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Aus Liebe zu den Menschen

Gott spricht: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. (Jeremia 31,30)

Der Spruch aus dem Buch Jeremia ist hineingesprochen in die Zeit, als sich die Israeliten in Babylonischer Gefangenschaft befanden. Bevor das Volk Israel in Gefangenschaft geraten war, hatte der Prophet Jeremia es immer wieder gewarnt und zur Umkehr gerufen. Nun erinnert der Vers aus Jeremia das Volk an den Bund Gottes. Und Gott erinnert sein Volk daran, dass er es immer geliebt hat. Doch es gefällt Gott nicht, wie sich das Volk verhalten hat. Zu oft hat es den Bund übertreten und nicht mehr so gehandelt, wie er es von ihm erwartet.

Der Vers beginnt zunächst mit der Liebe. Er macht deutlich, wie sehr Gott uns Menschen liebt; dass ihm seine Schöpfung und die Menschen wichtig sind. Doch Gott meint auch, dass die Menschen auf dem falschen Weg sind und sich nicht so verhalten, wie er es sich wünscht. Also erinnert er das Volk Israel an seine Liebe und an seinen Bund mit den Menschen.

So können auch wir in unserem Leben hinschauen, wo wir uns als Einzelne, aber auch als Gemeinschaft nicht mehr auf dem richtigen Weg befinden. Wo tanzen wir um das Goldene Kalb? Wo sind wir durch unser Verhalten von anderen Menschen und von der Liebe Gottes getrennt? Wo wäre es für uns besser, umzukehren?

Auch Jesus ist immer wieder auf die Menschen zugegangen und hat sie ermutigt, umzukehren und ein gutes Leben mit anderen Menschen und mit Gott zu führen. All dies tat er, indem er ihnen mit Barmherzigkeit und Liebe begegnete. Er lud sich beim Zöllner Zachäus ein, der kaum noch Freunde hatte, weil er andere Menschen betrog. Indem Jesus dem Zöllner eine Liebe schenkte und dieser merkte, dass er für Gott wichtig ist, kehrte er um.

Auch wir Menschen heute haben immer wieder die Möglichkeit, neu anzufangen und zu vergeben. Wir können jemandem, mit dem wir im Streit liegen, verzeihen. Wir können einem Menschen, mit dem wir in einer Beziehung leben und der uns enttäuscht hat, wieder eine neue Chance geben. Wir können, wenn wir auf den falschen Weg gekommen sind und sich das Leben leer anfühlt, wieder neu anfangen.

Wenn wir im Gottesdienst Abendmahl feiern, dann feiern wir Gottes neuen Bund in Jesus mit uns Menschen und erinnern uns an die Gemeinschaft der ersten Christen. Lassen wir uns anziehen und einladen von Gottes Liebe, immer wieder innezuhalten, wenn es nötig ist umzukehren, um ein gutes Leben vor Gott zu führen und mit anderen Menschen zu leben.

Selma Thiesbonenkamp