Aus Liebe zu den Menschen

Gott spricht: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. (Jeremia 31,30)

Der Spruch aus dem Buch Jeremia ist hineingesprochen in die Zeit, als sich die Israeliten in Babylonischer Gefangenschaft befanden. Bevor das Volk Israel in Gefangenschaft geraten war, hatte der Prophet Jeremia es immer wieder gewarnt und zur Umkehr gerufen. Nun erinnert der Vers aus Jeremia das Volk an den Bund Gottes. Und Gott erinnert sein Volk daran, dass er es immer geliebt hat. Doch es gefällt Gott nicht, wie sich das Volk verhalten hat. Zu oft hat es den Bund übertreten und nicht mehr so gehandelt, wie er es von ihm erwartet. Weiterlesen

Glaube und Anfechtung

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. (Hebräer 11,1)

Etwas sperrig ist er, dieser Spruch, aber er sagt klar und eindeutig, was Glaube ist. Sollte es so einfach sein mit dem Glauben? Lässt Glaube sich in einem einzigen Satz definieren? Dann müssten wir den nur auswendig lernen, öfter mal in Erinnerung rufen, und schon klappt es auch mit dem Glauben. So ist es aber nicht.

Das Nichtzweifeln beinhaltet nämlich auch das Zweifeln, und die feste Zuversicht hat auch ihr Gegenteil, eine schwankende oder gar nicht vorhandene Zuversicht.
Der unbekannte Verfasser des Hebräerbriefes weiß das und richtet hier ein aufrichtendes, mahnendes und erklärendes Wort an eine ebenfalls unbekannte Gemeinde oder Gruppe, die offensichtlich müde und angefochten ist und in der Gefahr abzugleiten.

Ich denke, dieses Gefühl der Anfechtung, des Zweifels, kennen wir alle. Wir kennen Zeiten, in denen wir uns als gläubig bezeichnen würden, aber auch solche, in denen wir uns fernab jeden Glaubens fühlen. Weiterlesen

Ein Psalm des Vertrauens

Er beschirmt dich mit seinen Flügeln, unter seinen Schwingen findest du Zuflucht. Schild und Schutz ist dir seine Treue. (Psalm 91,4)

Weltweit sind 60 Millionen Menschen auf der Flucht – Hunger, Verfolgung und Gewalt bedrücken sie. Mit Sorge sehen wir, dass die guten Gaben Gottes, Nahrung, Auskommen und Wohnung, Millionen von Menschen verwehrt sind.

Die Bibel ist voll von Geschichten der Flucht und der Migration: Jakob, der aus familiären Gründen flieht; oder Josef und Maria, die nach Jesu Geburt Schutz in Ägypten suchen. Die Geschichten weisen uns darauf hin, dass Flucht – und Migrationserfahrungen immer eine Herausforderung für den Glauben bedeuten.

Auch viele der älteren Menschen hier im Ruhrgebiet haben eine bewegende Fluchtgeschichte hinter sich. Die Vertreibung aus der Heimat, die Gefahren auf dem Fluchtweg und die schweren Anfänge in der neuen Umgebung sind für sie prägend geworden. Weiterlesen

Der schöne Achim oder: Warum ich Pfarrerin wurde

Vermutlich kennen Sie den „schönen Achim“ nicht.

Heute ist er längst ein bisschen übergewichtig und der coole Pferdeschwanz einem Kurzhaarschnitt gewichen, der lichte Stellen besser überdeckt. Er spielt auch nicht mehr Gitarre in der Schülerband, sondern ist Berufschullehrer in der Nähe von Köln.

Aber damals, als es ernst wurde mit den wegweisenden Entscheidungen für mein Leben – da war der schöne Achim das Alpha-Männchen unser Jahrgangsstufe. Und ich war – ein Omega-Weibchen: uncool auf allen Ebenen, etwas dicklich und mit zu kurzen Beinen für die In-Jeans, mit fisseligem Haar statt langer Mähne. Wenigstens hatte ich keine Pickel, Gott sei Dank… Weiterlesen