Seelsorge am Lebensende – ein selten angefragter Dienst

„Mein Vater liegt im Sterben. Könnten Sie bitte kommen und ihm die letzte Ölung geben? Ich weiß ja nicht, ob Sie als evangelische Pfarrerin so etwas machen. Mein Vater ist evangelisch. Vielleicht könnten sie ihn ja sonst auch einfach nur segnen?“ So fragte mich vor einigen Monaten eine Anruferin. „Gerne komme ich!“, antwortete ich.

Solche Anfragen kommen bei uns Seelsorgerinnen und Seelsorgern im Gemeindedienst leider viel zu selten an, finde ich. Darum ist es mir wichtig, hier einmal davon zu erzählen. Vermutlich ist es den meisten Menschen gar nicht bekannt, dass sie am Sterbebett eines geliebten Angehörigen nicht allein bleiben müssen: wir kommen zu den Sterbenden nach Hause, wir kommen auch ins Krankenhaus oder in ein Pflegeheim, wenn es in erreichbarer Nähe ist. Weiterlesen

Lebensregeln

Lasst uns nicht nach eitler Ehre trachten, einander nicht herausfordern und beneiden … Wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist… und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest. Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen… Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. (Galater 5,25-26; 6,1-2; 6.7)

Na, ich weiß nicht, wie ist es Ihnen ergeht, wenn Sie diese Lebensregeln lesen, die der Apostel Paulus in seinem Brief an die Galater aufstellt: Ob Sie innerlich nicken, das eine oder andere wohlwollend zur Kenntnis nehmen, oder ob sie verständnislos den Kopf schütteln und denken: Mensch, das kann doch keiner schaffen. Klingt zwar schön, aber ist doch meilenweit von uns und unserer Welt entfernt.

Ich selbst war verunsichert, als ich das gelesen habe. Lediglich meinen eigenen Trauspruch habe ich sofort freudig zur Kenntnis genommen: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ Weiterlesen