Manche mögen’s bunt

Das war das erste Zeichen. Jesus vollbrachte es in Kana in Galiläa. Er offenbarte damit seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn. (Johannes 2,11)

Manche – wahrscheinlich sogar viele – Menschen haben drei lange Jahre darauf gewartet, jetzt endlich wieder bunt und fröhlich feiern zu können. Einmal für kurze Zeit in eine andere Rolle schlüpfen, mit anderen tanzen und fröhliche Musik hören. Beim Straßenkarneval mit Fremden zusammenstehen und sich miteinander verbunden fühlen. Ausgelassen sein – wenigstens für eine kurze Zeit. Und mal nicht an das denken, was so furchtbar bedrückend ist.

Andere sagen: um fröhlich zu sein, brauche ich keinen Karneval. Das kann ich an allen 365 Tagen im Jahr. Als Kind habe ich mich zwar auch verkleidet. Aber heute… Ja, warum eigentlich nicht heute? Warum sich nicht ein bisschen anstecken lassen? Weiterlesen

Wegweiser durch den Advent

Frieden lasse ich euch. Meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht. (Johannes 14,27)

In diesem Jahr hat er schon früh begonnen, unser Weg durch den Advent, hin auf das Weihnachtsfest. Und wieder wird es ein anderer sein als erhofft. Wurden die vergangenen beiden Feste durch die Pandemie bestimmt, so sind es in diesem Jahr der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise, die unsere Vorfreude trüben und uns Sorgen machen. Weiterlesen

Freiheit

Kommt zu mir, alle, die ihr euch abmüht und belastet seid! Ich will euch Ruhe schenken.“ (Matthäus 11,28)

„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Alle Ängste, alle Sorgen sagt man blieben darunter verborgen und dann würde was uns groß und wichtig erscheint plötzlich nichtig und klein“ lautet der Refrain eines bekannten Liedes von Reinhard Mey. Freiheit – danach sehnten und sehnen sich viele Menschen, besonders auch in der Coronakrise: frei sein von Einschränkungen und Hygieneregeln. Weiterlesen

Dankbarkeit

Ich bin so… antriebslos, hat er gesagt, als er nach seinen Untersuchungen völlig geschafft in meinem Büro sitzt. Weißt Du, ich habe so gar keine Lust mehr… zu nichts… eigentlich noch nicht einmal zum Wegfahren. Und während er das sagt, schaut er mich ganz traurig an. Du kennst mich doch. Sonst mache ich doch auch mal ein paar Witzchen, schreibe etwas Lustiges, aber nichts. Geht nicht. Ich weiß nicht…

Beide schauen wir betröppelt aus der Wäsche, so hätte es meine Großmutter formuliert. Beide hängen wir unseren Gedanken nach, schweigen gemeinsam. Und dann sage ich, ja, das geht mir auch so. Alles ist im Moment irgendwie anders. Die Zeit rast ohne das wirklich etwas passiert. Ich fühle mich auch sehr angestrengt im Moment, die Zeit ist schwer. Weiterlesen