Aus Verlust entsteht wieder Neues

Liebe Gemeinde, heute, am 26. Oktober, nehmen wir Abschied von der Apostelkirche. Wir feiern einen letzten Gottesdienst. Und wir alle sind mit gemischten Gefühlen hier, ob als Glieder der Gemeinde, als Mitglieder des Presbyteriums, als Christ*innen oder als Bürger*innen dieses Stadtteils.

Manche erinnern sich an wichtige Gottesdienste in dieser Kirche und sind traurig, bei anderen überwiegen vielleicht Schuldgefühle, dass sie diesen Abschied in die Wege geleitet haben. Manche hier spüren heute weniger Aufbruch als Verlust. Bei wiederum anderen mischt sich Hoffnung hinein, neue Wege gehen zu können. Weiterlesen

Abschied und Neubeginn

Seit 1913 hat die Apostelkirche im Essener Westen Geschichte geschrieben. Heute, im Jahr 2025, wird die Kirche entwidmet und dieses wertvolle Kapitel der Gemeindegeschichte geschlossen. Eine schmerzhafte Erfahrung für viele, die mit diesem Ort tief verbunden sind – während gleichzeitig ein neues hoffnungsvolles Kapitel der Gemeindegeschichte aufgeschlagen wird. Weiterlesen

Das Narrenschiff

Der Staat ist verschwunden, die Menschen, die in ihm lebten, nicht. Sie leben weiter mit ihren Erfahrungen und Erinnerungen, Erwartungen und Enttäuschungen in einem Staat, der vorgab, der Sieger der Geschichte zu sein. 2025 legt Christoph Hein, der in der DDR den Staat und die Gesellschaft kritisch begleitete, einen Roman vor, der mittlerweile schon in der 5. Auflage erschienen ist. Weiterlesen

Mein Traum einer Kirche der Zukunft

Du stellst meine Füße auf weiten Raum. (Psalm 31,9)

Ich träume eine Kirche, die Weite und Freiheit atmet – im Einklang mit der Psalmbeterin „Du, Gott, stellst meine Füße auf weiten Raum“ (Psalm 31,9). Eine Kirche, in der meine Kinder und Enkelkinder sich wohlfühlen, auf die sie stolz sind und in die sie ihre Freundinnen und Freunde gerne einladen. Weiterlesen

Ist Blut dicker als Wasser?

Vor 25 Jahren habe ich bei meiner Antrittspredigt in der Psychiatrie hier in Essen über eine Frage nachgedacht, die mich immer mal wieder beschäftigt hat; nämlich die Frage: Ist Blut wirklich dicker als Wasser?

Vielleicht kennen sie die Redewendung: „Blut ist dicker als Wasser“. Damit ist gemeint, dass Bindungen innerhalb der Familie immer stärker, prägender und letztlich wichtiger bleiben als spätere Bindungen oder Beziehungen mit nicht verwandten Menschen. Weiterlesen

Herzliche Einladung, Gemeinschaft zu erleben

Schmeckt und seht, wie freundlich unser Gott ist. (Psalm 34,9)

„Schling nicht so“, „lass dir Zeit beim Essen“, solche Sprüche haben Sie bestimmt schon gehört, oder vielleicht auch jemand anderem beim Essen gesagt. Jedenfalls – Mütter wie ich haben so einen Satz schon mal den eiligen Kindern zugerufen. Ehrlich gesagt ertappe ich mich oft dabei, dass ich beim Essen selber schnell alles vertilge, was auf dem Teller liegt. Manchmal im Stehen oder unterbrochen von einer Nachricht, die gerade reinkommt. Weiterlesen

Jahreslosung #4: Lasst uns damit anfangen!

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. (1. Korinther 16,14)

Die Jahreslosung ist für mich ein Bibelwort, an dem wir uns immer wieder orientieren sollen und das wie ein roter Faden für das Jahr ist. Die Losung soll uns helfen, soll uns stärken, uns unterstützen – bei all dem, was im Jahr auf uns zukommt. Sie soll dem Jahr eine Richtung weisen.

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ – da höre ich einen enorm hohen Anspruch und denke: wie schön wäre es, wenn wir das schaffen könnten, wenn wir schon auf diesem Weg wären, wenn Menschen so miteinander umgehen würden. Doch die Realität sieht leider an vielen Punkten anders aus. Weiterlesen

Gedanken eines Suchenden

Vor kurzem war ich am Strand
mit den Füßen im nassen Sand
im Takt schlugen die Wellen
an die immer gleichen Stellen.

Jesus wandelte einfach übers Meer
und ich tue mich damit schwer
über den Wandel in Kirche nachzudenken
Gemeinden den Mut nach vorn zu schenken
auf die Zukunft den Blick zu lenken. Weiterlesen

Zuversicht in schweren Momenten – einst und jetzt

Nun danket alle Gott / mit Herzen, Mund und Händen, / der große Dinge tut / an uns und allen Enden. (Martin Rinckart, EG 321)

Wir nähern uns dem Ende eines Jahres, von dem vermutlich die meisten von uns etwas anderes erhofft hatten als das, was es dann wirklich gebracht hat: Die Pandemie ist immer noch nicht verschwunden. Die Zerstörung unserer Erde wird immer deutlicher. Hitze, Brände und das Verschwinden der Gletscher zeugen auch bei uns von der Klimakrise. Und seit Februar des Jahres hat uns der Krieg in der Ukraine bedrohlich vor Augen geführt, dass der Friede in Europa nicht selbstverständlich ist.

Dass die Erde voll von Konflikten, Kriegen und Auseinandersetzungen war und ist, war uns allen wohl immer bewusst. Aber dass ein Krieg uns selbst wieder so nahekommt, nach vielen Jahren des Friedens, hätte ich noch wenige Tage vor dem Kriegsausbruch nicht gedacht. Weiterlesen

Raum für Hoffnung #2: Draußen

Denn sollte Gott wirklich auf Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen – wie sollte es dann dies Haus tun, das ich gebaut habe? (1. Könige 8,27)

Stell dir mal vor, du hättest ein ganzes Zimmer übrig. Ich weiß, das ist unwahrscheinlich.Aber es wäre doch schön, wenn es so wäre. Ein ganzes Zimmer, aus dem kein begehbarer Kleiderschrank werden soll und auch kein Gästezimmer, sondern ein Raum nur für Gott. Und natürlich für dich. Denn Gott braucht keinen Raum, in dem du dich nicht wohlfühlst.

Wie würdest du ihn einrichten? Welchen Teppich würdest du wählen? Welche Farbe wäre an den Wänden, welche Vorhänge an den Fenstern? Stünde dort ein gemütliches Sofa mit etwas Platz für Besuch? Gäbe es einen Schreibtisch, an dem du deine Gedanken aufschreiben kannst? Einen Kühlschrank, ein Klavier? Oder vielleicht ein Regal an der Wand für Bücher und Puzzles und Erinnerungen, die du mit Gott teilen möchtest? Weiterlesen