Glaubwürdigkeit ist das Schwerste – Zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer

1. „14.4.1943. Liebe Eltern! Vor allem müsst Ihr wissen und auch wirklich glauben, dass es mir gut geht. Leider kann ich es Euch erst heute schreiben, aber es war wirklich die ganzen zehn Tage so.“

So unspektakulär, so privat beginnt der erste Brief Dietrich Bonhoeffers aus der Militärabteilung des Gefängnisses Berlin-Tegel. Dorthin war er nach seiner Verhaftung am 5. April 1943 gebracht worden. Er wäre sicher überrascht gewesen, hätte ihm damals jemand gesagt, welche Wirkungen seine Briefe an seine Eltern und an seinen besten Freund Eberhard Bethge einmal haben würden. Dietrich Bonhoeffer wurde am 9. April 1945 im Alter von 39 Jahren wegen seiner Beteiligung an der Vorbereitung des gescheiterten Attentats vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet. In diesem Jahr gedenken wir seines 80. Todestages. Weiterlesen

Wer hofft, lebt anders

Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes. (Römer 15,13)

Unter welchem Stern dieses Jahr 2020 wohl steht? Viele sind skeptisch. Zu viele Bilder von der Klimakrise, eine Menschheitsherausforderung für dieses Jahrhundert, Bilder des sich ausbreitende Antisemitismus in unserem Land, ein Symptom, dass die Gesellschaft gewalttätig und intolerant wird, Ressentiments und Hetze der AfD gegen Migranten, Hass und Morddrohungen in den sozialen Medien, das sind Bilder aus dem letzten Jahr, die in unseren Köpfen herum geistern. Sie spiegeln eine gesellschaftliche, politische und globale Verunsicherung, die auch in Kirchengemeinden spürbar ist.

Diesem Krisenszenario kann für das neue Jahr und auch Jahrzehnt die Hoffnung als gemeinsame Zukunftsperspektive entgegengestellt werden. Denn wer Hoffnung hat, kann das Leben leichter meistern. Hoffnung vermag Menschen eine unglaubliche Energie zu verleihen. Weiterlesen