Gut vorbereitet?

Der Deutsche an sich scheint ein reinliches Wesen zu sein. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass wir nun, mit Eintritt in die zweite Welle der Pandemie, schon wieder über einen Mangel an Toilettenpapier klagen müssen. Mich hat es schon im März und April irritiert, dass die Deutschen sich mit diesem besonderen Papier so eindecken, obwohl es bei Covid-19 nicht um eine Durchfallerkrankung geht. Aber so ist das halt, da ist eine große Sorge in vielen Menschen, dass die Umstände einen überraschen könnten. Die meisten von uns möchten vorbereitet sein, wenn sie womöglich eine Quarantäne trifft oder sie über einen längeren Zeitraum wegen eines Lockdowns die Wohnung nicht verlassen dürfen.

Und so erlebe ich auch viele Mitmenschen von mir: Man möchte vorbereitet sein auf den Fall der Fälle, man möchte sein Leben planen und nicht überrascht werden, man hat die Dinge, die einen selbst betreffen, am liebsten alle auch selbst im Griff. Weiterlesen

Wirf deine Angst in die Luft!

Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. (2. Timotheus 1,7)

Wir leben in unsicheren Zeiten. Jede und jeder spürt, wenn die nächste Meldung zur Entwicklung der Corona-Epidemie an uns herantritt: Unsicherheit, Angst und Panik machen sich bei vielen Menschen breit. Leergefegte Regale in den Supermärkten, abgesagte Messen, Großveranstaltungen und stillgelegte Kreuzfahrtschiffe sind ein Zeugnis dafür. Was passiert da gerade mit uns? Eine Viruskrankheit, die in China ausgebrochen ist, hat die übrige Welt erreicht. Es gibt bislang kein Medikament dagegen, nur Maßnahmen der Quarantäne. Weiterlesen

Zuversicht in der Angst

Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? Da ergriff sie große Furcht und sie sagten zueinander: Wer ist denn dieser, dass ihm sogar der Wind und das Meer gehorchen? (Markus 4,40-41)

„Wir melden uns, sobald die Gefahr vorüber ist“, diesen Satz hören wir in den Verkehrsnachrichten, wenn uns mal wieder ein Falschfahrer entgegen kommt. Vielleicht fühlen wir uns mit diesem Coronavirus so ähnlich – dass da etwas ungebremst auf uns zukommt und wir kaum Ausweichmöglichkeiten haben. Wie schön wäre es, wenn wir hoffen dürften, dass dieser befreiende Satz: „Wir melden uns, sobald die Gefahr vorüber ist“, möglichst bald gesagt würde.

Aber darauf müssen wir wohl nun noch eine Weile warten. Viele Ängste sind damit verknüpft. Ängste, dass wir selbst oder nahe Angehörige erkranken. Ängste vor den wirtschaftlichen Konsequenzen für uns und unsere Familien, für unsere Stadt, unser Land, ja die ganze Welt. Was wird da wohl noch alles auf uns zukommen? Und wie werden wir die Zeit füllen können, in der wir immer mehr Einschränkungen erfahren? Was werden die Kinder und Jugendlichen machen? Weiterlesen

In einer WG mit Gott | In Zeiten von Corona #4

Der Herr deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er birgt mich im Schutz seines Zeltes. (Psalm 27,5) – Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen: denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark. (2. Korinther 12,10) | Herrnhuter Tageslosung für den 20. März 2020

„Mensch sein heißt: als Sterblicher auf Erden sein, heißt: wohnen“ – so der Philosoph Martin Heidegger. Und Antoine de Saint-Exypery meinte: „Vor allem bin ich einer, der wohnt“. Wohnen gestaltet unser Leben: zuerst im Mutterleib, dann in den vielen Wohnungen, die wir beziehen und uns zur Heimat machen und schließlich als Hoffnung, bei Gott eine bleibende Wohnung zu haben nach dem Tod.

Mit unseren Wohnungen verbinden wir Geborgenheit und Schutz, Sicherheit und Intimität. Keine Wohnung zu haben ist schrecklich – denken wir an das Schicksal der Flüchtlinge in aller Welt. In unwohnlichen Häusern leben zu müssen – wie Menschen in Favelas oder unter Brücken – entfremdet von sich selbst und von anderen. Weiterlesen