Viele gute und nachdenkliche Veranstaltungen wird es zum 8. Mai geben. Wenn ich noch könnte, hätte ich gerne eine Veranstaltung gemacht mit einem schrecklichen Inhalt. Es handelt sich um das Massaker, das SS-Einheiten zum Kriegende im toskanischen Bergdorf Sant’Anna di Stazzema durchführten. Weiterlesen
Schlagwort-Archive: Gewalt
Das Kriegsende in Essen, Teil 3: Die Kreissynode vom 13. Mai 1945
Schon unmittelbar nach Kriegsende, am 13. Mai 1945, tagte in Essen die Kreissynode der Essener evangelischen Kirchengemeinden. Es war vermutlich die erste Versammlung einer evangelischen Synode in Deutschland nach Ende der Naziherrschaft. Am 27. April 1945, also noch vor der endgültigen Kapitulation des Deutschen Reiches, wurden die Kirchengemeinden zu dieser Synode eingeladen. Weiterlesen
Das Kriegsende in Essen, Teil 2: Von der Einkesselung des Ruhrgebiets bis zu den ersten Tagen unter alliierter Militärregierung
Begonnen hatte die Einkesselung des Ruhrgebietes mit den beiden Rheinübergängen der amerikanischen, bzw. amerikanisch britischen Armeen: am 9. März in Remagen und am 24. März mit der verlustreichreichen Luftlandeoperation der 17. Airbone Division bei Wesel. Das Ruhrgebiet sollte nun vom Süden und vom Westen her im Norden eingekesselt werden. Weiterlesen
Das Kriegsende in Essen, Teil 1: Bis zur Einkesselung des Ruhrgebiets
Schon am 11. September 1944 hatten amerikanische Truppen im Westen die Grenze des Deutschen Reiches überschritten. Aachen fiel als erste deutsche Großstadt in die Hände der Alliierten. Im Oktober 1944 erreichte die Rote Armee in Ostpreußen die Reichsgrenze. Weiterlesen
Glaubwürdigkeit ist das Schwerste – Zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer
1. „14.4.1943. Liebe Eltern! Vor allem müsst Ihr wissen und auch wirklich glauben, dass es mir gut geht. Leider kann ich es Euch erst heute schreiben, aber es war wirklich die ganzen zehn Tage so.“
So unspektakulär, so privat beginnt der erste Brief Dietrich Bonhoeffers aus der Militärabteilung des Gefängnisses Berlin-Tegel. Dorthin war er nach seiner Verhaftung am 5. April 1943 gebracht worden. Er wäre sicher überrascht gewesen, hätte ihm damals jemand gesagt, welche Wirkungen seine Briefe an seine Eltern und an seinen besten Freund Eberhard Bethge einmal haben würden. Dietrich Bonhoeffer wurde am 9. April 1945 im Alter von 39 Jahren wegen seiner Beteiligung an der Vorbereitung des gescheiterten Attentats vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet. In diesem Jahr gedenken wir seines 80. Todestages. Weiterlesen
Das Schaf am Strand
Ein Schaf! Am Strand! Wie kommt ein Schaf in diese Umgebung? Ich habe nachgeforscht: Es gibt tatsächlich Schafe, die in der Nähe des Meeres oder sogar an Stränden leben. Sie fressen salzhaltige Pflanzen und Gräser und kommen mit dem rauen Klima gut klar: zum Beispiel das Texel-Schaf oder das Gotland-Schaf, das Salzwiesenschaf und auch die Heidschnucke.
Nur: Die sehen alle ganz anders aus als unser Schaf auf dem Foto. Sie haben einen dunklen Kopf – oder überhaupt dunkles Fell. Und sie sehen deutlich zerzauster aus. Klar, Sie müssen ja auch tagein-tagaus dem rauen Klima und vor allem den Winden trotzen. Unser Schaf dagegen ist ein ganz normales Wiesenschaf aus dem Binnenland. Weder ist es die rauen Winde gewöhnt noch die harten Pflanzenstängel und Gräser, die an der Küste wachsen. Nachdenklich sieht es uns an. Als wollte es sagen: Ich habe auch keine Ahnung, wie ich hierher verschlagen wurde. Weiterlesen
Luft holen! Fünf Jahre nach der ersten Corona-Toten in Essen
„Luft holen! Sieben Wochen ohne Panik“ ist das Motto für die evangelische Fastenaktion „Sieben Wochen Ohne“ 2025. Seit Aschermittwoch lassen sich Christen auf diese Woche bis Ostern begleiten, anregen, irritieren, um neu auf ihr Leben zu schauen.
Es ist schon ein seltsamer Zufall, dass vor fast genau fünf Jahren in Essen die erste Tote zu beklagen war, die an oder mit COVID-19 gestorben ist. Da blieb einem Menschen im wahrsten Sinnen die Luft weg – und unsere Gesellschaft stand vor der Gefahr, in Panik zu geraten. Ich bin überrascht und auch befremdet, wie wenig die Corona-Pandemie und der Umgang mit ihr nach fünf Jahren öffentlich bedacht werden. Weiterlesen
Ein Fenster zur Welt
Vor dreißig Jahren, am ersten Freitag im März 1995, habe ich als junge Vikarin den Weltgebetstag der Frauen kennengelernt. Damals kamen die Texte für den Gottesdienst aus Ghana. Seitdem hat mich die Begeisterung für diese weltweit größte ökumenische Basisbewegung christlicher Frauen nicht mehr losgelassen.
Es geht hier um viel mehr, als nur um einen Gottesdienst einmal im Jahr. Es geht auch darum, den Blick zu weiten und über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Ich habe in all diesen Jahren Länder und Kulturen kennengelernt, mit denen ich mich sonst vermutlich nie beschäftigt hätte, wie zum Beispiel Surinam oder Vanuatu. Hintergrundinformationen gehören immer dazu und auch Lieder erklingen in landestypischen Melodien. Manchmal kann man auch besondere Spezialitäten kosten. Weiterlesen
Zum Wochenende: Geh aus, mein Herz, und suche Freud
Geh aus, mein Herz, und suche Freud / in dieser lieben Sommerzeit. (Paul Gerhardt 1653, EG 503)
Ein Lied,
eine Melodie,
Hoffnungsbilder,
die ermutigen sollen.
Gerade in einer Welt,
in der vieles schief läuft,
sich immer noch wenige
auf Kosten anderer
ein schönes Leben machen.
Damals wie heute. Weiterlesen
Pfarrerin gegen antimuslimischen Rassismus
Rassismus ist dämlich, das wissen wir – und unmoralisch, falsch, kränkend, ärgerlich, unvernünftig, kein bisschen unterhaltsam, äußerst unsexy, und sogar unwirtschaftlich, weil wir uns durch dumme Vorurteile und schlechtes Benehmen eine Menge guter Partner:innen und interessanter Fachkräfte vergraulen. All das wissen wir auch. Wir sind uns doch einig: Rassismus ist Moppelkotze. Antiislamischer genauso wie jeder andere. Weiterlesen