Aus Schweigen wurde Zuversicht

Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. (Markus 16,6)

Im Evangelium nach Markus ist der Engel mit seinem „Entsetzt euch nicht!“ nicht sehr erfolgreich. Gemäß Markus fliehen die Frauen, zittern vor Angst und fürchten sich so sehr, dass sie niemandem etwas sagen. In der Forschung wird angenommen, dass diese Angst und Furcht der ursprüngliche Schluss des Evangeliums sind – und erst in späteren Jahren, was mich nun so gar nicht wundert, weitere Verse angeschlossen wurden, in denen dann doch von der Auferstehung erzählt wird. Weiterlesen

Wir dürfen neu anfangen

„Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier.  Siehe da, die Stätte wo sie ihn hinlegten.“  (Markus 16,6).

Da ist so viel passiert. Die letzten Tage der Jünger mit Jesus. Das letzte Abendmahl. Die Gefangennahme und dann die Kreuzigung. Sein Tod. Hier endet für alle, besonders für die Jünger, eine außergewöhnliche Zeit. Jesus hat sie gerufen und berufen. Er hat ihnen die Geheimnisse des Himmelreiches offenbart. Sie haben Wunder und unzählige Heilungen erlebt. Ein irres Leben, das die Jünger erleben. Weiterlesen

Aus begrabener Hoffnung wird neuer Mut

Ihr braucht nicht zu erschrecken! Ihr sucht Jesus aus Nazareth, der gekreuzigt wurde. Gott hat ihn von den Toten auferweckt, er ist nicht hier.  Seht: Hier ist die Stelle, wo sie ihn hingelegt hatten. (Markus 16,6)

Drei Frauen auf dem Weg zum Grab Jesu, ausgestattet mit wertvollen Ölen, um den nach der jüdischen Tradition gebotenen Liebesdienst, die Totensalbung vorzunehmen, treffen nach dem Bericht aus dem Markusevangelium auf einen jungen Mann in weißer Kleidung, einen Boten Gottes im ansonsten leeren Grab. Dieser versucht, sie zu beruhigen und macht ihnen deutlich, dass ihr pietätvolles Handeln angesichts des bereits vollzogenen Handeln Gottes keinen Sinn mehr macht. Weiterlesen

Jesus malt

Es ist wie mit einem Senfkorn: Wenn das gesät wird aufs Land, so ist’s das kleinste unter allen Samenkörnern auf Erden; und wenn es gesät ist, so geht es auf und wird größer als alle Kräuter und treibt große Zweige, sodass die Vögel unter dem Himmel unter seinem Schatten wohnen können. (Markus 4,30-32)

Jesus „malt“ in seinen Geschichten über „Gottes neue Welt“ wunderbare Bilder mit Wörtern. Bestimmt können auch Sie sich diesen Baum vorstellen, der aus einem winzig kleinen Senfkorn gewachsen ist. Wie mögen wohl seine Zweige aussehen? Sicher sind sie lang, zart und doch stabil genug, dass sie ganz viele Nester tragen können. Zwischen den hellen, gelbgrünen Blättchen sind sie wunderbar geschützt. Vogeleltern sitzen darauf und brüten. In manchen regt sich schon etwas, kleine orangegelbe Schnäbel öffnen sich. Ich höre ein Piepsen und Zwitschern, spüre das neue Leben und eine bunte Fröhlichkeit unter einem tiefblauen Himmel. Weiterlesen

Martin Luthers Vater unser-Lied

Sieben Jahre vor seinem Tod 1546 hat der Reformator Martin Luther ein Lied zum weltumspannenden Herren-Gebet Vater unser gedichtet und komponiert, das seinesgleichen sucht. Felix Mendelssohn Bartholdy ist von der Melodie und den Strophen so angetan gewesen, dass er Sonaten-Variationen für Orgel für jede einzelne der neun Strophen komponierte. Wer sich ernsthaft mit diesem wunderbaren Lied auseinandersetzen möchte, der schlage unser Evangelisches Gesangbuch EG 344 auf. Weiterlesen

Wie die Kinder

Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes! Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. (Markus 10,14-15)

An diesen bekannten Spruch aus dem Markusevangelium musste ich letztens denken, als ich meinen beiden Enkelinnen still und völlig fasziniert beim Spielen auf unserer Terrasse zusah. Sie waren mit ihren Eltern, die (leider) in Österreich wohnen, für ein paar Tage bei uns zu Besuch.

