„Spreche ich mit der Firma ‚Elektro Kaloschke‘? Ja … genau … Licht am Ende des Tunnels … jaaa, genau … ist wieder kaputt!“ Oh, oh. Da wird es ernst, das ist mit Händen zu greifen. Jetzt geht es mal wieder ums Ganze. Keine Frage: das Licht muss wieder her. Im Tunnel. Aber eben auch in unserem Leben. Das Licht muss irgendeiner wieder anmachen. Und das ist Chefsache. Wie eben zu Zeiten Jeremias, der Menschen vor sich hatte, die auch kein Licht am Ende des Tunnels mehr sehen konnten.
So spricht der HERR: Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s auch euch wohl … Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides … Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR (Jeremia 29,7-14).
Da macht einer das Licht wieder an. Aber richtig und unübersehbar. Wagt einen Neuanfang! – sagt Gott. Lasst euch ein auf die Welt um euch herum. Schlagt Wurzeln, wachst, findet neue Wege – aber dort, wo ihr jetzt seid.
Nehmt die Welt an, wie sie ist. Denn Gott will euch genau hier nahe sein. Genau hier euch trösten. Genau hier euer Herz leicht machen. Genau hier mit euch neue Wege gehen. Genau hier mit euch Perspektiven schaffen. Dort, wo ihr es niemals vermutet hättet. Dort wo ihr keine Zukunft sehen konntet. Dort wo ihr euch in der Vergangenheit und eurem Blick zurück verloren habt.
An Gottes Hand nach vorne gehen. An Gottes Hand wieder die Zukunft in den Blick nehmen. An Gottes Hand spüren, dass er tragen kann. In allem und durch alles. Gott hat all das zur Chefsache gemacht. Gründlich und für alle Zeit. Darauf können wir vertrauen.
Und unser Gott will und wird sich von uns finden lassen. Heute, morgen und immer wieder, mitten unter uns. Und das nicht, weil wir so geschickt, so fleißig und so unbeschreiblich klug sind, sondern weil Gott sich finden lassen will. Der Reformationstag, den wir gestern gefeiert haben, will uns eben auch daran erinnern. Wir sollten die Augen, Ohren und Herzen offen halten.
Wir sollten dieses Vertrauen wagen. Gegen alles zweifelnde Fragen und ängstliche Zurückblicken sollten wir es versuchen. Um Gottes willen. Um des Friedens für diese Welt willen. Um der Menschen willen. Um unseretwillen. Denn unser Gott hat das Licht am Ende des Tunnels längst wieder angezündet. Hell und unübersehbar für dich, für mich und für diese Welt.
Wir beten:
Du kommst zu uns und hältst uns lebendig. So lass es geschehen, dass dein Wort in dieser Welt gehört und gelebt wird, damit die Würde der Menschen überall geachtet, die Güter der Erde geteilt werden und diese Erde bewahrt wird für künftige Generationen.
Wir bitten dich, dass alle Lebensräume ohne Angst finden, dass Vertrauen und Hoffnung wachsen können. Wir können aus dem Vertrauen leben, dass du bei uns bist und dich mitten unter uns finden lassen willst. Lass uns das immer wieder miteinander und füreinander als Ermutigung erleben. Amen.
Jörg Herrmann