Mutmacher-Losung

Prüft alles und behaltet das Gute! (Thessalonicher 5,21)

Nun ist schon fast der erste Monat des neuen Jahres 2025 vorbei und ich denke, inzwischen sind wir alle längst dort angekommen, bereit, uns den kommenden Monaten zu stellen, mit allem, was sie bringen mögen. Wir ahnen oder wissen von Aufgaben und Herausforderungen, die an uns gestellt werden. Es gibt vieles, auf das wir uns freuen können. Gemeinsame Begegnungen und Feste. Auch bei uns in der Gemeinde. 29 Jugendliche werden im Mai ihre Konfirmation feiern. Weiterlesen

Mache dich auf, werde licht

„Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!“ (Jesaja 60,1).

In diesem Jahr erlebe ich es so, dass Weihnachten mit seiner Hoffnungsbotschaft gerade zur rechten Zeit kommt: wir dürfen von Gott Großes erwarten! Die kraftvollen prophetischen Bilder machen mir Hoffnung: „Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!“ (Jesaja 60.1). In diesen Lichtstrahl stelle ich mich – und schaue auf die kleinen, ermutigenden Momente in meinem Alltag und in unserer Stadt: Was war mein Lichtblick des Jahres…? Weiterlesen

Starker Satz in auswegloser Situation

Mose sprach: Keine Angst! Habt Mut! Bleibt stehen und seht, wie Gott euch heute rettet! (2. Mose 14,13)

Was für ein starker Satz in einer Situation, die wohl kaum schwieriger und aussichtsloser sein könnte. Die Menschen sind in großer Panik. Dabei haben sie es doch endlich geschafft, aufzubrechen, um das Land hinter sich lassen zu können, in dem sie sich jahrzehntelang unterdrückt fühlen. In Mose haben sie jemanden gefunden, dem sie vertrauen. Er wird sie hier heraus holen und in ein neues Land begleiten. So hat er es ihnen versprochen.

Aber jetzt stehen sie vor den Fluten des Roten Meeres und hören die Streitkräfte der Ägyptischen Armee hinter sich immer näher kommen. Es scheint weder ein Vor noch ein Zurück zu geben. Todesangst macht sich breit und sie schreien um Hilfe. Weiterlesen

Frieden auf Erden???

7:1! Das ist nicht das Torverhältnis, mit dem der FC Bayern München am letzten Oktoberwochenende seinen Gegner in der Bundesliga besiegte. Nein, es war das mengenmäßige Verhältnis von zwei Demonstrationen, die am gleichen Wochenende zur Frage des laufenden Nahost-Krieges in München stattfanden. Wohlgemerkt, die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an der Pro-Palästina-Demonstration waren sieben Mal mehr als die der Israel-Solidaritäts-Demonstration: 7000 zu 1000 Personen.

Was bedeutet das? Es bedeutet, dass wir in Deutschland ein gravierendes Problem mit Antisemitismus bzw. Antizionismus haben. Und dafür gibt es wesentlich mehr Anzeichen als die ungleiche Zahl von Personen, die in München auf die Straße gegangen sind. Weiterlesen

Bleiben Sie gesund – wirklich ein guter Wunsch?

In den Anfängen der Corona-Zeit habe ich öfter Post oder Mails bekommen, die mit einem guten Wunsch endeten: „Bleiben Sie gesund!“. Ich muss sagen, ich habe mich schwer damit getan. Natürlich habe ich die Absicht hinter einem solchen Wunsch geteilt. Es galt und gilt immer noch, aufzupassen, Menschen zu schützen und dem Corona-Virus Einhalt zu gebieten und ihm möglichst nicht zum Opfer zu fallen.

Persönlich habe ich allerdings nie mit einem solchen Wunsch eine Mail versendet. Warum? „Bleiben Sie gesund“ hat mich zu sehr erinnert an Aussagen wie: „Gesundheit ist das höchste Gut.“ „Ohne Gesundheit ist alles nichts.“ Wenn ich mit einem Gruß der besonderen Art etwas abgeschickt habe, dann habe ich formuliert: „Bleiben Sie behütet.“ Weiterlesen

Emmaus

Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach’s und gab’s ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. (Lukas 24,31-32)

Am 14. und 15. Mai fanden in Rüttenscheid die Konfirmationen statt. Endlich wieder an einem Maiwochenende, so wie wir es gewohnt waren. Wir hatten eine intensive Zeit mit vielen verschiedenen Themen und die Jugendlichen haben sich wunderbar mit all ihren Ideen, Fragen und Gedanken eingebracht. Was dann Mitte Februar in Europa geschehen ist, hat uns natürlich auch in der Gruppe sehr beschäftigt.

