Manche mögen’s bunt

Das war das erste Zeichen. Jesus vollbrachte es in Kana in Galiläa. Er offenbarte damit seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn. (Johannes 2,11)

Manche – wahrscheinlich sogar viele – Menschen haben drei lange Jahre darauf gewartet, jetzt endlich wieder bunt und fröhlich feiern zu können. Einmal für kurze Zeit in eine andere Rolle schlüpfen, mit anderen tanzen und fröhliche Musik hören. Beim Straßenkarneval mit Fremden zusammenstehen und sich miteinander verbunden fühlen. Ausgelassen sein – wenigstens für eine kurze Zeit. Und mal nicht an das denken, was so furchtbar bedrückend ist.

Andere sagen: um fröhlich zu sein, brauche ich keinen Karneval. Das kann ich an allen 365 Tagen im Jahr. Als Kind habe ich mich zwar auch verkleidet. Aber heute… Ja, warum eigentlich nicht heute? Warum sich nicht ein bisschen anstecken lassen? Weiterlesen

Wie eine Mutter

Ich will euch trösten wie eine Mutter tröstet. (Jesaja 66,13)

Die Prophetie des Jesaja begleitet eine aufregende und umwälzende Epoche. Zunächst tut diese Prophetie alles, um ein Wahnsinnsprojekt zu verhindern: Den Krieg gegen Babylonien. Aber, wie so oft in der Geschichte, hat die Prophetie keinen Erfolg. Das kleine Land stürzt sich in den Krieg, und die Folgen sind eine einzige Katastrophe: 597 vor Christus erobert der babylonische König Nebukadnezar das ganze Land.

Er belagerte die Stadt Jerusalem. Als Jerusalem sich ergibt, richtet die babylonische Armee ein Blutbad an. Darüber, was in einer Stadt geschieht, die erobert wird, wissen wir wahrscheinlich alle Bescheid. Die babylonische Armee zerstört und verwüstet Jerusalem und den Tempel. Sie deportieren Tausende nach Babylonien. Weiterlesen

Ich will tanzen

Gedenke, Gott, an deine Barmherzigkeit. (Psalm 25,6)

Die Passions- oder Fastenzeit hat begonnen. In „normalen“ Jahren ist das eine Zäsur: Nach der Freude der Weihnachtszeit und der Fröhlichkeit des Karnevals folgen sieben Wochen der Stille und Einkehr, an denen wir uns auf Ostern vorbereiten und bedenken, was Gott durch seinen Sohn hier bei uns   Menschen bewirkt hat. Der bewusste Verzicht auf Liebgewordenes und Gewohntes gehört für viele Menschen dazu. Weiterlesen

Et weed widder besser

Herr, auf dich traue ich, lass mich nimmermehr zuschanden werden, errette mich durch deine Gerechtigkeit… Denn du bist mein Fels und meine Burg, und um deines Namens willen wollest du mich leiten und führen… Du stellst meine Füße auf weiten Raum. (Aus Psalm 31)

Wäre alles beim Alten, dann säßen am Sonntag wie in den vergangenen Jahren Eisbären, Indianer, Dinosaurier und Prinzessinnen friedlich nebeneinander in den Bänken der Reformationskirche. Wäre alles beim Alten… Es gibt wahrlich viel zu hoffen, zu erwarten, zu träumen in dieser Zeit und in diesen Tagen. Umso besser, wenn wir auch karnevalistisch daran erinnert werden, was wir alle herbeisehnen. Weiterlesen