Für die Kirche und die demokratische Gesellschaft gilt dasselbe Ziel: die Parität von Männern und Frauen (Grundgesetz, Artikel 3). Was viele, ich auch, nicht wussten: Die SPD-Frau Elisabeth Selbert hatte für dieses Ziel im Parlamentarischen Rat 1949 ungeheuer gekämpft. Das Interessante ist aber nun dabei: Frau Selbert hatte den SED-Entwurf für eine ostdeutsche Verfassung vom 14. November 1946 gefunden, in dem es hieß: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ (Näheres vgl. „Die wehrhafte Demokratie“, Zeitgeschichte Nr.2/2024, Seite 46f.). Weiterlesen
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Wunderbar tröstlich
Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. (Römer 6,8)
Vor einiger Zeit erreichte mich ein Ultraschallbild über WhatsApp. Erkannt habe ich darauf mal überhaupt nichts. Drunter stand, mit einem lachenden Smiley, nur der schlichte Satz: Es kommt Arbeit auf Dich zu! Ich musste lächeln, weil das bisher die kürzeste Anfrage für eine Taufe war, die ich bekommen habe. Selbst mein Stiefsohn, der nicht einer der Redseligsten ist, hat mehr Worte gebraucht um mich zu fragen, ob ich meinen Enkel taufen würde. Weiterlesen
Heilige Mutter Gottes, vertreibe Putin!
Am 21. Februar 2012 drang die Frauen-Punk-Band Pussy Riots in der Moskauer Christ-Erlöser-Kirche in den Altarraum ein und führte ein „Punk-Gebet“ auf. Das Gebet richtete sich gegen die enge und korrupte Verbindung von Staat und Kirche in Russland und gipfelte in dem lauten Ruf: „Heilige Mutter Gottes, vertreibe Putin!“
Der Auftritt dauerte genau 41 Sekunden, dann griff die Polizei ein und verhaftete die Frauen. Die russisch-orthodoxe Kirche verurteilte den Auftritt und unterstütze das Strafverfahren gegen die Band. Die Band habe religiöse Gefühle verletzt. Jekaterina Samuzewitsch, Nadeschda Tolokonnikowa und Marija Aljochina wurden im Sommer 2012 wegen „Rowdytums aus religiösem Hass“ zu je zwei Jahren Haft und Arbeitslager verurteilt. Weiterlesen
Bilder und Kirche
Ist unsere Zeit eine Zeit der Bilder geworden? Ja und Nein! Für die drei Buch-Religionen Judentum, Christentum und Islam zielen die Bilder ins Zentrum des Glaubens. Das ist ein weites Feld (Fontane).
Im Urchristentum galt das jüdische Bilderverbot ganz ohne Wenn und Aber (vgl. dazu auch meinen Beitrag „Der Apostel Paulus war ein Körnerpicker wie wir alle“ in diesem Blog). Das blieb im Prinzip so, bis die Kirchen aus einer verfolgten zu einer staatlich anerkannten Kirche geworden war, also im ersten Drittel des 4. Jahrhunderts unter Kaiser Konstantin. In Rom gab es freilich in den Katakomben schon im 3. Jahrhundert Ansätze zu einer Grab- und Friedhofs-Kunst. Dies ist weitgehend Symbolkunst. Berühmtestes Beispiel ist der Fisch, griech. Ichthys. Die griechischen Buchstaben bedeuten im Einzelnen: Jesus, Christus, Gottes, Sohn, Retter. Der gute Hirte und andere Szenen aus der Heilsgechichte. Weiterlesen
Symphonie und Chor im Neuen Testament
„Ich will mich auf den Weg machen und heimkehren zu meinem Vater: denn ich habe Unrecht getan, Vater, gegen den Himmel und vor deinem Angesicht und ich verdiene nicht mehr, dass du mich Sohn nennst. Lass mich Tagelöhner bei dir sein. Und er kehrte nach Hause zurück, und der Vater sah ihn von weitem, wie er näherkam, und sein Herz zog sich zusammen, er lief, so schnell er konnte, winkte dabei, fiel dem Sohn um den Hals, küsste ihn und hatte ihn lieb. Weiterlesen
Die orthodoxe Kirche und die Ökumene
Vor 1610 Jahren ist der griechische Kirchenvater Johannes Chrysostomos gestorben und noch heute feiern die Orthodoxen, die auf die griechische Kirche zurückgehen, ihren Gottesdienst, die „Göttliche Liturgie“, nach liturgischen Texten und Gebeten dieses berühmtesten Predigers der griechischen Kirche. Wir beten heute das Kyrie-und das Fürbitten-Gebet mit seinen Worten.
Chrysostomos heißt Goldmund. Diesen Ehrennamen erhielt er schon frühzeitig und seine Predigten in Antiochien und Konstantinopel sind immer wieder von großem Applaus unterbrochen worden. Das müssen wir uns heute einmal vorstellen! Weiterlesen