Dieser Beitrag wurde 570 mal aufgerufen

Tue Gutes und rede darüber – aber richtig!

Tue Gutes und rede darüber. Diese Lebensweisheit wird gerne zitiert. Gerade in der Werbung überbieten sich manche Konzerne damit, was sie alles Gutes tun. Beim Evangelisten Matthäus hat diese Aussage ein anderes Gepräge. So heißt es im 5. Kapitel, Verse 15 und 16: Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Hier kommt pfingstliches Gedankengut zum Tragen. Sich von Christus entflammen lassen, will heißen, sich in seinen Dienst stellen. Das macht jeden von uns zum Licht. Unsere Aufgabe ist es, Helligkeit in der Dunkelheit zu verbreiten, klar zu sehen. Wer klar sieht, der guckt
zuerst in die Ecken seiner eigenen Existenz, dorthin wo wir nicht so gerne hinsehen.

Wer sich aber von Christus entflammen lässt, für den brennt das Licht. Vielleicht so sehr, dass er zunächst die Augen schließt vor dem was sich ihm in der eigenen Seele offenbart. Das Licht, das meine eigenen Dunkelheiten erhellt, ist das Licht Gottes selber, das ist Christus, der für mich leuchtet, in mich hineinleuchtet, mich durchleuchtet. Es verschafft mir Klarheit über mein Leben und meinen Daseinszweck. Dieses Licht kann ich nicht für mich alleine beanspruchen. Wer von Jesus entflammt ist, darf dieses Licht nicht für sich
selber behalten. Nicht den Trost, nicht die Klarheit, nicht die Wärme, nicht die Liebe die er von diesem
Licht erfährt.

Denn dieses Licht ist für alle Menschen in die Welt gekommen. Dieses Licht darf ich nicht für mich ver-
stecken oder nur für mich haben wollen. Ich habe die Aufgabe, dieses Licht leuchten zu lassen. Möglicherweise lässt sich ja der eine oder die andere auch von diesem Licht entflammen.

Das ist nicht mein Verdienst, sondern es ist Gott selber, der sich in meinem Licht, so klein und schwach es auch manchmal scheinen mag, den Menschen offenbart und sie für sich entzünden will.

Folgerichtig geht es weiter. So lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen: Tue Gutes und rede darüber. Das Gute, das wir Christen in vielfältiger Hinsicht tun, darf nicht dazu verführen, das als eigenes Verdienst zu sehen und zu verstehen und darber hinaus unbotmäßigen Stolz über meine „Leistung“ aufzubauen.

Indem wir Gutes tun, dürfen wir vielmehr Diener unseres Gottes sein. Die Menschen, die sehen, was Kirche, Gemeinde und der einzelne Christ Gutes tun, sollen darin Gott erkennen. Die einzelne gute Tat mag Ausdruck persönlicher Frömmigkeit sein, aber letztendlich geht es darum, dass dies nicht mein Verdienst ist. Vielmehr nimmt und Gott selber nimmt in Dienst für das Gute, das er der Welt tun will.

Also lasst uns Gutes tun. Zur höheren Ehre Gottes, damit sein Wille der Heilung und Erlösung zum Ziel
kommt. Vielleicht bekommt man das ja doch zusammen: Tue Gutes und rede darüber und das Jesuswort in Vers 16.

Ich möchte das hier gerne einmal neu und anders formulieren: Du Christ, tue Gutes im Namen deines Herrn Jesus Christus. Sei stolz darauf, dass du anderen Menschen Gutes im Namen unseres Erlösers tun darfst. Rede darüber, aber rede so darüber, das völlig klar ist: Du tust es nicht aus dir selbst heraus und dir selber zum Ruhm. Rede so über deine guten Werke, dass jedem klar
ist: Gott selber gibt die Kraft dazu. Und du tust es ihm zur Ehre, nicht um deiner eitlen Selbstdarstellung willen.

Wir haben keinen Grund, das, was wir auf dieser Welt Gutes tun, zu verstecken. Wir haben allen Grund dazu, im Namen Gottes und für ihn stolz darauf zu sein. Ich wünsche Ihnen viel Kraft für Ihre guten Werke und viel
Mut, auch darüber zu reden. Jeder und jede so, wie es ihm oder ihr die eigene Bescheidenheit ermöglicht.

Rolf Brandt