Es wird wieder Advent

Es wird wieder Advent.
Verlässlich.
Wie in jedem Jahr.
Gott kommt
und ist doch auch schon längst da
in all unseren kleinen und großen Sorgen
in all unseren kleinen
und großen Freuden. Weiterlesen

Jetzt wird es bunt…

Vereinzelt nimmt der Herbst schon Anlauf.
Hier und da färben sich die Blätter bunt.
Was für eine Farbenvielfalt?!
Was für ein Leuchten,
wenn die Sonne alles aus den Farben herausholt.

Noch einmal mit voller Kraft
den Farbkasten der Schöpfung erstrahlen lassen,
bevor der Winter und die Zeiten des Gedenkens
ihre Zeit und ihr Recht einfordern.

Und wir mittendrin –
mit allem, was wir mit uns tragen:
Beschwingtes ebenso wie Niederdrückendes.
Sich noch einmal mitnehmen lassen
in alle Farben, die das Leben zu bieten hat.

Und dann miteinander
und alle für sich danken können
für so unzählig viel Unscheinbares,
so manches Offensichtliche
und ab und an sogar Unübersehbares,
das gut getan hat.

Spüren können,
dass wir gemeinsam auf dem Weg sind.
Erleben,
dass wir von so vielem leben,
was wir nicht selber machen und kaufen können.

Den Dank als Ansporn nehmen,
um Hoffnungen, um Vertrauen, um Gemeinschaft,
um Zeit miteinander zu teilen.
Und dann zusehen können,
wie Unglaubliches wächst und Gestalt gewinnen kann –
mitten unter uns.

Und das mitten in einer Welt,
die sich so sehr nach Frieden sehnt.

Alles Sehnen,
alles Hoffen,
alles Klagen,
alles Träumen
legen wir in deine Hände, Gott.

In und mit deinem Segen
wird es bunt –
für uns
und für diese Welt.
Wunderbar.

An Pfingsten hat es Rosen geregnet

Da rührte mich die Hand Gottes an. (Ezechiel 37,1)

In einer Comedy-Sendung hieß es neulich: Nachrichten kann man nur noch sehen, wenn man vorher ein Antidepressivum nimmt. Da ist was dran. Es ist oft niederschmetternd. Beunruhigend. Aber heute, am Pfingstsonntag, haben wir auch bei uns in Haarzopf den Blick nach oben gerichtet – mithilfe einer Karte, die wir am Eingang der Kirche verteilt haben. Sie zeigt eine Kuppel, aus der es Rosenblätter regnet. Weiterlesen

Gedanken eines Suchenden

Vor kurzem war ich am Strand
mit den Füßen im nassen Sand
im Takt schlugen die Wellen
an die immer gleichen Stellen.

Jesus wandelte einfach übers Meer
und ich tue mich damit schwer
über den Wandel in Kirche nachzudenken
Gemeinden den Mut nach vorn zu schenken
auf die Zukunft den Blick zu lenken. Weiterlesen

Sommerpsalm

Auf, mein Herz, preise den Herrn! Herr, mein Gott, wie groß du bist! (Psalm 104,1)

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, für mich gehören Sommer und Sonne, aber auch Erfrischung und Wasser untrennbar zusammen. Darum ist auch der Psalm 104 für mich immer auch so etwas wie ein Sommerpsalm. Weiterlesen

Unendlich tröstend und stärkend

Würde ich hochfliegen, wo das Morgenrot leuchtet, mich niederlassen, wo die Sonne im Meer versinkt: Selbst dort nimmst du mich an die Hand und legst deinen starken Arm um mich. (Psalm 139,9+10)

Ich weiß nicht, ob Sie schon Pläne für diesen Sommer geschmiedet haben. Einfach mal raus aus der Stadt und ins Grüne, in die Berge oder ans Meer. Das 9-Euro-Ticket kann ja helfen, Wünsche und Träume wahr werden zu lassen. Einfach mal irgendwo anders hin, frische Luft schnuppern – auch wenn sich die Luftqualität in Essen ja in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert hat. Weiterlesen

Er bietet uns seine starke Hand an

Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch Ruhe schenken. (Matthäus 11,28)

Herbst… Welche Bilder kommen Ihnen in den Sinn, wenn Sie das Wort Herbst hören? Bunte Herbstwälder? Farbenprächtige Drachen, die fröhliche Kinder steigen lassen? Gaben auf dem Erntedanktisch? Herbststürme, Regentage und die goldene Herbstsonne?

