Er bietet uns seine starke Hand an

Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch Ruhe schenken. (Matthäus 11,28)

Herbst… Welche Bilder kommen Ihnen in den Sinn, wenn Sie das Wort Herbst hören? Bunte Herbstwälder? Farbenprächtige Drachen, die fröhliche Kinder steigen lassen? Gaben auf dem Erntedanktisch? Herbststürme, Regentage und die goldene Herbstsonne?

In meiner Kindheit bedeutete Herbst für mich vor allem ein weites Stoppelfeld, denn unser Garten grenzte an ein Weizenfeld. Dieses Stoppelfeld bot sich perfekt an, um Buden zu bauen oder Drachen steigen zu lassen. Und dann der Schock: Das Feld sollte bebaut werden, viele neue Häuser würden uns unser schönes Spielparadies nehmen. Damit waren wir so gar nicht einverstanden. Als die Messarbeiten losgingen und Grenzsteine gelegt wurden, zogen wir regelmäßig abends los und machten es uns verbotenerweise zur Aufgabe, Grenzsteine auszugraben und Messleinen zu verlegen. Weiterlesen

Wunderbar!

Die Tauben macht er hören und die Sprachlosen reden. (Markus 7,37)

Was für eine schöne Geschichte. Da wird einer zu Jesus gebracht, der schwer krank ist und alle hoffen und gehen wohl auch davon aus, dass Jesus ihn heilen kann und es auch tun wird.

Und die Erwartungen erfüllen sich. Jesus wendet sich dem Kranken zu, nimmt sich richtig Zeit, berührt ihn, heilt mit seiner Spucke. Und so kann einer wieder hören und sprechen, kann einer wieder ganz normal am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, ist nicht mehr isoliert, ist nicht mehr auf andere angewiesen, auf Menschen, die ihn ohne Worte verstehen. Er kann wieder selbst reden und hören. Wunderbar! Weiterlesen

Bilder und Kirche

Ist unsere Zeit eine Zeit der Bilder geworden? Ja und Nein! Für die drei Buch-Religionen Judentum, Christentum und Islam zielen die Bilder ins Zentrum des Glaubens. Das ist ein weites Feld (Fontane).

Im Urchristentum galt das jüdische Bilderverbot ganz ohne Wenn und Aber (vgl. dazu auch meinen Beitrag „Der Apostel Paulus war ein Körnerpicker wie wir alle“ in diesem Blog). Das blieb im Prinzip so, bis die Kirchen aus einer verfolgten zu einer staatlich anerkannten Kirche geworden war, also im ersten Drittel des 4. Jahrhunderts unter Kaiser Konstantin. In Rom gab es freilich in den Katakomben schon im 3. Jahrhundert Ansätze zu einer Grab- und Friedhofs-Kunst. Dies ist weitgehend Symbolkunst. Berühmtestes Beispiel ist der Fisch, griech. Ichthys. Die griechischen Buchstaben bedeuten im Einzelnen: Jesus, Christus, Gottes, Sohn, Retter. Der gute Hirte und andere Szenen aus der Heilsgechichte. Weiterlesen

Unterwegs durch den Sommer

Der HERR hält alle, die da fallen, und richtet alle auf, die niedergeschlagen sind. (Psalm 145,14)

Was bewegt Sie in diesen Tagen? Vielleicht sind Sie noch erfüllt von Erlebnissen, die Sie in diesem Sommer sammeln durften? Morgenlicht oder Abendstimmung… Felsgestein, Zeuge ungezählter Jahre… der Duft des Waldes und die Erhabenheit von Bäumen, die so vielen Stürmen schon haben trotzen können… Vögel über dem Meer oder am See… Ein frisch geborenes Kälbchen… Und zugleich Geschichten von Menschen, die so viel in den verheerenden Fluten verloren haben… Feuersbrünste, die so viel Lebensraum von Menschen, Tieren und Pflanzen zerstört haben… Die Nachricht, die ja durchaus nicht neu ist, dass unsere Erde krank, schwer krank ist… Und dann immer noch und immer wieder die Pandemie… Weiterlesen

Gute Wünsche für die Sommerzeit

Am Morgen, als es noch dunkel war, verließ Jesus die Stadt. Er ging an einen einsamen Ort und betete dort. (Markus 1,35)

