Dank des Heiligen Geistes verbunden

Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit. (Johannes 14,16)

Wie können wir mit jemanden im Kontakt bleiben, der nicht mehr erreichbar sein wird? Mit jemanden, der uns verlässt und an einen Ort geht, wo es keine Post, kein Telefon, kein Internet, keinen Satellitenempfang gibt und zu dem wir keinen Zugang erhalten? In unserer heutigen Zeit ist ein solches Szenario fast unvorstellbar, vielleicht noch, weil ein Mensch untertaucht – oder wir denken an unsere Toten, die wir auch nicht erreichen können. Weiterlesen

Bereit für die Nachfolge

Ihr werdet mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, und dieser Geist wird euch die Kraft geben, überall als meine Zeugen aufzutreten. (Apostelgeschichte 1,8)

Es muss eine ziemlich belastende Zeit gewesen sein damals für die Jünger*innen. Ein ständiges hin und her der Gefühle. Jesus, ihr Lehrer und Freund, hatte ihnen nicht nur von einem neuen Leben erzählt, er hatte sie auch immer schon ein Stückchen daran teilhaben lassen.

Immer wieder holte er für sie „den Himmel auf die Erde“, wenn sie beieinander waren und er ihnen Geschichten von Gottes Liebe erzählte, wenn sie miterleben durften, wie er anderen wieder auf die Füße half, wenn sie sahen, dass Traurige langsam ihre Lebensfreude zurückfanden oder sie Zeugen wurden, wie Menschen, die vorher niemand beachtet hatte, plötzlich mit Achtung und Respekt behandelt wurden. Und auch sie selbst fühlten sich ja angenommen, so wie sie waren; und so wollten sie mit Jesus einen neuen Weg gehen. Weiterlesen

Einer fürs Leben und darüber hinaus

Wenn dieser Geist nun in euch wohnt, dann gilt: Gott, der Christus von den Toten auferweckt hat, wird auch eurem sterblichen Leib das Leben schenken. Das geschieht durch seinen Geist, der in euch wohnt. (Römer 8,11)

Im Juli werden Frank und ich uns auf den Weg nach Österreich machen, um dort ein paar Tage auszuspannen. Das ist aber nicht der ursprüngliche Anlass für unsere Reise: Wir zwei fahren dorthin, weil wir einer ganz lieben Freundin versprochen haben, dass ich ihr Kind taufe. Als die Nachricht kam, dass unsere Freundin schwanger ist, da hat Frank ganz begeistert gesagt: oh wie schön, da müssen wir sicher taufen.

Nun, wir müssen nicht, aber wir dürfen und wir freuen uns darüber. Tatsächlich haben wir gemeinsam mit den Eltern der Geburt von Jakob entgegengefiebert und waren richtig erleichtert, als wir endlich hörten, dass alle wohlauf sind. Der Vater den nervlichen Stress gut verpackt hatte, die Mutter trotz Komplikationen in die Kamera lächeln konnte und der kleine Jakob froh krähte. Immer wieder aufregend, wenn man so wartet. Weiterlesen

Geburtstagskuchen

Denn Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern schenkt uns den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. (2. Timotheus 1,7).

Pfingsten ist der Geburtstag der Kirche. Mit Pfingsten wurde ein neuer Anfang gesetzt. Dieser Anfang war gewaltig, ein aufstörender erster Geburtstag:

Plötzlich geschah ein gewaltiges Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen. Und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in anderen Sprachen wie der Geist ihnen gab auszusprechen. (Apostelgeschichte 2,2-4)

Wir feiern den Geburtstag der Kirche. Vorweg muss aber gesagt werden: Kirche bedeutet dabei nicht die Organisation, Institution oder das Gebäude. Pfingsten gilt weder als das Fest, an dem das erste Landeskirchenamt eröffnet wurde, noch wurde an Pfingsten die erste Kathedrale eingeweiht. An Pfingsten geht es um Menschen, die vom Heiligen Geist erfüllt wurden und daraufhin von Jesus Christus erzählen konnten. Sie bildeten zusammen eine Gemeinschaft, eine Geistgemeinschaft. In all ihrer Unterschiedlichkeit waren sie verbunden durch den Heiligen Geist. Pfingsten ist die Geburt dieser Geistgemeinschaft. Weiterlesen

Pfingstwunder, 2022

Die Geburt eines Kindes zu Weihnachten, Auferstehung zu Ostern – und Pfingsten? Pfingsten ist ein Fest, das hinter Weihnachten und Ostern deutlich in den Hintergrund tritt. Dabei ist es unter den drei großen Festen das „geistreichste“.

