Barmherzigkeit ist eine Grundhaltung

Glückselig kann sich schätzen, wer barmherzig ist, denn ihr und ihm wird Barmherzigkeit widerfahren. (Matthäus 5,7)

Manchmal hat man das Gefühl, dass die Welt um uns herum schlicht verrücktspielt. Genau in diesen Momenten sind wir zur Barmherzigkeit eingeladen, zu der uns unser Gott immer wieder ermutigen möchte.

In einer wunderbaren Bildergeschichte sieht man ein Ehepaar im Wohnzimmer. Er steht mit hängenden Schultern am Fenster, sie sitzt mit durchgedrücktem Rücken auf der Couch. Die Körpersprache ist eindeutig: er kraftlos und resigniert, sie dagegen energiegeladen. Und dann sagt er in die Stille: „Bei den Müllers gegenüber wird gerade schon wieder eingebrochen.“ Und sie gleich hinterher: „Es ist doch deine Schuld, dass es sich bei uns nicht lohnt.“ Upps. Das saß. Was ist zu tun? Weiterlesen

Über Dankbarkeit

Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

In meiner Wahrnehmung geht die Dankbarkeit in den letzten Monaten unter. Doch als ich weiter darüber nachdachte, fand ich, dass nicht erst in der Krise, sondern auch schon zuvor die Dankbarkeit nicht den Stellenwert bekam, den sie verdiente.

Ich nehme mich selbst dabei nicht aus. Auch in meinem Alltag übergehe ich oft die vielen Momente und Dinge, für die ich dankbar sein könnte. Vieles Gute erscheint mir selbstverständlich. Und meine Beobachtungen legen mir nahe, dass es auch bei vielen anderen Menschen so ist. Weiterlesen

Zuversicht in der Angst

Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? Da ergriff sie große Furcht und sie sagten zueinander: Wer ist denn dieser, dass ihm sogar der Wind und das Meer gehorchen? (Markus 4,40-41)

„Wir melden uns, sobald die Gefahr vorüber ist“, diesen Satz hören wir in den Verkehrsnachrichten, wenn uns mal wieder ein Falschfahrer entgegen kommt. Vielleicht fühlen wir uns mit diesem Coronavirus so ähnlich – dass da etwas ungebremst auf uns zukommt und wir kaum Ausweichmöglichkeiten haben. Wie schön wäre es, wenn wir hoffen dürften, dass dieser befreiende Satz: „Wir melden uns, sobald die Gefahr vorüber ist“, möglichst bald gesagt würde.

Aber darauf müssen wir wohl nun noch eine Weile warten. Viele Ängste sind damit verknüpft. Ängste, dass wir selbst oder nahe Angehörige erkranken. Ängste vor den wirtschaftlichen Konsequenzen für uns und unsere Familien, für unsere Stadt, unser Land, ja die ganze Welt. Was wird da wohl noch alles auf uns zukommen? Und wie werden wir die Zeit füllen können, in der wir immer mehr Einschränkungen erfahren? Was werden die Kinder und Jugendlichen machen? Weiterlesen