Kleine Kraft mit großer Wirkung

Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Zukunft hat. (Hebräer 10,35)

Müde sein, müde werden gehört zu unserem Menschsein. Abends werden wir müde, legen unsere Arbeit aus den Händen und legen uns hin, um im Schlaf wieder Kraft für einen neuen Tag zu sammeln. Müde sein ist normal, ist schöpfungsgemäß, und erschöpft darf ich mich voll Vertrauen in die Hände Gottes legen.

Aber es gibt neben der schöpfungsgemäßen Müdigkeit auch eine tiefe Lebens- und Glaubensmüdigkeit, die zur Folge hat, unser Vertrauen in Gott wegzuwerfen. Oder erst gar nicht damit zu beginnen. Weiterlesen

Die Kraft der Worte

Mit unseren Konfirmandinnen und Konfirmanden besuchen wir an einem Dienstag das Elisabeth-Krankenhaus. Es geht darum, „Kirche am Lebensweg der Menschen“ zu entdecken. Das Krankenhaus ist solch ein Ort. Da kreuzen sich unsere Lebenswege mit einem Haus, wo man darauf vorbereitet ist, Menschen aufzunehmen, deren Lebensweg durchkreuzt wurde.

Mancher von uns wird dankbar sein, dass es an bestimmten Augenblicken die Klinik gab mit ihren Ärztinnen und Ärzten, dazu die effektiven Geräte und alle, die zum Pflegebereich gehören. Hin und wieder hören sie dort auch ein „Danke“, wenn sich ein Patient verabschiedet. Und das ist doch das Mindeste, was man seinen Helfern zurückgeben kann. Weiterlesen

Europa – zweite Heimat

Heribert Prantl, der qualifizierte, bekannte Journalist der Süddeutschen Zeitung, hat mich schon vor vielen Jahren zum Nachdenken über dieses Thema angeregt. Mir ist als Kind einer Vertriebenenfamilie das Thema Heimat gleichsam mit in mein kindliches Lebensalter gelegt worden. Am 3. April 2011 hat Prantl die Weimarer Rede im Deutschen Nationaltheater zum Thema „Warum die Europäische Union für die soziale Gerechtigkeit sorgen muss“ gehalten. Er sagt:

„Europa ist das Beste, was den Deutschen, Franzosen und  Italienern, den Tschechen und Dänen, den Polen, den Spaniern, den Niederländern, den Briten und Griechen, den Bayern und Balten,  Wallonen und Württembergern, den Schotten und Sizilianern, den Basken wie Badenern und Thüringern ich ihrer langen Geschichte passiert ist. Europa ist die Verwirklichung so vieler alter Friedensschlüsse, die den  Frieden doch nicht gebracht haben. Die Europäische Union ist das Ende eines fast tausendjährigen Krieges, den fast alle gegen fast alle geführt haben. Sie ist ein unverdientes Paradies für die Menschen des ganzen Kontinents. EU ist das Kürzel für das goldene Zeitalter der europäischen Historie.“

Das ist Prantls Liebeserklärung an Europa, das sich einer nie dagewesenen, über siebzigjährigen Friedenszeit erfreut. Vielen ist dies alles nicht recht bewusst und viele wollen davon auch gar nichts hören. Ich schließe mich Prantl voll und ganz an. Weiterlesen

Zweifel – Hoffnung – Glaube

Jesus Christus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. (Johannes 11,26)

Ende Januar 2017 habe ich zu meinem Geburtstag das größte und wunderbarste Geschenk meines bisherigen Lebens von meiner geliebten Ehefrau geschenkt bekommen. Sie befand sich für einen experimentellen Heilversuch im Uniklinikum Würzburg und schrieb mir:

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„Liebster, das was ich hier erlebt habe, werde ich nie vergessen und es hat mich so sehr verändert. Letzte Woche Freitag, als ich hier angekommen bin, habe ich mich so schlecht gefühlt. Ich hatte Wasser in der Lunge und konnte kaum atmen. Ich war so schwach, der Krebs war überall. Sie sagten mir, dass ich nur noch ein paar Tage zu leben habe, wenn jetzt nichts passiert. Weiterlesen

Die Tür steht offen

Wendet euer Herz wieder dem Herrn zu, und dient ihm allein. (1. Samuel 7,3)

Über diesen Vers könnte ich viel Schönes oder auch Schmerzhaftes zum Stichwort „Herz“ schreiben, aber darum geht es hier nicht. Der Prophet Samuel spricht zu Menschen, denen Gott abhanden gekommen ist.

Damals hatten die Israeliten noch die Lade Gottes bei sich, ein heiliger hölzener Kasten, in dem die Gebotstafeln während der Wüstenwanderung mitgetragen wurden, und der die Gegenwart Gottes versinnbildlichte. Als diese Bundeslade auch im Krieg mitgeführt wurde, kam sie in feindliche Hände. Doch nun ist sie nach sieben Monaten wieder an ihrem Ort im Heiligtum der Stadt Silo. Und der Prophet ruft die Menschen dazu auf, sich wieder Gott zuzuwenden und die fremden Götter, die sie in der Zwischenzeit verehrten, beiseite zu legen. Weiterlesen