Auf einem Esel

Es ist eine Woche vor Ostern und bestimmt sehen Sie auch diesem Fest mit gemischten Gefühlen entgegen. Was wird möglich sein? Wen werden wir besuchen dürfen? Noch eine Woche, in der viel geschehen kann…

So war das damals auch. Jesu letzte Woche, in der sich die Ereignisse zu überschlagen scheinen. Sie beginnt damit, dass Jesus mit seinen Freund*innen nach Jerusalem aufbricht. Und das spricht sich schnell herum: Am nächsten Tag hörte die große Menge, die sich zum Fest in der Stadt aufhielt: Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem. Da nahmen sie Palmzweige und liefen ihm entgegen. Weiterlesen

Kleines Osterfest

Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. (Johannes 12,23-24)

Es ist immer ein schlimmer Moment, wenn man auf einmal merkt, dass zwei Seiten, die ein Ganzes ergeben haben, nicht mehr zusammenpassen. Menschen, die sich einmal geliebt haben, merken: es geht nicht mehr. Ein gemeinsames Leben ist nicht mehr möglich. Wenn ein Streit so nachhaltig gewesen ist, dass der Bruch in der Beziehung einfach nicht mehr repariert werden kann. Vielleicht hat man vertraut, dass Gott seinen Segen dazugibt. Aber jetzt ist alles dahin. Weiterlesen

Herausforderung angenommen

Als Jesus das gesagt hatte, war er im Innersten tief erschüttert. Er erklärte ihnen: „Amen, amen, das sage ich euch: Einer von euch wird mich verraten.“ Da sahen sich die Jünger ratlos an und fragten sich: „Von wem spricht er?“ Einer von seinen Jüngern, den Jesus besonders liebte, lag bei Tisch an der Seite von Jesus. (Johannes 13,21-23)

„Möchtest du auch was von dem Schnaps?“ – „Nein, danke. Das schmeckt mir einfach nicht.“ – „Ach komm! Sei kein Spielverderber! Alle trinken einen mit!“ – „Na gut…“ Kennen Sie solche Situation auch? Versuchungen, die an uns herangetragen werden. Nicht unbedingt immer wie in diesem Beispiel, aber doch sind sie da. Und für jeden bedeuten sie etwas anderes. Wenn wir Versuchungen nachgeben, dann hat das auch häufig unterschiedliche Gründe. Beispielsweise der Druck einer Gruppe oder die eigene Lust, eine Grenze zu überschreiten. Wir wägen die Konsequenzen ab und wagen dann den Schritt. Weiterlesen

Verräter!

Als Jesus das gesagt hatte, wurde er erregt im Geist und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten. (Johannes 13,21)

Als die Welt noch in Ordnung war, man noch ins Stadion durfte, dicht an dicht dort stand; als Schalke gegen Bayern spielte und Manuel Neuer das Spielfeld betrat, da wurden die Menschen in der Nordkurve unruhiger als sie eh schon waren, man hörte lautes Pfeifen, Buh-Rufe und zwei Kinder schrien immer wieder „Judas“.

Frank stand auch da. Wie ich ihn kenne – na, eigentlich kenne ich ihn so nicht, wir haben erst einmal gemeinsam dort gestanden und da hat meine Anwesenheit ihn sicher stark gebremst. Also wie ich es mir aus Erzählungen zusammenreime, schreit und pfeift auch mein Mann, weil er schon befürchtet, dass die Bayern seine Schalker Jungs gleich schlagen, aber: er ist auch irritiert. Die Judas-Rufe lassen ihn aufhorchen und, wie er mir abends beim Heimkommen berichtet, auch nachfragen. Zwei Kinder, die „Judas“ rufen, wissen die, was sie da tun? Er fragt also: „Warum schreit ihr Judas?“ und prompt wird ihm geantwortet: „Der hat uns verraten!“ Weiterlesen

Vom Splitter und vom Balken

Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge? (Matthäus 7,3)

Vor fünf Wochen haben wir Weihnachten gefeiert. Kommt es Ihnen auch schon länger vor? Trotzdem ist es schön, sich noch einmal bewusst an Weihnachten zu erinnern. An das, was wir den ganzen Dezember über, ja eigentlich immer, herbeisehnen – Jesu Ankunft in dieser Welt, den Frieden, der damit einhergeht. Das alles erwarten wir und vielleicht finden wir es auch für einen kurzen Moment.