Drei Jahrzehnte nach der Beschäftigung mit den eigenen Kindern ist mir da noch einmal bewusst geworden, wie recht Jesus mit seiner Wertschätzung der Kinder hat. Und deshalb freue ich mich auch sehr, dass wir im Moment in unserer Gemeinde eine hohe Nachfrage nach Taufen haben und fast in jedem Gottesdienst (und auch danach) Kinder taufen. Das ist schön! Weiterlesen

Zeit der Sehnsucht

Heile mich, HERR, dann bin ich geheilt, hilf mir, dann ist mir geholfen! (Jeremia 17,14)

Magst du den Herbst? Die Zeit der Farbenfröhlichkeit, in der der Himmel oft in intensivstem Blau strahlt, in der die Blätter der Bäume zu leuchten beginnen – mit einem Wind, der überall noch einmal Leben hineinpustet – und einem Wald, der nicht aufhört zu duften – eine Zeit, in der alle Sinne angesprochen werden?

Oder ist es für dich vielleicht auch die Zeit, in der du schmerzhaft spürst, dass die Tage wieder kürzer werden, dass Dunkelheit und Kälte zunehmen? Und wächst dann vielleicht in dir zugleich die Sehnsucht nach etwas, das du nicht greifen kannst, oder sogar ganz konkret die Sehnsucht nach einer Zeit, die vergangen ist, vielleicht auch nach Personen, die nicht mehr da sind? Weiterlesen

Wunderbar!

Die Tauben macht er hören und die Sprachlosen reden. (Markus 7,37)

Was für eine schöne Geschichte. Da wird einer zu Jesus gebracht, der schwer krank ist und alle hoffen und gehen wohl auch davon aus, dass Jesus ihn heilen kann und es auch tun wird.

Und die Erwartungen erfüllen sich. Jesus wendet sich dem Kranken zu, nimmt sich richtig Zeit, berührt ihn, heilt mit seiner Spucke. Und so kann einer wieder hören und sprechen, kann einer wieder ganz normal am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, ist nicht mehr isoliert, ist nicht mehr auf andere angewiesen, auf Menschen, die ihn ohne Worte verstehen. Er kann wieder selbst reden und hören. Wunderbar! Weiterlesen

Was für eine Familie!

Wer tut, was Gott will, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter. (Markus 3,35)

1 // Was ist Familie? Familie ist der Ort, wo Kinder und für sie verantwortliche Eltern ganz eng zusammenleben, wo Generationen ein Leben lang miteinander verbunden sind. Familie ist der Ort, wo jegliches individuelles Leben beginnt, wo jemand Schutzraum findet und Geborgenheit, wo einem das vermittelt wird, was man im Leben braucht. Familie ist der Ort, wo Werte und Normen weitergegeben werden und der Glauben eingeübt wird. Familie ist der Ort, wo man miteinander verbunden bleibt und füreinander verantwortlich ist, gerade in schwierigen Zeiten – bis ins hohe Alter, bis zum Ende des Lebens. Weiterlesen

„Das ist ja ein unerhörtes Gebet“ – kann man falsch beten?

Beten kann jeder! Und doch tun sich viele schwer damit. Beim Beten kann man eigentlich nichts falsch machen. Und doch kann man Beten lernen. Die Hürde zum persönlichen Beten soll ganz gering sein, einfach anzufangen ist das beste Rezept, denn Beten ist ja die Vertiefung in der Beziehung mit Gott. Und dazu gibt es wunderbare Hilfen. Doch genauso, wie einige Sätze Beziehungen verbessern und vertiefen können, zerstören andere Sätze Beziehung komplett und man muss mit Mühe das Vertrauen wiedergewinnen. Gott dürfen wir alles sagen, und doch gibt es unerhörte Gebete, die Gott gerade deswegen nicht erhört, weil sie unerhört sind. Weiterlesen