Eigentlich ist es immer dasselbe – Jahr für Jahr. Vorweihnachtliche Hektik, Plätzchen backen, Geschenke kaufen, allgegenwärtige Weihnachtslieder vom Band, Weihnachtsfeiern im Betrieb, im Büro, im Kegelklub, im Frauenkreis. Eigentlich ist es immer dasselbe. Weiterlesen
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An diesen Gott will ich glauben!
Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. (Offenbarung 21,4)
Ein Krug voller Tränen, vergossen von Frauen, die um Jesus klagten und weinten – auf seinem Weg zum Kreuz. Ich sehe sie vor mir, die Tränen der Töchter Jerusalems. So viele Hoffnungen haben sie auf ihn, Jesus, gesetzt – und jetzt scheint alles aus und vorbei zu sein. Ihre ganze Traurigkeit lassen sie heraus – sie klagen laut und weinen. Ihre Tränen verbinden uns über die Jahrtausende hinweg.
Tränen haben so viele Gesichter: Die junge Frau weint, aus Angst, ihren Job zu verlieren. Der alte Mann weint um seine Frau, die nach über 60 Jahren Ehe gestorben ist. Manch einer weint sich jeden Abend in den Schlaf, weil es so sehr schmerzt, dass der Partner, die Partnerin nicht mehr da ist. Weiterlesen
Was uns im Herzen bewegt, das behüten wir
Und es begab sich aber zu der Zeit… (Lukas 2,1)
Kriegen Sie die Weihnachtsgeschichte noch zusammen? Vielleicht haben Sie sie vor langer Zeit einmal auswendig gelernt und sicher schon unzählige Male in der Kirche gehört, wenn sie feierlich am Heiligen Abend aus dem Evangelium des Lukas vorgelesen wird: die frohe Botschaft von der Geburt Jesu.
Die Engländer haben für das Auswendiglernen einen schönen Ausdruck: „learning by heart“ – etwas mit dem Herzen lernen. Darum geht es, wenn wir die Weihnachtsgeschichte hören: dass wir im Herzen von ihr berührt werden. Weiterlesen
Glücklich ist, wer Herz zeigt
Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. (Lukas 6,36)
Das sagt sich leicht und klingt gut. Aber was meint Jesus damit? Allein schon das Wort ist selten in unserem täglichen Sprachgebrauch zu finden. Ist Barmherzigkeit veraltet?
Die Geschichte eines Mannes machte mir das Gegenteil deutlich: Seit Tagen saß er mit seinen aufgestapelten Rechnungen am Küchentisch. Es waren nur Rechnungen von ganz normalen monatlichen Kosten, nichts Besonderes. Er sparte, wo er konnte, und kaufte sehr preisbewusst ein. Aber die Summe, die sich aus den Rechnungen ergab, war zu hoch. Er war in Kurzarbeit und es reichte einfach nicht. In der Nacht war an Schlaf nicht zu denken, und am nächsten Morgen rechnete er noch einmal alles durch. Es änderte sich nichts. Wie sollte er das schaffen? Weiterlesen
In deine Hände
Sie kamen an den Ort, der Schädelhöhe heißt; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links. (Lukas 23,33)
Diese Welt ist nun einmal nicht so, wie wir sie uns wünschen. Und Karfreitag ist so ein Tag, der uns einlädt, genau hinzusehen, hinzuhören und sich mit Haut und Haaren den Dingen zu stellen. Was es auch immer sei. Lukas erzählt die Ereignisse dieses Tages so, dass man mitgenommen wird in diese unnachahmliche Stille, die damals über dem Hügel vor der Stadt lag. Er nimmt uns mit an diesen unwirklichen Ort, Golgatha – Schädelstätte. Der Name ist Programm. Hier haben sich schon so manche Geschichten abgespielt. Es ist kaum in Worte zu fassen, was hier geschieht. Unmenschlichkeit in allen nur denkbaren Schattierungen. Weiterlesen
Wie ein Lachen
Wie ein Lachen, wie ein Vogelflug steigt ein Lied zum Himmel auf. Und ich staune, mir wird leicht; Gottes Flügel tragen weit. (Birgit Kley)
Auch kalendarisch hat der Sommer begonnen. Die Sonne scheint, es wird immer wärmer, alles blüht in satten Farben, alle Büsche und Bäume sind grün. Und… die Sommerferien beginnen. Eigentlich ist es die Zeit, auf die wir uns meistens freuen, denn wir verbinden sie mit Urlaub, auf Reisen gehen, etwas anderes erleben, eine Auszeit nehmen, die Seele baumeln lassen, sich erholen. Doch für die meisten Menschen haben sich die Urlaubspläne verändert, der ursprünglich geplante Urlaub kann doch nicht angetreten werden, manche Ziele haben sich geändert, manche von uns bleiben auch Zuhause. Weiterlesen
Lasst uns Weihnachten im Herzen tragen
Meine Wohnung soll unter ihnen sein, und ich will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein. (Hesekiel 37,27)
Der Heilige Abend ist ein ganz besonderer Tag, das spüren auch die, die besonders lebhaft beteuern, dass er ein Tag wie jeder andere sei. Ist er nicht. Der 24. Dezember ist etwas Besonderes, das weiß ich seit ich auf der Welt bin, naja, vielleicht erst ein, zwei oder drei Jahre später. In einem Pfarrhaushalt groß geworden, war dieser Tag einer der schönsten und arbeitsreichsten.
