Durch die Auferstehung ist uns die Zukunft offen

Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? (Johannes 20,14-15)

Immer wenn ich diese Verse lese, versuche ich, mich in Maria hineinzuversetzen und fühle dabei erst einmal Traurigkeit und dann Verwunderung. Stellen Sie sich vor, Sie wollen einen verstorbenen Verwandten auf dem Friedhof besuchen. Doch als Sie an dem Grab ankommen, ist es offen, leer. Und mehr noch. Sie drehen sich um und da steht der Verstorbene, lächelt Sie an und spricht mit Ihnen. Also ich hätte mich, ganz ehrlich, erst einmal zu Tode erschrocken!

Die Auferstehung. Ein so wunderbares Ereignis. Eine so wundervolle Hoffnung. Aber mal ehrlich: was ist damit eigentlich gemeint? Dass wir leiblich wieder von den Toten aufstehen? Dass unser Geist aufersteht? Warum erkennen seine Freunde Jesus manchmal und manchmal auch nicht? Weiterlesen

Kleines Osterfest

Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. (Johannes 12,23-24)

Es ist immer ein schlimmer Moment, wenn man auf einmal merkt, dass zwei Seiten, die ein Ganzes ergeben haben, nicht mehr zusammenpassen. Menschen, die sich einmal geliebt haben, merken: es geht nicht mehr. Ein gemeinsames Leben ist nicht mehr möglich. Wenn ein Streit so nachhaltig gewesen ist, dass der Bruch in der Beziehung einfach nicht mehr repariert werden kann. Vielleicht hat man vertraut, dass Gott seinen Segen dazugibt. Aber jetzt ist alles dahin. Weiterlesen

Nehmt die Hoffnung mit!

Wir haben gerade Weihnachten gefeiert. Hoffentlich hatten Sie ein paar schöne Tage, auch wenn sie sicherlich ganz anders waren als in den Jahren zuvor. Aber jetzt ist Weihnachten vorbei. Viele Menschen haben schon den Weihnachtsbaum nach draußen gestellt und die Dekoration weggepackt bis zum Ende dieses Jahres. Das neue Jahr 2021 hat angefangen. Heute ist jedoch noch einmal ein besonderer Tag: der Königstag. Normalerweise ziehen an diesem Tag die Sternsinger durch die Straßen und schreiben den Segen an die Türen. Weiterlesen

Das Unwort meines Lebens

Das Unwort des Jahres 2019 lautete: Klimahysterie. Das Unwort dieses Jahres wird erst im Januar 2021 gesucht. Mein persönliches Unwort des Lebens ist: Geduld. Und das ist es nicht, weil ich Geduld nicht mag oder nicht sinnvoll finde oder damit nichts anfangen kann, sondern das ist es, weil ich damit allergrößte Schwierigkeiten habe.

Ich bin leider kein besonders geduldiger Mensch. Vor allem nicht mir selbst gegenüber – manchmal kann man mich mit mir selbst schimpfen hören, weil ich mir selbst zu langsam bin, manches nicht schnell genug auf die Reihe bekomme, dann erlebt mich aber auch ungeduldig im Umgang mit anderen. Bei Fremden nehme ich mich meistens sehr zurück; die eigenen Leute aber können meine Ungeduld leider oft spüren. Die Lebensweisheit: „In der Ruhe liegt die Kraft“ ist mir überhaupt nicht fremd, geht mir oft auch leicht über die Lippen, aber wirklich beherzigen tue ich diese Weisheit nicht. Leider! Weiterlesen

Die große Hoffnung

Am vergangenen Sonntag, dem 1. Advent, endete mein Berufsleben. Für mich beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Ausgang und Eingang, Anfang und Ende, Ewigkeitssonntag und Advent: Das ist mein Thema seit Wochen schon. In unserem Kirchenjahr feiern wir, dass die Geschichte Gottes mit seiner Schöpfung und mit seinen Menschen, auch mit uns, ein Ziel hat. Also nicht Wiederkehr des immer Gleichen, kein Kreislauf, sondern eine Geschichte mit einem guten Ausgang. Weiterlesen

Der Apostel Paulus als Architekt der Mitarbeitenden und die Zukunft der Kirche

Durch den Apostel Paulus, den Architekt der Mitarbeitenden (vgl. 1. Korinther 3,10), lernt die Kirche immer wieder neu, dass sie, also wir, ein Gemeinschaftswerk ist. Paulus und seine etwa 19 Mitarbeitenden haben uns das im 1. Jahrhundert vorgemacht. Das wollen wir uns durch diesen Beitrag näher anschauen.

