Was mir Hoffnung gibt

Durch die Geburt meiner Tochter haben mich in diesem Jahr Lieder sehr berührt, die vom Elternwerden und dem Wunder und Geschenk des neuen Lebens handeln. Ein Lied, dass ich sehr gern höre, stammt von dem Liedermacher Reinhard Mey. Es heißt „Mein Apfelbäumchen“. In dem Lied singt Mey über die überwältigenden Gefühle, die Eltern empfinden, wenn sie ihr Kind das erste Mal auf dem Arm halten. Gleichzeitig nimmt das Lied die Welt, in der Kinder aufwachsen, unverblümt in den Blick. Weiterlesen

Lebendiges Wasser

Seit ich etwas gelesen habe über „Bäche, Teiche und Mühlen in Steele und Königssteele“, gehe ich mit anderen Augen durch unseren Stadtteil. Wir sehen die Bäche unter uns, wenn mal ein Kanal repariert werden muss. Das kommt in letzter Zeit wieder öfter vor, oder kommt mir das nur so vor?

Es ist jedenfalls längst nicht nur Abwasser und Grubenwasser, das da unter unseren Straßen und Häusern fließt. Wenn die Bagger den Boden öffnen, kommt auch ihr Wasser zum Vorschein: Isinger, Eickenscheidter und Grendbach. Diese Bachläufe sind unter der Erde etwas in Vergessenheit geraten. Das Geschichtsmagazin „Stela Historica“ des Steeler Archivs hat sie mir ins Bewusstsein gehoben. Weiterlesen

Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit

Wir kennen Paul Gerhardt (1607-1676) nur mit dem abgekürzten Vornamen Paul. Sein Taufname ist aber Paulus Gerhardt. Er selbst hat sich Zeit seines Lebens nie anders genannt. Die Tradition hat ihn gleichsam umgetauft. Das ist für unsere Ohren sehr ungewöhnlich zu hören und zu verwenden.

Der Paulus des 17. Jahrhunderts gibt mit seinem unerhörten christlichen Gefühlshintergrund in seinen fast unendlich vielen schönen Liedern das, was der Paulus des 1. Jahrhunderts besaß, aber so nicht zum Ausdruck bringen konnte und wollte. Weiterlesen

Zuversicht in schweren Momenten – einst und jetzt

Nun danket alle Gott / mit Herzen, Mund und Händen, / der große Dinge tut / an uns und allen Enden. (Martin Rinckart, EG 321)

Wir nähern uns dem Ende eines Jahres, von dem vermutlich die meisten von uns etwas anderes erhofft hatten als das, was es dann wirklich gebracht hat: Die Pandemie ist immer noch nicht verschwunden. Die Zerstörung unserer Erde wird immer deutlicher. Hitze, Brände und das Verschwinden der Gletscher zeugen auch bei uns von der Klimakrise. Und seit Februar des Jahres hat uns der Krieg in der Ukraine bedrohlich vor Augen geführt, dass der Friede in Europa nicht selbstverständlich ist.

Dass die Erde voll von Konflikten, Kriegen und Auseinandersetzungen war und ist, war uns allen wohl immer bewusst. Aber dass ein Krieg uns selbst wieder so nahekommt, nach vielen Jahren des Friedens, hätte ich noch wenige Tage vor dem Kriegsausbruch nicht gedacht. Weiterlesen

Friedensgruß zum Arche Noah-Fest

Der Krieg in der Ukraine ist schrecklich – und er ist gleichzeitig nicht der einzige Krieg in der Welt. Er hat die Berichte über die anderen Kriege weitgehend verdrängt, weil er in Europa stattfindet. Nur wenige Flugstunden von hier. Die Bilder zerbombter Häuser, zerstörten Lebens und flüchtender Menschen machen mich oft sprachlos.
Angesichts dieser Gewalt erscheint mir persönlich in diesem Jahr unser Arche Noah-Fest so wichtig wie nie: ein Fest, das die Verständigung und das Miteinander verschiedener Religionen und Kulturen feiert! Weiterlesen

All Welt soll fröhlich singen

In diesem Beitrag wollen wir ein „weites Feld“ (nach Fontane) betreten: das Feld der Kirchenmusik. Kein weites Feld ohne Bäume, sondern eines mit gr0ßen Bäumen in der Nähe und ferneren, die wir nicht so klar erkennen. Die unterscheiden sich sehr, aber sie haben eines gemeinsam. Sie wachsen nicht für sich, sondern richten sich aus nach oben, zum Himmel. Weiterlesen

Weihnachtsstimmung

Jedes Jahr wird die schönste Advents- und Weihnachtsmusik neu veröffentlicht. In der Welt der Popmusik gehört ein Weihnachtsalbum irgendwann im Laufe der Karriere einfach dazu. Auch Klassiker wie Bachs Weihnachtsoratorium werden immer wieder neu aufgenommen. Dabei gibt es schon zahlreiche Aufnahmen und man kann sich durchaus fragen, wie die besten unter ihnen eigentlich noch zu übertreffen sein könnten. Aber vielleicht geht es gar nicht darum, besser zu klingen. Weiterlesen

Ich will tanzen

Gedenke, Gott, an deine Barmherzigkeit. (Psalm 25,6)

Die Passions- oder Fastenzeit hat begonnen. In „normalen“ Jahren ist das eine Zäsur: Nach der Freude der Weihnachtszeit und der Fröhlichkeit des Karnevals folgen sieben Wochen der Stille und Einkehr, an denen wir uns auf Ostern vorbereiten und bedenken, was Gott durch seinen Sohn hier bei uns   Menschen bewirkt hat. Der bewusste Verzicht auf Liebgewordenes und Gewohntes gehört für viele Menschen dazu. Weiterlesen

Erstaunliche Gnade – Amazing Grace

Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Das Zeichen: beim letzten Chorsingen in unserer Kirche vor dem neuen Lockdown im November 2020 – alles nach Vorschrift – legte uns unsere Kantorin Giuli Topuridze ein Lied vor, das ich in meinen langen Chorsinge-Jahren, von Jugend an, noch nie gesungen habe, nur so allgemein mitgesummt hatte bisher. Aber dieser Überraschungsfreude folgte zu Hause eine noch größere, fast ein Wunder: welch eine Geschichte hat dieses Lied! Doch zuerst: Wer kennt den Text? Hier kommt er. Weiterlesen

Weinklang

Jesus spricht: Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. (Johannes 15,1+5)

Erntedank – wir sehen auf die Ernte des Jahres und erinnern uns daran, dass Gott die Erde mit allem was darauf ist, geschaffen hat, damit seine Schöpfung auf ihr Bestand hat. Schöpfungszeit – wir loben Gott, den Schöpfer, und bedenken, wie wir seine Schöpfung erhalten können. „Weinklang“ – so sind die Gedanken der Schöpfungszeit in diesem Jahr überschrieben. Weiterlesen