Die Jahreslosung ist unser Kompass

Prüft alles und behaltet das Gute! (1. Thessalonicher 5,21)

Die biblische Jahreslosung für das Jahr 2025 höre ich als klaren Auftrag an uns als Kirche, innezuhalten und alles sorgsam auf den Prüfstand zu stellen. Was brauchen die Menschen von uns als Kirche im kommenden Jahr? Auf welche Weise können wir als Kirche segens- und seelenvoll für die Menschen da sein? Wovon müssen und dürfen wir uns verabschieden, weil sich Ansprüche und Bedürfnissen verändert haben? Weiterlesen

Dich schickt der Himmel

„…dich schickt der Himmel.“ Was für eine Erleichterung. Endlich. Dass Du kommst – was für eine Freude! Vielleicht lassen sich die Hirten sogar diese Worte in den Mund legen. Schließlich loben und preisen sie Gott für alles, was sie da gehört und gesehen haben im Stall von Bethlehem in jener Nacht. Weiterlesen

Ist Blut dicker als Wasser?

Vor 25 Jahren habe ich bei meiner Antrittspredigt in der Psychiatrie hier in Essen über eine Frage nachgedacht, die mich immer mal wieder beschäftigt hat; nämlich die Frage: Ist Blut wirklich dicker als Wasser?

Vielleicht kennen sie die Redewendung: „Blut ist dicker als Wasser“. Damit ist gemeint, dass Bindungen innerhalb der Familie immer stärker, prägender und letztlich wichtiger bleiben als spätere Bindungen oder Beziehungen mit nicht verwandten Menschen. Weiterlesen

Gemeinschaft von Frauen und Männern

Für die Kirche und die demokratische Gesellschaft gilt dasselbe Ziel: die Parität von Männern und Frauen (Grundgesetz, Artikel 3). Was viele, ich auch, nicht wussten: Die SPD-Frau Elisabeth Selbert hatte für dieses Ziel im Parlamentarischen Rat 1949 ungeheuer gekämpft. Das Interessante ist aber nun dabei: Frau Selbert hatte den SED-Entwurf für eine ostdeutsche Verfassung vom 14. November 1946 gefunden, in dem es hieß: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ (Näheres vgl. „Die wehrhafte Demokratie“, Zeitgeschichte Nr.2/2024, Seite 46f.). Weiterlesen

Herzliche Einladung, Gemeinschaft zu erleben

Schmeckt und seht, wie freundlich unser Gott ist. (Psalm 34,9)

„Schling nicht so“, „lass dir Zeit beim Essen“, solche Sprüche haben Sie bestimmt schon gehört, oder vielleicht auch jemand anderem beim Essen gesagt. Jedenfalls – Mütter wie ich haben so einen Satz schon mal den eiligen Kindern zugerufen. Ehrlich gesagt ertappe ich mich oft dabei, dass ich beim Essen selber schnell alles vertilge, was auf dem Teller liegt. Manchmal im Stehen oder unterbrochen von einer Nachricht, die gerade reinkommt. Weiterlesen

Jahreslosung #3: Die Liebe leben!

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. (1. Korinther 16,14)

Als ich Ende des vergangenen Jahres mit Mann und Hund unterwegs war, die allermeisten Blätter waren schon von den Bäumen gefallen, da fiel mir plötzlich ein einzelnes Blatt ins Auge. Ich bin in die Knie, um es mir genauer anzusehen, und konnte dann ein Lächeln nicht verkneifen. Irgendein kleines Insekt, eine Raupe, ein Käfer, was weiß ich, hatte sich gütlich getan an diesem Eichenblatt und offensichtlich mit Bedacht gefuttert: ein kleines Herz war entstanden, was auf der Stelle mein Herz erfreut hat.

Was für eine Botschaft für die Welt. Liebe! Habe ich gedacht und natürlich sofort mein Handy gezückt, um es zu fotografieren. Ein kleines Herz, das mein Herz erfreut. Weiterlesen

Was mir Hoffnung gibt

Durch die Geburt meiner Tochter haben mich in diesem Jahr Lieder sehr berührt, die vom Elternwerden und dem Wunder und Geschenk des neuen Lebens handeln. Ein Lied, dass ich sehr gern höre, stammt von dem Liedermacher Reinhard Mey. Es heißt „Mein Apfelbäumchen“. In dem Lied singt Mey über die überwältigenden Gefühle, die Eltern empfinden, wenn sie ihr Kind das erste Mal auf dem Arm halten. Gleichzeitig nimmt das Lied die Welt, in der Kinder aufwachsen, unverblümt in den Blick. Weiterlesen

Andacht zur Jahreslosung

Du bist ein Gott, der mich sieht. (1. Mose 16,13)

Es ist eigentlich eine traurige Geschichte, die aber, Gott sei Dank, einen glücklichen Ausgang nimmt: Sara, Abrahams Frau, bekommt keine Kinder. Deshalb schlägt sie ihrem Mann vor, dass er mit ihrer ägyptischen Magd Hagar einen Nachkommen zeugt, der dann nach damaligem Recht als ihr eigenes Kind gelten soll. Als Hagar merkt, dass sie schwanger ist, macht sie sich über die unfruchtbare Herrin lustig – und Sara schickt sie aus Wut darüber nicht nur sprichwörtlich in die Wüste. Weiterlesen

Predigt zur Jahreslosung

du bist ein gott, der mich sieht: / du hast mich geschaffen, / so wie ich bin. / mit allen bunten farben des lebens. (Sven Dreiser)

Als ich am Tag vor Heiligabend abends nach Hause wollte, dachte ich, dass es besser sei, wenn ich mir für die Heimfahrt noch ein Brötchen kaufe, denn verhungern wollte ich nicht. Die Schlange beim Bäcker war genauso übersichtlich wie die Auslage. Zwei Menschen standen vor mir, gehörten sogar offensichtlich zusammen. Ein Brüderpaar. Der größere reichte gerade mit seinen Händen an die Theke und versuchte, seine Nasenspitze auch auf diese Höhe zu bringen. Der kleinere schaute vertrauensvoll seinen Bruder an. Weiterlesen

Die Nacht, in der Wünsche wahr werden

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. (Lukas 2,14)

Was für eine Nacht – vieles ist wie immer und doch ist alles anders. Manchmal wünschte ich mir, ich könnte da draußen sein in dieser Nacht, den Wind in den Haaren und um die Nase herum spüren, Zeit für Gedanken und Träume, die man buchstäblich von der Leine lassen und einfach schweben lassen kann.

Manchmal wünschte ich mir, ich könnte mit den Hirten in die Stille dieser Nacht hinaus lauschen, wachen, die Schafe bestens behütet wissen. Und dann wieder einen Traum auf die Reise schicken. Weiterlesen