Raum für Hoffnung #3: Nah bei den Menschen

Lass deine Augen offen stehen über diesem Hause Nacht und Tag, über der Stätte, von der du gesagt hast: Da soll mein Name sein. (1. Könige 8,29)

An einem Nachmittag im Juni treffe ich Herrn M. in der Reha-Klinik. Herr M. ist etwa siebzig Jahre alt, hatte einen Schlaganfall und sitzt kraftlos in seinem Bett. In dem etwa halbstündigen Gespräch sagt er immer wieder „Ich kann ja nichts mehr“. Er sieht keine Fortschritte bei seinen Therapien. Er hat Angst, zu Hause seiner Frau zur Last zu fallen. Er sagt: „Das einzige, was ich zu Hause kann, ist meiner Frau auf die Nerven zu gehen. Wenn man sich bei allem helfen lassen muss, wird man einfach nörgelig.“ Weiterlesen

Raum für Hoffnung #2: Draußen

Denn sollte Gott wirklich auf Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen – wie sollte es dann dies Haus tun, das ich gebaut habe? (1. Könige 8,27)

Stell dir mal vor, du hättest ein ganzes Zimmer übrig. Ich weiß, das ist unwahrscheinlich.Aber es wäre doch schön, wenn es so wäre. Ein ganzes Zimmer, aus dem kein begehbarer Kleiderschrank werden soll und auch kein Gästezimmer, sondern ein Raum nur für Gott. Und natürlich für dich. Denn Gott braucht keinen Raum, in dem du dich nicht wohlfühlst.

Wie würdest du ihn einrichten? Welchen Teppich würdest du wählen? Welche Farbe wäre an den Wänden, welche Vorhänge an den Fenstern? Stünde dort ein gemütliches Sofa mit etwas Platz für Besuch? Gäbe es einen Schreibtisch, an dem du deine Gedanken aufschreiben kannst? Einen Kühlschrank, ein Klavier? Oder vielleicht ein Regal an der Wand für Bücher und Puzzles und Erinnerungen, die du mit Gott teilen möchtest? Weiterlesen

Raum für Hoffnung #1: Drinnen

So brachten die Priester die Lade des Bundes des HERRN an ihren Platz in den innersten Raum des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim. (1. Könige 8,6)

Was steckt drin in unseren Tempeln, in unseren Kirchen, unseren „Heiligen Räumen“? Was erwartet uns, wenn wir eintreten, Israel und uns? Das Zelt mit dem Kasten mit den Zehn Geboten, das Salomo in einer Prozession hineinbringen lässt: Es ist Israel in der Wüstenzeit vorangegangen – und auch zu Davids Zeiten noch immer wieder hervorgeholt worden. Es enthält die Gebote als Gottes Bedingung seines Bundes mit dem Volk. Wir halten uns daran, sagt Israel, du bist unser Gott, einer. Und dann alle die großen Worte, die ewigen Wahrheiten: Du mordest nicht. Du stiehlst nicht. Du redest kein falsches Zeugnis! Das gefällt mir!

Das war das eine, das andere aber an dieser Kiste war: Gott mit uns, voran im Kampf, die Bundeslade in den Kriegen des Volkes zur Wüstenzeit und auch noch im Land gegen die Philister vorneweg. Gott ist bei uns, damit wir die anderen besiegen. Das gefällt mir gar nicht! Weiterlesen

Die Tür steht offen

Wendet euer Herz wieder dem Herrn zu, und dient ihm allein. (1. Samuel 7,3)

Über diesen Vers könnte ich viel Schönes oder auch Schmerzhaftes zum Stichwort „Herz“ schreiben, aber darum geht es hier nicht. Der Prophet Samuel spricht zu Menschen, denen Gott abhanden gekommen ist.

Damals hatten die Israeliten noch die Lade Gottes bei sich, ein heiliger hölzener Kasten, in dem die Gebotstafeln während der Wüstenwanderung mitgetragen wurden, und der die Gegenwart Gottes versinnbildlichte. Als diese Bundeslade auch im Krieg mitgeführt wurde, kam sie in feindliche Hände. Doch nun ist sie nach sieben Monaten wieder an ihrem Ort im Heiligtum der Stadt Silo. Und der Prophet ruft die Menschen dazu auf, sich wieder Gott zuzuwenden und die fremden Götter, die sie in der Zwischenzeit verehrten, beiseite zu legen. Weiterlesen