Zu Hause war dann immer viel zu tun. Das Weihnachtszimmer war schon mit einem Betttuch verhangen, selbst durchs Schlüsselloch konnte man nicht mehr spinksen, aber überall drumherum war noch viel zu tun. Weiterlesen
Enttäuschter Glaube, enttäuschtes Gebet… echter Glaube, echtes Gebet
In diesem Beitrag möchte ich Sie ein wenig an meinem Leben teilhaben lassen. Als bewusste Christin lebe ich schon seit vielen Jahren mit Jesus Christus. Ich nehme ernst, was in der Bibel steht, beziehe Gott in meinem Leben in meine Entscheidungen mit ein, versuche, mit seiner Hilfe so zu leben, wie es gut ist und seinem Willen entspricht – und ich bete. Ohne Gebet ist eine Beziehung zwischen Gott und Mensch nicht möglich, denn Gebet ist das verbindende Kommunikationsmittel.
Die Bibel ist darum auch voll von Geschichten über betende Menschen, Gedanken und Hinweisen, mit welcher Haltung man vor Gott treten kann und soll und von Gebeten selbst, die Menschen in verschiedenen Situationen gebetet haben, z.B. den Psalmen. So wie Gott in biblischen Zeiten mit den Menschen in Verbindung getreten ist, so möchte er es auch heute tun. Das glaube ich und davon bin ich überzeugt.
Ich habe in den vielen Jahren meines Christseins schon viele gute Erfahrungen mit dem Gebet gemacht. Ich habe erlebt, wie sich Dinge auf einmal gefügt haben oder sich Türen öffneten, die vorher verschlossen erschienen. Gebete wurden erhört und ich fühlte mich auf der Siegerseite des Lebens. Ich habe aber auch schmerzhafte Erfahrungen mit nicht erhörten Gebeten gemacht. Weiterlesen
Die Kraft der Worte
Mit unseren Konfirmandinnen und Konfirmanden besuchen wir an einem Dienstag das Elisabeth-Krankenhaus. Es geht darum, „Kirche am Lebensweg der Menschen“ zu entdecken. Das Krankenhaus ist solch ein Ort. Da kreuzen sich unsere Lebenswege mit einem Haus, wo man darauf vorbereitet ist, Menschen aufzunehmen, deren Lebensweg durchkreuzt wurde.
Mancher von uns wird dankbar sein, dass es an bestimmten Augenblicken die Klinik gab mit ihren Ärztinnen und Ärzten, dazu die effektiven Geräte und alle, die zum Pflegebereich gehören. Hin und wieder hören sie dort auch ein „Danke“, wenn sich ein Patient verabschiedet. Und das ist doch das Mindeste, was man seinen Helfern zurückgeben kann. Weiterlesen
Von der Sehnsucht, in Frieden zu leben
Suche den Frieden und jage ihm nach. (Psalm 34,15)
Das neue Jahr 2019 hat begonnen und jede und jeder fragt sich: Was werden wir in diesem Jahr erleben, und wo werden wir am Ende des Jahres stehen? Für die Reise durchs neue Jahr bekommen wir eine Jahreslosung an die Hand. Die Jahreslosungen verdanken sich dem württembergischen Pfarrer und Liederdichter Otto Riethmüller, in Bad Cannstatt geboren. Otto Riethmüller begrüßte ursprünglich mit vielen anderen die nationalsozialistische Bewegung. Aber als er erkannte, wes Geistes Kind diese Menschen waren, wollte er den Parolen der Nationalsozialisten ein Bibelwort entgegenstellen. So rief er die Tradition der Jahreslosungen ins Leben. 1930 erschien die Erste. Sie lautete: „Ich schäme mich des Evangeliums von Jesus Christus nicht.“
Die Tradition hat sich erhalten. Für dieses Jahr 2019 lautet die Jahreslosung: „Suche Frieden und jage ihm nach.“ Jede und jeder von uns trägt in sich die tiefe Sehnsucht und Hoffnung, ihr und sein Leben in Frieden leben zu können. Das bedeutet nicht nur die Abwesenheit von Streit und Krieg. Dazu gehören auch wirtschaftliche Stabilität, tragende mitmenschliche Beziehungen, sinnerfüllende Tätigkeiten, Anerkennung. Diese und weitere Faktoren tragen zu einem inneren Frieden bei, den man auch als innere Ruhe oder satte Zufriedenheit bezeichnen könnte. Doch jede und jeder von uns weiß, wie zerbrechlich und flüchtig Frieden in unserem Leben ist. Weiterlesen