Stille Nacht, Heilige Nacht

Was für ein unglaubliches Jahr 2021, das uns mit einem zweiten Weihnachtsfest in der Corona-Pandemie echt herausfordert. Landauf, landab wird diskutiert – und immer wieder werden unterschiedliche Haltungen und Bewertungen deutlich. Das ist für alle Beteiligten nicht leicht – ich merke, auch das Aushalten dieser Unterschiedlichkeiten gehört zu diesem Jahr und zu diesem Weihnachtsfest dazu.

In all den Anstrengungen dieser Tage schaue ich jetzt und hier auf das, was uns Mut und Hoffnung macht. Ich denke an die wunderschönen Weihnachtslieder, die mit ihren Melodien und vertrauten Texten Nahrung für die Seele sind. Mich hat in diesem Jahr das alte Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ neugierig gemacht – eigentlich fand ich es immer kitschig – und irgendwie spricht es mich doch in der Seele an… ich wurde neugierig… und habe mich auf eine Spurensuche begeben. Weiterlesen

Was uns im Herzen bewegt, das behüten wir

Und es begab sich aber zu der Zeit… (Lukas 2,1)

Kriegen Sie die Weihnachtsgeschichte noch zusammen? Vielleicht haben Sie sie vor langer Zeit einmal auswendig gelernt und sicher schon unzählige Male in der Kirche gehört, wenn sie feierlich am Heiligen Abend aus dem Evangelium des Lukas vorgelesen wird: die frohe Botschaft von der Geburt Jesu.

Die Engländer haben für das Auswendiglernen einen schönen Ausdruck: „learning by heart“ – etwas mit dem Herzen lernen. Darum geht es, wenn wir die Weihnachtsgeschichte hören: dass wir im Herzen von ihr berührt werden. Weiterlesen

Ein neuer Blick auf unsere Verwundbarkeit

Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. (2. Korinther 12,9)

Es ist vielleicht die wichtigste Erkenntnis, die wir aus der Corona-Pandemie ziehen: dass sie uns unsere Verwundbarkeit vor Augen geführt hat und weiterhin zeigt. Jedem und jeder einzelnen, aber auch uns als gesamter Gesellschaft. Wir alle haben diese Verwundbarkeit in den vergangenen eineinhalb Jahren in vielfältiger Weise hautnah erleben müssen:

durch die Angst vor eigener Infizierung, vielleicht durch eigene Erkrankung,
durch die Angst, andere anzustecken,
durch die Sorge um die alten Eltern oder andere Weggefährt*innen,
durch die Trauer um die, die durch das Virus verstorben sind,
durch verstörende Bilder aus anderen Ländern, in denen das Virus noch ganz anders tobt. Weiterlesen

Verletzlich sein

Verletzlich sein

wahrnehmen, zulassen,
nicht nur stark sein und selbstbewusst,
zu sich stehen, Schmerzen ertragen,
sich eingestehen,
das Bild, das ich von mir habe
und das ich anderen zeige,
ist nur ein Teil von mir. Weiterlesen

Tochter Zion

Tochter Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem! Sieh, dein König kommt zu dir, ja er kommt, der Friedefürst. Tochter Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem! (EG 13, Strophe 1)

Mir fehlt das Singen sehr! Wie gerne singe ich die vielen schönen Advents- und Weihnachtslieder in unseren Gottesdiensten. Leider ist das ja momentan nicht erlaubt. Deshalb singe ich sie nur zuhause; alleine, mit meinem Mann – und manchmal auch mit den Söhnen, wenn sie zu Besuch kommen. Dass ich diese Freude nicht mit vielen anderen teilen kann, tut mir weh. Denn diese Freude, die sich in den Texten und Melodien ausdrückt, ist für mich ein großer Schatz auf dem Adventsweg – dem Weg durch unsere Herzen hin zu unserem Gott. Weiterlesen

Alles neu!

Für viele von uns ist heute ein eher dunkler und trauriger Tag und in diesem Jahr vermutlich noch einmal mehr. Erinnerungen und Bilder drängen sich auf. Es ist keine leichte Zeit. Und – aber – gerade dennoch möchte ich Sie heute einladen zu einem „Trotzdem“. Lassen sie uns gemeinsam in einem alten Hoffnungsbilderbuch blättern aus einer fernen Zeit, einer Zeit, die auch nicht leicht war. Weiterlesen

Großes Kino

Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi. Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns. (2. Korinther 4,6+7)

Das ist ganz großes Kino, das uns Paulus hier vor Augen malt! Erste Einstellung: Wir sehen auf die übergroße Leinwand und sehen: nichts. Finsternis, tiefschwarze Nacht, und dann die Stimme: Es werde Licht! Und langsam weicht die Finsternis. Am Horizont ein Schimmer, erst nur ein grauer Streifen, orange, gelb, die Sonne geht auf – majestätisch, kraftvoll, wir müssen schon die Augen abwenden, so gleißend ist das Licht; und die Finsternis weicht. Ein neuer Morgen bricht an. Wie am ersten Schöpfungstag – durch Gottes machtvolles Wort wird das Licht. Schnitt. Weiterlesen