Sehnsuchtsorte

Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. (Offenbarung 21,2)

Wenn nach diesem großen Sommer jetzt bald die dunklen Tage des Novembers kommen, denken wir darüber nach, wie wir wieder Sonne tanken können, wohin uns der nächste Urlaub führt, wie wir der Dunkelheit entkommen. Und die Sehnsucht wächst. Mancher denkt im November auch zurück an die traurigen Zeiten des Jahres, an einen Todesfall in der Familie, an den Verstorbenen; geht ans Grab oder zum Trauergottesdienst am Ewigkeitssonntag und fragt sich, wie es jetzt weitergeht. Die Sehnsucht nach Leben wächst neu. Weiterlesen

Wolkenklang – Von der Leichtigkeit des Glaubens

Herr, deine Güte reicht, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen. (Psalm 36,6)

Waren Sie zwischen dem 29. Oktober und dem 11. November 2017 in der Marktkirche? In dieser Zeit lief das zweite „Essen Light Festival“ im Rahmen der Essener Lichtwochen. Wenn Sie während dieser Zeit dort waren, erinnern Sie sich bestimmt daran. Die Kirche war mit „Wolkenklang“ gefüllt. Die Wolken sind dabei wörtlich zu nehmen. „Wolkenklang“ hieß die Licht-Klang-Installation, die der Essener Künstler Daniel Kurniczak in der Marktkirche zeigte. In Gestalt von künstlichen Wolken holte der Künstler den Himmel in die Kirche, ließ Wolken durch den Kirchenraum fliegen. Abends gab es dazu sphärische Klänge und ein träumerisches Farbenspiel. Marktkirche und Kunst ließen Neues entstehen, bezauberten die Menschen, die den Raum betraten und für kurze Zeit in eine andere Welt entführt wurden. Selbst am Tag veränderten die kleinen und großen Wolken den Kirchraum – mit einfachem Sonnenlicht. Sie gaben dem ganzen Raum etwas Spielerisches, etwas Leichtes. Weiterlesen

Auf dass Frieden werde

November – ein dunkler Ort, ein trister, kalter Monat, allein schon vom Wetter her betrachtet; so richtig geschaffen für die Winterdepression. Erich Kästner dichtet:

Ach, dieser Monat trägt den Trauerflor…
Der Sturm ritt johlend durch das Land der Farben.
Die Wälder weinten. Und die Farben starben.
Nun sind die Tage grau wie nie zuvor.
Und der November trägt den Trauerflor.

Und dann hat er noch die besonderen Tage: Volkstrauertag, Buß- und Bettag, Totensonntag. Der November führt uns auf den Friedhof, an die Gräber. Weiterlesen

Großes Kino

Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi. Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns. (2. Korinther 4,6+7)

Das ist ganz großes Kino, das uns Paulus hier vor Augen malt! Erste Einstellung: Wir sehen auf die übergroße Leinwand und sehen: nichts. Finsternis, tiefschwarze Nacht, und dann die Stimme: Es werde Licht! Und langsam weicht die Finsternis. Am Horizont ein Schimmer, erst nur ein grauer Streifen, orange, gelb, die Sonne geht auf – majestätisch, kraftvoll, wir müssen schon die Augen abwenden, so gleißend ist das Licht; und die Finsternis weicht. Ein neuer Morgen bricht an. Wie am ersten Schöpfungstag – durch Gottes machtvolles Wort wird das Licht. Schnitt. Weiterlesen