Sein liebster, wichtigster und ältester Mitarbeiter (Römer 16,21 „mein synergós“) ist Timótheos/us mit dem schwer auszusprechendem Namen. Er wurde in Lystra (Lykaonien) in Kleinasien geboren als Sohn eines heidnischen Vaters und einer jüdischen Mutter Eunika. Sie und seine Großmutter erzogen ihn in der Gottesfurcht und in der Liebe zu den heiligen jüdischen Schriften. Weiterlesen

Chefsache

„Spreche ich mit der Firma ‚Elektro Kaloschke‘? Ja … genau … Licht am Ende des Tunnels … jaaa, genau … ist wieder kaputt!“ Oh, oh. Da wird es ernst, das ist mit Händen zu greifen. Jetzt geht es mal wieder ums Ganze. Keine Frage: das Licht muss wieder her. Im Tunnel. Aber eben auch in unserem Leben. Das Licht muss irgendeiner wieder anmachen. Und das ist Chefsache. Wie eben zu Zeiten Jeremias, der Menschen vor sich hatte, die auch kein Licht am Ende des Tunnels mehr sehen konnten. Weiterlesen

Ein Brief für unsere Zeit

Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn; denn wenn`s ihr wohlgeht, so geht`s euch auch wohl. (Jeremia 29,7)

Als christliche Gemeinde leben wir mitten in der Welt. Und so tragen wir auch Verantwortung für die Welt, für die Stadt. Wir können und sollen uns als Gemeinde nicht heraushalten aus dem, was die Welt bewegt und treibt.

Vor 2500 Jahren schreibt der Prophet Jeremia an die Israeliten, die im babylonischen Exil leben müssen. Sie leben dort, wo sie nicht leben wollen, und doch fordert Gott sie durch den Mund des Propheten auf, sich nicht nur irgendwie mit der Situation zu arrangieren, sondern der Stadt Bestes zu suchen, sogar noch für sie zu beten, ja, dort wirklich zu leben und sich auf die Welt und die Stadt einzulassen: Baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und esst ihre Früchte, heiratet und suchet der Stadt Bestes. Weiterlesen

Die Vaterunser-Glocke

Lange Zeit konnten die Glocken der Christuskirche in Oberhausen nicht geläutet werden. Der Turm war nicht mehr stabil genug. Nun, nach einer Grundrenovierung, ist das Läuten bald wieder möglich. Deshalb wurde eine neue Läuteordnung erarbeitet. Weil ich zur Christuskirchen-Gemeinde gehöre, war ich dabei. Es wurde sehr sorgfältig überlegt, wann soll, mit welchen Glocken, wie lange geläutet werden? Ist es noch zeitgemäß, den Mittag und den Abend besonders anzuzeigen? Und wie steht es mit dem Läuten Silvester und vor dem Ostersonntag um Mitternacht?

Wir haben das alles gewissenhaft abgearbeitet. Zwischendurch allerdings stellte ich mir die Frage, wofür, das heißt: für wen wir das eigentlich machen? Wer hört das noch gerne? Die, die sich zur Gemeinde zugehörig fühlen, bleiben der Gemeinschaft sowieso verbunden. Brauchen die noch den Glockenklang mit seiner besonderen Botschaft? Und was ist mit den anderen? Weiterlesen

Leere Kirchen: Zeichen Gottes und Zeitansage

Massenhaft sind aus beiden Großkirchen im letzten Jahr die Menschen ausgetreten. Über eine halbe Million Kirchenmitglieder kehrten den Kirchen den Rücken. Ihre Plätze in den Kirchen bleiben leer oder waren es schon, weil sie sich innerlich von der Kirche schon länger verabschiedet hatten. Die Altersgruppe der 26jährigen bis 60jährigen, das sind die Steuerkräftigen, sehen keinen Sinn, der Institution Kirche ihr Geld anzuvertrauen. Damit bestätigt sich ein langer andauernder Trend: Die Kirchen werden in der Gesellschaft nicht mehr als wichtig wahrgenommen. Der Bedeutungsverlust ist gewaltig. Weiterlesen