In meiner Kindheit bedeutete Herbst für mich vor allem ein weites Stoppelfeld, denn unser Garten grenzte an ein Weizenfeld. Dieses Stoppelfeld bot sich perfekt an, um Buden zu bauen oder Drachen steigen zu lassen. Und dann der Schock: Das Feld sollte bebaut werden, viele neue Häuser würden uns unser schönes Spielparadies nehmen. Damit waren wir so gar nicht einverstanden. Als die Messarbeiten losgingen und Grenzsteine gelegt wurden, zogen wir regelmäßig abends los und machten es uns verbotenerweise zur Aufgabe, Grenzsteine auszugraben und Messleinen zu verlegen. Weiterlesen

Zeit der Sehnsucht

Heile mich, HERR, dann bin ich geheilt, hilf mir, dann ist mir geholfen! (Jeremia 17,14)

Magst du den Herbst? Die Zeit der Farbenfröhlichkeit, in der der Himmel oft in intensivstem Blau strahlt, in der die Blätter der Bäume zu leuchten beginnen – mit einem Wind, der überall noch einmal Leben hineinpustet – und einem Wald, der nicht aufhört zu duften – eine Zeit, in der alle Sinne angesprochen werden?

Oder ist es für dich vielleicht auch die Zeit, in der du schmerzhaft spürst, dass die Tage wieder kürzer werden, dass Dunkelheit und Kälte zunehmen? Und wächst dann vielleicht in dir zugleich die Sehnsucht nach etwas, das du nicht greifen kannst, oder sogar ganz konkret die Sehnsucht nach einer Zeit, die vergangen ist, vielleicht auch nach Personen, die nicht mehr da sind? Weiterlesen

Gottes Liebe trägt uns

Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. (Psalm 121,2)

In den Bergen sind bestimmt schon die meisten von Ihnen gewesen, vielleicht ist das sogar noch gar nicht so lange her. Ein erhebendes Gefühl, so empfinden es viele. Wenn man irgendwo dort oben sogar ein Gipfelkreuz erreicht hat, kann man sich schon dem Himmel ein Stückchen näher fühlen.

„Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Wörtlich heißt es im Hebräischen eigentlich: … Himmel und Erde schaffend… Schon hier zeigt sich die Ausrichtung dieses Gebetes ganz deutlich. Die Hilfe, mit der der Beter rechnen darf, kommt nicht von jemandem, der irgendwann in ferner Vergangenheit einmal die Welt geschaffen hat, sondern von jemandem, der immer noch daran baut, der immer noch wirkt und dem es vor allem nicht egal ist, was auf dieser Welt geschieht. Weiterlesen

Luft holen und Kraft schöpfen

Auch wenn ich allen Mut verliere, wachst du doch schützend über meinem Weg. (Psalm 142,4)

Haben Sie noch Mut? Ich denke, es fällt zunehmend schwerer, mit den immer größer gewordenen Einschränkungen unseres öffentlichen Lebens zurechtzukommen. Das Kontaktverbot setzt vielen zu. Menschen, die uns wichtig sind, dürfen wir nicht sehen, geschweige denn berühren und in den Arm nehmen, um uns gegenseitig zu bestärken. Die Sonne scheint zwar warm auf uns herab, aber viele Parks und Plätze sind geschlossen, manche Bänke sogar schon weggestellt. Wohin können wir noch gehen? Und zu Hause bleiben, fällt so schwer. Manch eine*r fühlt sich schon beinahe wie eingesperrt in den eigenen vier Wänden. Weiterlesen