Begegnungen

Unter der Überschrift Begegnung sind einige meiner großformatigen Bilder bis zum 28. Februar in der Essener Marktkirche zu sehen. Das Thema hat eine echte Tiefendimension. Zunächst einmal geht es um Begegnungen mit Kunst in der ältesten protestantischen Kirche in der Innenstadt. Doch schauen wir etwas tiefer.

Kunst hat immer viele Aspekte und Dimensionen, ästhetische natürlich, aber auch wirtschaftliche, therapeutische, politische und eben auch spirituelle, nicht unbedingt im Sinne einer bestimmten religiösen Tradition und doch – ohne ein Momentum des Spirituellen würde der Kunst, egal wie sie sich versteht etwas fehlen. Weiterlesen

Die Jahreslosung ist unser Kompass

Prüft alles und behaltet das Gute! (1. Thessalonicher 5,21)

Die biblische Jahreslosung für das Jahr 2025 höre ich als klaren Auftrag an uns als Kirche, innezuhalten und alles sorgsam auf den Prüfstand zu stellen. Was brauchen die Menschen von uns als Kirche im kommenden Jahr? Auf welche Weise können wir als Kirche segens- und seelenvoll für die Menschen da sein? Wovon müssen und dürfen wir uns verabschieden, weil sich Ansprüche und Bedürfnissen verändert haben? Weiterlesen

Die Huyssens-Kapelle

Manche von Ihnen werden dieses Krankenhaus, die Huyssens-Stiftung in Huttrop, kennen – sei es durch Besuche bei Angehörigen oder Bekannten oder durch einen eigenen Krankenhausaufenthalt als Patient*in. Seit ihrer Gründung im Jahr 1854 ist die Huyssens-Stiftung Teil der Altstadtgemeinde bzw. lag und liegt auf ihrem Gebiet. Am 1. Weihnachtstag, 25. Dezember, wollen wir deshalb in der Kapelle des Krankenhauses einen gemeinsamen Weihnachtsgottesdienst feiern. Weiterlesen

Ist Blut dicker als Wasser?

Vor 25 Jahren habe ich bei meiner Antrittspredigt in der Psychiatrie hier in Essen über eine Frage nachgedacht, die mich immer mal wieder beschäftigt hat; nämlich die Frage: Ist Blut wirklich dicker als Wasser?

Vielleicht kennen sie die Redewendung: „Blut ist dicker als Wasser“. Damit ist gemeint, dass Bindungen innerhalb der Familie immer stärker, prägender und letztlich wichtiger bleiben als spätere Bindungen oder Beziehungen mit nicht verwandten Menschen. Weiterlesen

Beherzt und beseelt: Die Essener Innenstadt

Unsere dritte Ortsbegehung beginnt mit einem Zeitsprung in den Mai 1943. Da, wo Sie jetzt sitzen, und wir heute Abend „Reformation“ feiern, brannten lichterloh Kirchenbänke und Empore. Nach einem Bombenangriff auf die Essener Innenstadt blieb von der Kreuzeskirche nur ein Torso und Gerippe übrig. Die Bomben fielen nicht überraschend und aus heiterem Himmel. Essen, die Kruppstadt, erntete, was sie gesät hatte: Hass und Vergeltung. Weiterlesen

Beherzt und beseelt: Im Krankenhaus

Beides erleben wir, erleben Menschen gleichzeitig: so sehr Kirche und Gemeinde zurzeit auch einen schweren Stand haben, steht Seelsorge vergleichsweise hoch im Kurs! Wo sich Schlimmes ereignet, wo die Not übergroß geworden ist, werden im öffentlichen Leben die Notfallseelsorge und die Telefonseelsorge, auch die Krankenhausseelsorge als wichtig und notwendig wahrgenommen.

Für das Herz gilt wie für die Seele: sie können für den ganzen Menschen stehen. Ein frohes oder schweres Herz meint einen frohen oder belasteten Menschen. Auch die Seele steht im biblischen Sinn für den ganzen Menschen, mit Haut und Haaren, seiner inneren und äußeren Verfassung, seinen sozialen Bezügen und seiner Lebensgeschichte. Weiterlesen

Beherzt und beseelt: Unsere Studierendengemeinde

Wir sind auf dem Campus Essen in der grün-blauen West-Ecke, die „Gelbe Mensa“ und die bunten Türme der Universitätsleitung direkt vor Augen. Drehen Sie sich mal um, dann sehen Sie die BRÜCKE. Das ist unser Haus. Es gehört dem Kirchenkreis Essen und beherbergt knapp 180 Studierende – und uns, die Evangelische Studierendengemeinde (ESG) und eine stille Campus-Kapelle, in der die Zeit gefühlt halb so schnell läuft wie auf dem übrigen Campus; und ein beliebtes Café, das manche die „Blaue Mensa“ nennen. Weiterlesen

Ende der Endlichkeit?

Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. (Psalm 39,5)

Später im Herbst wird uns der kirchliche Kalender ans Trauern erinnern. Der November beginnt mit einem kollektiven Friedhofsgang zwischen Allerheiligen und Allerseelen und endet zum Ende des Kirchenjahres mit Ausblick auf den Advent am Toten- bzw. Ewigkeitssonntag. Steht sonst im Jahr nur für die Betroffenen und Trauernden die Welt plötzlich still, wenn jemand stirbt und eine Lücke bleibt, werden wir im November miteinander stiller und nachdenklich angesichts begrenzter Lebenszeit und zugemuteter Abschiede. Weiterlesen

Gemeinschaft von Frauen und Männern

Für die Kirche und die demokratische Gesellschaft gilt dasselbe Ziel: die Parität von Männern und Frauen (Grundgesetz, Artikel 3). Was viele, ich auch, nicht wussten: Die SPD-Frau Elisabeth Selbert hatte für dieses Ziel im Parlamentarischen Rat 1949 ungeheuer gekämpft. Das Interessante ist aber nun dabei: Frau Selbert hatte den SED-Entwurf für eine ostdeutsche Verfassung vom 14. November 1946 gefunden, in dem es hieß: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ (Näheres vgl. „Die wehrhafte Demokratie“, Zeitgeschichte Nr.2/2024, Seite 46f.). Weiterlesen

Erschöpft

Erschöpft! Ganz viele Lehrerinnen und Lehrer in NRW kennen den Zustand vor den Sommerferien. Einfach erschöpft! Schnell noch eine Klassenarbeit schreiben, habe ich alle Noten beisammen, stimmen Endnote und Teilleistungen zusammen? Die Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern, ob die Zensuren gerecht sind. Die Zeugniskonferenzen, Planungen für das kommende Schuljahr.

Am Ende ist man einfach durch und freut sich auf die Sommerferien. Endlich, freie Zeit, die Akkus wieder aufladen, durchatmen, Kraft schöpfen. Das Schöne am Lehrerberuf ist, die Möglichkeit zu haben, sich über einen längeren Zeitraum zu erholen. Manche bleiben aber trotz der Ferien erschöpft. Man spricht dann vom „Burn-out-Syndrom“, dem Zustand der totalen körperlichen und geistigen Erschöpfung. Weiterlesen