Jetzt wird es bunt…

Vereinzelt nimmt der Herbst schon Anlauf.
Hier und da färben sich die Blätter bunt.
Was für eine Farbenvielfalt?!
Was für ein Leuchten,
wenn die Sonne alles aus den Farben herausholt.

Noch einmal mit voller Kraft
den Farbkasten der Schöpfung erstrahlen lassen,
bevor der Winter und die Zeiten des Gedenkens
ihre Zeit und ihr Recht einfordern.

Und wir mittendrin –
mit allem, was wir mit uns tragen:
Beschwingtes ebenso wie Niederdrückendes.
Sich noch einmal mitnehmen lassen
in alle Farben, die das Leben zu bieten hat.

Und dann miteinander
und alle für sich danken können
für so unzählig viel Unscheinbares,
so manches Offensichtliche
und ab und an sogar Unübersehbares,
das gut getan hat.

Spüren können,
dass wir gemeinsam auf dem Weg sind.
Erleben,
dass wir von so vielem leben,
was wir nicht selber machen und kaufen können.

Den Dank als Ansporn nehmen,
um Hoffnungen, um Vertrauen, um Gemeinschaft,
um Zeit miteinander zu teilen.
Und dann zusehen können,
wie Unglaubliches wächst und Gestalt gewinnen kann –
mitten unter uns.

Und das mitten in einer Welt,
die sich so sehr nach Frieden sehnt.

Alles Sehnen,
alles Hoffen,
alles Klagen,
alles Träumen
legen wir in deine Hände, Gott.

In und mit deinem Segen
wird es bunt –
für uns
und für diese Welt.
Wunderbar.

Schee war’s – Schön war es!

Wie zahlreich sind deine Werke, Herr. In Weisheit hast du sie alle gemacht. Die Erde ist voll von deinen Gütern. (Psalm 104,24)

Hatten Sie einen schönen Sommer? Heute hörte ich als Antwort auf diese Frage: „Was denn für ein Sommer? Wir hatten doch bis jetzt noch gar keinen.“ Ja, das kommt darauf an, was man unter Sommer versteht, was zum Sommer unbedingt dazu gehört. Besseres Wetter ja, vielleicht, aber der viele Regen bei uns hat der Natur doch auf jeden Fall gutgetan. Weiterlesen

Zum Wochenende: Geh aus, mein Herz, und suche Freud

Geh aus, mein Herz, und suche Freud / in dieser lieben Sommerzeit. (Paul Gerhardt 1653, EG 503)

Ein Lied,
eine Melodie,
Hoffnungsbilder,
die ermutigen sollen.

Gerade in einer Welt,
in der vieles schief läuft,
sich immer noch wenige
auf Kosten anderer
ein schönes Leben machen.
Damals wie heute. Weiterlesen

Manche mögen’s bunt

Das war das erste Zeichen. Jesus vollbrachte es in Kana in Galiläa. Er offenbarte damit seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn. (Johannes 2,11)

Manche – wahrscheinlich sogar viele – Menschen haben drei lange Jahre darauf gewartet, jetzt endlich wieder bunt und fröhlich feiern zu können. Einmal für kurze Zeit in eine andere Rolle schlüpfen, mit anderen tanzen und fröhliche Musik hören. Beim Straßenkarneval mit Fremden zusammenstehen und sich miteinander verbunden fühlen. Ausgelassen sein – wenigstens für eine kurze Zeit. Und mal nicht an das denken, was so furchtbar bedrückend ist.

Andere sagen: um fröhlich zu sein, brauche ich keinen Karneval. Das kann ich an allen 365 Tagen im Jahr. Als Kind habe ich mich zwar auch verkleidet. Aber heute… Ja, warum eigentlich nicht heute? Warum sich nicht ein bisschen anstecken lassen? Weiterlesen

Er bietet uns seine starke Hand an

Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch Ruhe schenken. (Matthäus 11,28)

Herbst… Welche Bilder kommen Ihnen in den Sinn, wenn Sie das Wort Herbst hören? Bunte Herbstwälder? Farbenprächtige Drachen, die fröhliche Kinder steigen lassen? Gaben auf dem Erntedanktisch? Herbststürme, Regentage und die goldene Herbstsonne?

In meiner Kindheit bedeutete Herbst für mich vor allem ein weites Stoppelfeld, denn unser Garten grenzte an ein Weizenfeld. Dieses Stoppelfeld bot sich perfekt an, um Buden zu bauen oder Drachen steigen zu lassen. Und dann der Schock: Das Feld sollte bebaut werden, viele neue Häuser würden uns unser schönes Spielparadies nehmen. Damit waren wir so gar nicht einverstanden. Als die Messarbeiten losgingen und Grenzsteine gelegt wurden, zogen wir regelmäßig abends los und machten es uns verbotenerweise zur Aufgabe, Grenzsteine auszugraben und Messleinen zu verlegen. Weiterlesen

Alles wird gut!

Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. (1. Mose 8,22)

„Alles wird gut“ war auf dem bunt gemalten Zettel zu lesen, der an einem Fenster hing und einen bunten Regenbogen zeigte. Alles wird gut. Wie gern wollte ich in diesem Moment glauben, dass alles gut wird, aber ich sehe die Bilder im Fernsehen, ich höre die Zahlen im Radio, ich höre von Menschen, die leiden.

Alles wird gut! Da sind die Kinder einer Verstorbenen, die durch die jetzigen Besuchsverbote in Krankenhäusern nicht mehr die Möglichkeit hatten, sich so richtig von ihrer Mutter zu verabschieden, da ist eine Freundin, die sehr darunter leidet, dass sie einen Freund, den sie schon viele Jahre in einem Heim begleitet, im Moment nicht besuchen darf, obwohl es ihm gerade arg schlecht geht. Weiterlesen