Es ist Sommerzeit – eine Zeit mit ganz spezifischen Geräuschen, Vogelgezwitscher vor allem morgens und abends und mit dem Zirpen von Grillen, eine Zeit voll duftender Rosen und dem besonderen Geruch, wenn Regen auf warmen Boden fällt… Eine Zeit, in der wir uns danach sehnen, hinaus in die Natur zu kommen, am liebsten natürlich an den Ferienstrand oder in die Berge. Aber ich glaube, auch wenn man zu Hause bleibt, gibt es viele Möglichkeiten, den Sommer zu genießen und Orte zu finden, an denen man abschalten und sozusagen die Seele baumeln lassen kann – auch hier, mitten in der Stadt. Wie wichtig diese sogenannten „Auszeiten“ sind, hat uns auch Jesus schon vorgelebt. Weiterlesen

Aus dem Abschied wird ein Neuanfang

Jesus führte sie aus der Stadt hinaus bis nach Betanien. Dann hob er die Hände und segnete sie. Und dann, während er sie segnete, entfernte er sich von ihnen und wurde zum Himmel emporgehoben. Sie warfen sich vor ihm auf die Knie. Dann kehrten sie voller Freude nach Jerusalem zurück. (Lukas 24,50-53)

Mit dieser Geschichte beendet Lukas sein Evangelium. Es ist offenbar auch das Ende der Geschichte Jesu hier auf Erden. Doch es liegt etwas in der Luft. Viel mehr als nur ein Abschied. Eine Hoffnung – nicht erklärbar und doch deutlich zu spüren.

Das hat schon mit dem Ort zu tun, an den Jesus sie geführt hat: Betanien Hier lebte der Freund Lazarus und hier starb er auch. Bis Jesus kam und alles Dagewesene auf den Kopf stellte. Aus dem Abschied war ein Neuanfang geworden. Im Namen Gottes fand Lazarus zurück ins Leben. Weiterlesen

Gottes Lied bringt uns in Bewegung

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder … Singet, rühmet und lobet! (Psalm 98)

Man muss in diesen Tagen nur hinaussehen, um zu verstehen, was der Psalmist meint: der Frühling bringt Leben und Farbe in diese Welt. Das Erwachen rings um uns herum tut gut – zumal in unseren schwierigen Zeiten. Man hat das Gefühl, dass dieses Leben und diese Farben auf die Menschen übergehen und mehr als nur hier und da ein Lächeln in die Gesichter zaubert. Es liegt trotz aller Beschwernisse dieser Zeit zuweilen eine Leichtigkeit in der Luft. Und eines wird uns in alledem auch wieder bewusst: Es gibt sie tatsächlich, diese Sehnsucht danach, wieder gemeinsam zu singen. Weiterlesen

Über die guten Hirten

Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt sind, so will ich meine Schafe suchen und will sie erretten von allen Orten, wohin sie zerstreut waren zur Zeit, als es trüb und finster war. (Hesekiel 34,12)

Die Worte des Propheten sprechen in die Geschichte Israels hinein. Das Volk ist zerstreut und soll wieder zusammengeführt werden, aber es mangelt an guten Hirten. Sie sollen aus dem babylonischen Exil nach Hause kommen auf die Berge Israels. Gott lässt Hesekiel verkünden, dass er die Sache selbst in die Hand nehmen will. Weiterlesen

Trauriger Tag – befreiender Tag

Denn Gott war in Christus  und versöhnte die Welt mit ihm selber… so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! (2. Korinther 5,19-20)

„Pack schlägt sich – Pack verträgt sich“ ist ein Spruch, den ich kenne und auch schon oft gehört habe, aber, das kann ich Ihnen versichern: so einfach ist das mit dem Streiten und vor allem mit dem sich hinterher versöhnen oft nicht. Ich glaube sogar, dass es  je älter man wird  immer schwieriger wird. Können im Kindergarten die besten Freunde und Freundinnen täglich wechseln, können Streitigkeiten vom Vormittag schon nach dem Mittagessen wieder vergessen sein, übrigens ohne dass viel darüber geredet wird, so scheint sich das mit zunehmendem Alter zu verkomplizieren. Weiterlesen

Gott hat gelacht

Da sprach er: Ich will wieder zu dir kommen übers Jahr; siehe, dann soll Sara, deine Frau, einen Sohn haben. (1. Mose 18,10)

Viele Besuche haben wir alle in diesem Jahr sicher nicht bekommen. Und jetzt steht das Weihnachtsfest kurz bevor, doch trotz vorher versprochener Lockerungen dürfen wir nur im kleinsten Kreis feiern. Jede*r von uns wird dazu ganz persönliche Einschätzungen haben. Wir alle empfinden es anders – der jeweiligen Lebenssituation entsprechend. Viele sind traurig und dabei wissen wir doch letztendlich alle, dass wir gerade unsere Liebsten nicht gefährden möchten. Manches lässt sich ja auch aufschieben und nachholen, so wie wir es in den letzten Monaten immer wieder getan haben. Weiterlesen