Habt Mut zur Veränderung!

500 Jahre Reformation – mit Blick auf den revolutionären Mönch aus dem 16. Jahrhundert eröffnet die Evangelische Kirche das Festjahr zum Reformationsjubiläum. Aber: Darf überhaupt eine Kirche feiern, deren Mitgliederzahlen rückläufig sind? Die nicht länger Volkskirche ist, sondern eine Minderheit der Gesamtbevölkerung abbildet, für die Glauben, Kirche und Gott wenig Relevanz hat?

Ich persönlich halte gerne dagegen: ja – wir haben allen Grund zu feiern. Im Mittelpunkt steht für mich die Lerngeschichte einer Kirche, die veränderungserfahren und veränderungsmutig ist. Weiterlesen

Liebeslied | Andächtiges zum Monatsspruch Juni #1

Meine Stärke und mein Lied ist Gott, er ist für mich zum Retter geworden. (Exodus 15,2)

Gott, meine Stärke, Gott, mein Retter. Das sind bekannte, oft gehörte, immer noch wertvolle Beschreibungen Gottes. Gott, mein Lied? Das ist neu. Gott, mein Gesang? „Also ich kann ja nicht singen. Bin schon in der Grundschule aus dem Chor geflogen. Treffe keinen Ton.“

Beim Singen ist es wichtig, sich aufzurichten, am Besten gar, sich hinzustellen: Frei dastehen, aufrecht zwischen Himmel und Erde. Beim Singen ist es wichtig, gut zu atmen: Tief in mich hinein strömt die Luft. Oder der Lebensodem – ein altes, sehr schönes Wort. Beim Singen kommt der Körper in Schwingungen: Töne kommen aus dem Mund, aus der Kehle, aus dem Herzen, vielleicht sogar aus der Seele. Singen heißt, gerade und frei zwischen Himmel und Erde zu stehen, den geschenkten Atem in mich aufzunehmen und ihn mit einer Melodie wieder in die Schöpfung zu schicken. Weiterlesen

Gott macht uns stark für das, was vor uns liegt

Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht. (Philipper 4,13)

Nicht kleckern, sondern klotzen: „Ich vermag alles!“
Nicht nur einiges oder etwas, sondern alles. Der Mensch, der diesen Satz formuliert hat, wird jemand sein, dem vieles gelingt und der vor wenig zurückschreckt. Ein Mensch mit vielen Freiheiten und großen Ideen.
Der Schein trügt: Der Apostel Paulus war zwar ein Mensch, der viele Ideen hatte und dem vieles gelang. Diesen Satz schrieb er allerdings, als er gerade im Gefängnis einsitzen musste. Ganz ohne Freiheiten, mit ungewisser Zukunft. Weiterlesen

Stärke, die aus dem Vertrauen kommt

Alles vermag ich durch den, der mich stark macht! (Philipper 4,13)

Ein echter Power-Satz ist uns da aufgeschlagen worden. Ein Anti-Satz vielleicht zu den Gefühlen, die uns selbst oft genug überfallen mögen.
Werde ich diese oder jene Hürde schaffen? Bin ich dieser besonderen beruflichen oder persönlichen Herausforderung gewachsen? Bewältige ich meine Trennung? Schaffe ich meinen Alltag im Spagat zwischen Kindern, Beruf und betreuenden Eltern? Schaffe ich es, mich einzuschränken, manche Bedürfnisse zurückzuschrauben? Eine Krankheit zu bewältigen, Trauer durchzustehen?
So viele Situationen, in denen uns die Energie ausgeht, in denen wir uns eher schwach als stark fühlen.
Solche Gefühle in uns treffen auf die Worte von Paulus, den großen Missionar, der auf seinen Reisen und bei seinen Gemeindegründungen wahrhaftig mit vielen Niederlagen, mit widrigen Umständen und seiner eigenen körperlichen Schwäche zu kämpfen hatte. In seinem Brief an die Gemeinde in Philippi hat er schon einen weiten äußeren und inneren Weg hinter sich. Weiterlesen