Aber jetzt? Sind Sie noch in weihnachtlicher Stimmung? Wenn ich mich umschaue, dann sehe ich eher Frust und steigende Ungeduld. „Hätte der oder die doch mal besser gearbeitet, dann wären wir jetzt schon viel weiter!“ In Matthäus 7 denkt Jesus konsequent weiter, wie ein gutes Zusammenleben aussehen sollte. Weiterlesen

Weil Gott die Liebe ist

Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. (Lukas 6,36)

Immer häufiger scheinen sich Menschen und ihre Ansichten unversöhnlich gegenüber zu stehen. Manchmal ist eine kleine Gruppe auch nur lautstark, während die große Mehrheit sich nur wundert. Manchmal aber ist es auch ähnlich der Situation, wie es in den Vereinigten Staaten zu sein scheint: große Teile der Gesellschaft verachten den anderen Teil. Und ich gestehe, oft weiß ich, wem meine Sympathien gelten, wen ich gut verstehen kann und wer mir rätselhaft ist, mich vielleicht sogar selbst sauer macht. Was kann in einer solchen Ausgangssituation bedeuten, „barmherzig“ zu sein? Und was bedeutet überhaupt „barmherzig“? Weiterlesen

Nehmt die Hoffnung mit!

Wir haben gerade Weihnachten gefeiert. Hoffentlich hatten Sie ein paar schöne Tage, auch wenn sie sicherlich ganz anders waren als in den Jahren zuvor. Aber jetzt ist Weihnachten vorbei. Viele Menschen haben schon den Weihnachtsbaum nach draußen gestellt und die Dekoration weggepackt bis zum Ende dieses Jahres. Das neue Jahr 2021 hat angefangen. Heute ist jedoch noch einmal ein besonderer Tag: der Königstag. Normalerweise ziehen an diesem Tag die Sternsinger durch die Straßen und schreiben den Segen an die Türen. Weiterlesen

Weihnachten bedeutet, sich mutig auf den Weg zu machen

Alle waren sie unterwegs – alle Jahre wieder eine Zeit im Ausnahmezustand, mit dem Ziel, dass es stimmungsvoll, gemütlich, besinnlich sein sollte. Wohin sind wir auf dem Weg? Es war klar, es würde nicht so sein wie immer. Nicht: „Alle Jahre wieder!“ Die vergangenen Monate und auch das, was uns in Corona-Zeiten zukünftig erwartet, machen deutlich: es ist alles anders und es wird zukünftig alles anders sein.

Die Weihnachtszeit ohne gesellige Weihnachtsbäckerei, Familien-Freund*innentreffen,  Weihnachtsmarktseligkeit. Kein Weihnachten in großer, geselliger Runde mit vielen Geschenken – die persönlich an so viele liebe Menschen nicht überreicht werden konnten… Kirche voll besetzt an Heiligabend – den Weg könnt ihr euch sparen! Gibt es nicht! Volltönendes „O du fröhliche …“ „Stille Nacht“ gibt es dort nicht! Es war nicht mehr so, wie es immer war… Was bleibt von Weihnachten, wenn sich alle Seligkeit, aller heiliger Schauer nicht wie sonst einstellen, weil es nicht so ist wie bisher? Weiterlesen

Weihnachten: Geschichten und Symbole, die uns bewahren

„Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt!“ lautet eine alte Prophezeiung der Bibel (Jesaja 60,1). Die Weihnachtszeit ist diesmal anders, stiller… Ich persönlich vermisse die fünf lauten Paukenschläge, mit denen alljährlich das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach beginnt. Und ich denke an die Chorsängerinnen und Chorsänger, die warten und hoffen auf eine Zeit, in der sie wieder gemeinsam singen dürfen. An diesem Weihnachten sehne ich mich besonders nach den alten Bräuchen, Geschichten und Symbolen, die uns bewahren. Weiterlesen

Das Unwort meines Lebens

Das Unwort des Jahres 2019 lautete: Klimahysterie. Das Unwort dieses Jahres wird erst im Januar 2021 gesucht. Mein persönliches Unwort des Lebens ist: Geduld. Und das ist es nicht, weil ich Geduld nicht mag oder nicht sinnvoll finde oder damit nichts anfangen kann, sondern das ist es, weil ich damit allergrößte Schwierigkeiten habe.

Ich bin leider kein besonders geduldiger Mensch. Vor allem nicht mir selbst gegenüber – manchmal kann man mich mit mir selbst schimpfen hören, weil ich mir selbst zu langsam bin, manches nicht schnell genug auf die Reihe bekomme, dann erlebt mich aber auch ungeduldig im Umgang mit anderen. Bei Fremden nehme ich mich meistens sehr zurück; die eigenen Leute aber können meine Ungeduld leider oft spüren. Die Lebensweisheit: „In der Ruhe liegt die Kraft“ ist mir überhaupt nicht fremd, geht mir oft auch leicht über die Lippen, aber wirklich beherzigen tue ich diese Weisheit nicht. Leider! Weiterlesen