Aber gerade in dieser politischen Situation, in der wir uns befinden, war es den Konfirmand*innen absolut wichtig, ein besonderes Zeichen zu setzen. So hatten sie sich ausdrücklich als Thema – oder ich könnte auch sagen als Motto – für ihre Konfirmationsgottesdienste „Hoffnung“ gewünscht. Sie sind der Meinung: Hoffnung ist überall. Hoffnung begleitet uns jeden Tag. Weiterlesen

Krieg und Kirche – ein Versuch

Von einem früheren Kollegen kam der Wunsch, nicht nur Politisches und Geschichtliches zum gegenwärtigen Kriegsgeschehen zu hören bzw. zu lesen, sondern auch etwas Theologisches. Ich möchte versuchen, diesem Wunsch nachzukommen.

Dabei folge ich Karl Barth, weil mich das, was er zum Thema Krieg geschrieben hat, noch immer am meisten überzeugt. Barth hat sich im Laufe seines Lebens vielfach zum Thema „Krieg“ geäußert, am umfassendsten und gründlichsten in Band III/4 seiner „Kirchlichen Dogmatik“, dort im Abschnitt „Der Schutz des Lebens“ (Seite 515-538). Der Band ist 1951 erschienen. In meinen Augen haben seine Ausführungen nichts an inhaltlicher Berechtigung und Aktualität verloren trotz der 70 Jahre, die uns vom Erscheinen des Bandes trennen. Weiterlesen

In Jesus ist Gott an der Seite der Schwachen

Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. (Micha 4,3)

In der Süddeutschen Zeitung berichten Menschen aus der Ukraine, wie sie den Kriegsausbruch und die bisherigen Tage des Krieges erlebten. Es sind Berichte zwischen Verzweiflung und mutiger Standhaftigkeit. Vom ersten Tag des Krieges, dem 24. Februar, berichtet der 27jährige Ivan Bobelko aus Lemberg:

„Ich wurde um sieben Uhr morgens von meinem Handy geweckt. Meine Mutter war dran und sagte: „Ivan, steh auf, der Krieg hat angefangen.“ Das werde ich nie vergessen. Ich stand fassungslos da. Krieg, ein echter Krieg – das war etwas, was ich mir nicht vorstellen konnte. Ich meinte, wir sind im 21. Jahrhundert“ (Süddeutsche Zeitung Nr. 53 vom 5./6. März 2022, S. 11).

Viele haben sich nicht vorstellen können, dass es wirklich Krieg gibt. In der Ukraine nicht und schon gar nicht bei uns. Und dann kam er doch – dieser absurde Krieg, der kaum nachvollziehbar ist. Weiterlesen

Afghanistan zeigt, wohin eine Politik ohne Demut führen kann

Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. (1. Petrus 5,5)

1989 – ich erinnere mich noch an das Aufatmen, als die Sowjetunion ihre widerrechtliche Besetzung Afghanistans zehn Jahre nach ihrem Einmarsch beenden musste. Es war das Aufatmen über die Grenzen der scheinbar Übermächtigen Nachbarn, der in seinem Hinterhof keinen Widerspruch duldete. Der Rückzug war Teil des Zerfalls der Sowjetunion und ihres überlebten staatssozialistischen Systems. Doch was für eine seltsame Koalition errang in den nächsten Jahren die Macht mit den von den Vereinigten Staaten, Saudi-Arabien und Pakistan unterstützten islamischen Guerillas, den sogenannten Mudschahedin? Weiterlesen

Vom Splitter und vom Balken

Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge? (Matthäus 7,3)

Vor fünf Wochen haben wir Weihnachten gefeiert. Kommt es Ihnen auch schon länger vor? Trotzdem ist es schön, sich noch einmal bewusst an Weihnachten zu erinnern. An das, was wir den ganzen Dezember über, ja eigentlich immer, herbeisehnen – Jesu Ankunft in dieser Welt, den Frieden, der damit einhergeht. Das alles erwarten wir und vielleicht finden wir es auch für einen kurzen Moment.

Aber jetzt? Sind Sie noch in weihnachtlicher Stimmung? Wenn ich mich umschaue, dann sehe ich eher Frust und steigende Ungeduld. „Hätte der oder die doch mal besser gearbeitet, dann wären wir jetzt schon viel weiter!“ In Matthäus 7 denkt Jesus konsequent weiter, wie ein gutes Zusammenleben aussehen sollte. Weiterlesen