Schon die ersten Menschen haben nachgedacht. Mensch-Sein ohne die Fähigkeit nachzudenken, ist wohl unmöglich. Aber dieses Nachdenken der Anfangs-Menschheit war sicher zunächst einmal so, wie wir auch im Alltag nachdenken: Wie komme ich über den Winter? Wie schütze ich mich? Wie hüte ich das Feuer? Und wir: Was muss ich einkaufen, damit ich etwas kochen kann? Was ist heute für ein Wetter und was ziehe ich an? Was erwartet mich im Büro? Kann ich dieses Jahr in den Urlaub fahren, und wenn ja, wohin soll oder kann die Reise gehen? Dieses Nachdenken ist eher ein Vordenken. Es sind Gedanken, die sich auf die nähere oder weitere alltägliche Zukunft beziehen. Weiterlesen
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Die Freiheit nehm‘ ich mir!
Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. (2. Korinther 3,17)
Freiheit ist ein hohes Gut. Da sind wir uns sicher einig. Freiheit ist in aller Munde: „Die Freiheit nehm‘ ich mir“ – ein Werbeslogan für eine Kreditkarte. Von welcher Freiheit sprechen wir eigentlich? Geht es um die Freiheit shoppen, konsumieren zu können, egal, was auf dem Konto liegt? Geht es um die Ungebundenheit von Verpflichtungen, die Freiheit von Gesetz und Regeln? Geht es um die persönliche Freiheit, ohne Rücksicht auf andere? Ist das Freiheit? Weiterlesen
Aus Liebe zu den Menschen
Gott spricht: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. (Jeremia 31,30)
Der Spruch aus dem Buch Jeremia ist hineingesprochen in die Zeit, als sich die Israeliten in Babylonischer Gefangenschaft befanden. Bevor das Volk Israel in Gefangenschaft geraten war, hatte der Prophet Jeremia es immer wieder gewarnt und zur Umkehr gerufen. Nun erinnert der Vers aus Jeremia das Volk an den Bund Gottes. Und Gott erinnert sein Volk daran, dass er es immer geliebt hat. Doch es gefällt Gott nicht, wie sich das Volk verhalten hat. Zu oft hat es den Bund übertreten und nicht mehr so gehandelt, wie er es von ihm erwartet. Weiterlesen
Farbenpracht | Kirche und Farben #2
In dieser Sommerzeit bekennt die Natur Farbe. Wir Menschen und Tiere genießen die Farbenpracht, die der Dichter Paul Gerhardt mit dem unvergesslichen Sommerlied beschrieben hat: „Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben“. Wenn man das Wort „Gaben“ durch das Wort „Farben“ ersetzt, erfreut sich unser Auge an der Farbenpracht des Sommers und letztlich erfreut sich auch unsere Seele. Weiterlesen
Liebeslied | Andächtiges zum Monatsspruch Juni #1
Meine Stärke und mein Lied ist Gott, er ist für mich zum Retter geworden. (Exodus 15,2)
Gott, meine Stärke, Gott, mein Retter. Das sind bekannte, oft gehörte, immer noch wertvolle Beschreibungen Gottes. Gott, mein Lied? Das ist neu. Gott, mein Gesang? „Also ich kann ja nicht singen. Bin schon in der Grundschule aus dem Chor geflogen. Treffe keinen Ton.“
Beim Singen ist es wichtig, sich aufzurichten, am Besten gar, sich hinzustellen: Frei dastehen, aufrecht zwischen Himmel und Erde. Beim Singen ist es wichtig, gut zu atmen: Tief in mich hinein strömt die Luft. Oder der Lebensodem – ein altes, sehr schönes Wort. Beim Singen kommt der Körper in Schwingungen: Töne kommen aus dem Mund, aus der Kehle, aus dem Herzen, vielleicht sogar aus der Seele. Singen heißt, gerade und frei zwischen Himmel und Erde zu stehen, den geschenkten Atem in mich aufzunehmen und ihn mit einer Melodie wieder in die Schöpfung zu schicken. Weiterlesen