zu denken. Auf unserer Reise durch das Kirchenjahr ist er eine wichtige Station.

Wir sind nun mitten in der dunklen Jahreszeit. Alles Leben hat sich ins Innerste, in die Wurzeln zurückgezogen. Ohne diese Ruhephase wäre die Fülle des Sommers nicht möglich. Ohne den Winter, ohne das Absterben, ohne den Tod des alten Sommers, würde es die jungen, frischen Triebe des Frühjahrs nicht geben. Die dunkle Zeit mit ihren Gedenktagen erinnert uns an diesen immerwährenden Prozess der Wandlung. Sie erinnert uns daran: Werden und Vergehen gehören zur Schöpfung. Weiterlesen

Beherzt und beseelt: Im Krankenhaus

Beides erleben wir, erleben Menschen gleichzeitig: so sehr Kirche und Gemeinde zurzeit auch einen schweren Stand haben, steht Seelsorge vergleichsweise hoch im Kurs! Wo sich Schlimmes ereignet, wo die Not übergroß geworden ist, werden im öffentlichen Leben die Notfallseelsorge und die Telefonseelsorge, auch die Krankenhausseelsorge als wichtig und notwendig wahrgenommen.

Für das Herz gilt wie für die Seele: sie können für den ganzen Menschen stehen. Ein frohes oder schweres Herz meint einen frohen oder belasteten Menschen. Auch die Seele steht im biblischen Sinn für den ganzen Menschen, mit Haut und Haaren, seiner inneren und äußeren Verfassung, seinen sozialen Bezügen und seiner Lebensgeschichte. Weiterlesen

Symbol des Lebens

Lass jubeln alle Bäume des Waldes. (nach Psalm 96)

September. Der Herbst naht mit Sauseschritt. Das Grün der Bäume weicht den leuchtenden Farben – rot, gelb, braun – ihrer Blätter. Wir werden erinnert an den Rhythmus des Jahres, den Rhythmus des Lebens. Weiterlesen

Gemeinschaft von Frauen und Männern

Für die Kirche und die demokratische Gesellschaft gilt dasselbe Ziel: die Parität von Männern und Frauen (Grundgesetz, Artikel 3). Was viele, ich auch, nicht wussten: Die SPD-Frau Elisabeth Selbert hatte für dieses Ziel im Parlamentarischen Rat 1949 ungeheuer gekämpft. Das Interessante ist aber nun dabei: Frau Selbert hatte den SED-Entwurf für eine ostdeutsche Verfassung vom 14. November 1946 gefunden, in dem es hieß: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ (Näheres vgl. „Die wehrhafte Demokratie“, Zeitgeschichte Nr.2/2024, Seite 46f.). Weiterlesen

Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden

Ich habe auf das richtige Pferd gesetzt, aber es hat nicht gewonnen. Mit diesen Worten beginnt der Film „Gundermann“ über einen Künstler der DDR. Schon oft wurde im Lauf der Zeiten diese Erfahrung gemacht: auf etwas zu setzen, was nicht gewinnt. In der deutschen Geschichte hat es diese Erfahrung im vergangenen Jahrhundert gleich zweimal gegeben: 1945 und 1989.

Ich hatte vor ein paar Tagen ein Gespräch mit einer alten Dame. Sie erzählte mir sehr eindrücklich, wie schwer es für sie als junge Frau war zu verstehen, dass sie an etwas geglaubt hatte, das nicht nur verloren hatte, sondern grundfalsch war. Was sie nach 1945 über das Deutschland erfuhr, für das sie so begeistert gewesen war, entsetzte sie nachhaltig. Und dafür hatten ihre beiden Brüder und ihr Vater ihr Leben gegeben. Weiterlesen

Die elendesten unter allen Menschen

Im seinem ersten Brief an die christliche Gemeinde in Korinth schreibt der Apostel Paulus: „Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferstanden ist, wie sagen dann einige unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten! Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Weiterlesen

Aufbruch

Irgendwie war alles so ganz anders gekommen als er es sich vorgestellt hatte. Ihm war kalt, der Wind blies jetzt schon deutlich heftiger, die Temperaturen sanken täglich und näherten sich der Frostgrenze. Wenn das so weiterging, würde er sich eine andere Bleibe suchen müssen. Sein dünnes Zelt am Kanal konnte ihn nicht mehr schützen.

Eine Münze fiel in die Konservendose, die vor ihm stand. Ein mitleidiger Blick streifte ihn. Er zog die Decke enger um seine Schultern als ihn die nächste Windböe erfasste. Was war nur aus seinem Leben, was war aus ihm und seinen Träumen geworden. Er saß als Bettler in der Stadt, die ihm damals als El Dorado der grenzenlosen Möglichkeiten erschienen war. Konnte er noch tiefer sinken? Weiterlesen