Die Bibel erzählt von einem Pfingstwunder, das wir fünfzig Tage nach Ostern feiern: Nach dem Tod Jesu sitzen die Jüngerinnen und Jünger voller Trauer in ihren Häusern. Da erfüllt ein mächtiges Rauschen den Raum, Feuer zerteilt sich und lässt sich auf den Köpfen der Jünger nieder. Sie werden vom Geist Gottes erfüllt, der ihnen Kraft und Mut gibt. Und sie lassen sich begeistern, sind bewegt, drängen nach draußen – gehen auf fremde Frauen und Männer zu, kommen in Kontakt, verstehen einander. In einem sind sie sich sicher: das alles bewirkt der Heilige Geist – er ist dynamisch, kraftvoll, belebend. Weiterlesen

Atmen und Beten

Seit ich bei meiner Arbeit in der Krankenhausseelsorge täglich mit Mund- und Naseschutz unterwegs bin, kommt mir bisweilen das Gesangbuchlied „Gott gab mir Atem“ in den Sinn und auf die Lippen, auch wenn Pfeifen und Singen derzeit unerwünscht sind. „Gott gab mir Atem“, das stimmt ja – aber unter der FFP2-Maske wird die Luft trotzdem manchmal ganz schön dünn, besonders wenn ich bei den Besuchen auf den Krankenzimmern zusätzlich ein Faceshield trage.

Eine gute Seite hat die Atemnot: ich achte jetzt noch bewusster auf mein Atmen. Ich versuche regelmäßig in den Wald zu gehen um frei und ungehindert atmen zu können. Und entdecke, dass mein Atmen und mein Beten enger zusammengehören als mir das früher klar war. Weiterlesen

Gott ist Beziehung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. (2. Korinther 13)

Aus diesem Satz springt uns die Dreieinigkeit förmlich an. Was mich, ehrlich gesagt, an dem Satz ein wenig stört, ist die Zuordnung einzelner Eigenschaften. Als ob die Gnade nur zu Jesus gehören würde, die Liebe zu Gott und die Gemeinschaft zum Heiligen Geist. Denn das macht zumindest in meinem Kopf eine ganz klare Trennung der drei – nennen wir es hier mal so – Personen. Und so soll es doch grade nicht sein, oder? Weiterlesen

Pfingsten: Gottes Geist nimmt Wohnung mitten unter uns

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. (Johannes 14,23 )

Pfingsten – unser Gott schickt seinen Geist und macht sich auf, um unter uns Wohnung zu nehmen. Ein wunderbares Bild, ein wunderbarer Tag: Zuspruch, Ermutigung, Begleitung durch unseren Gott, der uns die Kraft schenkt, die wir brauchen – Tag für Tag, Nacht für Nacht. Denn: Gott nimmt Wohnung unter uns. Und doch ist es in diesem Jahr auch ein Tag, an dem wir Abschied nehmen müssen von einem Ort, an dem wir unzählige Gottesdienste gefeiert und Zeit miteinander und füreinander verbracht haben: Abschied von der Versöhnungskirche. Weiterlesen

Gottes Geist erfüllt uns mit Leben

Am letzten Tag, dem Höhepunkt der Festwoche, trat Jesus wieder vor die Menschenmenge und rief laut: „Wer Durst hat, der soll zu mir kommen und trinken! Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen.“ Damit meinte er den Heiligen Geist, den alle bekommen würden, die an Jesus glauben. Den Geist bekamen sie erst, nachdem Jesus in Gottes Herrlichkeit zurückgekehrt war. (Johannes 7,37-39)

In Jerusalem wird das Laubhüttenfest gefeiert. Die Menschen danken Gott für die Ernte und bitten um Regen und ein gutes Leben für das kommende Jahr. Jesus platzt lautstark in diese Feierlichkeiten hinein:

Hierher, kommt hierher! Das Wasser, um das ihr bittet, ist schon da. Ich bin da. Gott hat euch schon alles gegeben, was ihr zum Leben braucht, denn er hat mich auf die Erde gesandt. Gott ist hier gegenwärtig, mitten unter euch. Und auch ihr könnt so lebendig und lebensspendend werden, wie ihr es bei mir erlebt. Ihr müsst nicht auf das Ende der Zeiten warten, wie es die Schriften sagen. Gottes Kraft und Geist sind bei euch. Weiterlesen

Gott ist da

Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig, der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. (4. Mose 6,24-26)

Bekannte Worte. Wir hören sie am Ende vieler Gottesdienste. Mit dem sogenannten „Aaronitischen Segen“ werden wir häufig in unseren Alltag „entlassen“.

Der heutige Sonntag trägt den Namen „Trinitatis“. Sie merken, darin versteckt sich das Wort „Trinität“ – „Dreifaltigkeit“. Wir beten zu dem einen Gott. Doch dieser hat nicht nur eine Gestalt. Vielen anderen Kulturen fällt es schwer, das zu verstehen. Man wirft dem Christentum häufig vor, dass wir gar nicht an einen Gott glauben, sondern an drei. Dreifaltigkeit ist nicht leicht zu verstehen oder zu erklären. Weiterlesen