Friede sei mit dir

Wenn ihr ein Haus betretet, grüßt seine Bewohner mit dem Friedensgruß. (Matthäus 10,12)

Stellen Sie sich doch bitte einmal vor, „Friede sei mit dir“ wären meine ersten Worte, wenn mir ein Mensch die Tür öffnet, den ich besuchen möchte. Er würde mich komisch ansehen und denken: Was ist denn das für eine? Was soll das?

Dabei ist solch ein Friedensgruß in anderen Sprachen, im Hebräischen „Schalom Alejchem“ oder auf Arabisch „Salam Aleikum“ – „Friede sei mit dir, mit euch“ – durchaus üblich, ja alltäglich und überhaupt nicht komisch. Weiterlesen

Eine Erneuerung, die gut tut und erfrischt

Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. (Ezechiel 36,26)

In meinen Gesprächen erlebe ich häufig, dass sich viele Menschen Sorgen über den Zustand unserer Gesellschaft machen. Und die Nachrichten der letzten Wochen und Monate scheinen ihnen Recht zu geben: Da liegt ein hilfloser Mann in Essen vor einem Geldautomaten auf dem Boden – und die Videoaufnahmen zeigten uns, wie andere Menschen den offensichtlich Hilflosen ignorieren; über ihn hinwegsteigen. Da ist jene heimtückische Attacke in einer Berliner U-Bahn-Station, bei der eine junge Frau hinterrücks die Treppe hinuntergetreten wurde. Da sind die schrecklichen Terrorakte und die Anschläge in Berlin, Brüssel, Nizza.

Was treibt Menschen an, mit Hass und Gewalt das Leben anderer, das Leben von Jungen und Alten zu zerstören? Wie konnte ein gewalttätiger und radikalisierter Mann wie Anis Amri mutmaßlich die Mordtat auf dem Weihnachtsmarkt im Herzen Berlins begehen? Viele machen sich angesichts von Terror und Gewalt zunehmend Sorgen um ihre eigene Sicherheit. Beim Euro, bei der Rente, an den Grenzen – es geht um sichere Straßen, sichere Wohnungen und sichere Lebensverhältnisse. Ist also an der Jahresschwelle zu 2017 plötzlich die Sicherheit das höchste Gebot? Weiterlesen

Haltet die Hoffnung wach, werdet Friedensstifter!

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. (Lukas 2,1.)

In diesem Jahr ist mir besonders bewusst, dass wir dieselbe Weihnachtsgeschichte jedes Jahr anders hören – dass wir sie jedes Jahr neu hören. Dass wir selbst Veränderte sind. Jeder von uns schaut auf ein Jahr mit persönlichen Erfahrungen, die uns verändern: Wir mussten vielleicht von einem Menschen Abschied nehmen. Ein Kind wurde geboren. Der Kindergarten begann. Die eine hat die Schule abgeschlossen und studiert jetzt – der andere hat sich beruflich verändert.

Und wir schauen auf Erfahrungen in unserer Stadt und in unserem Land, die uns verändern. Weiterlesen

Weihnachten ist immer!

Denn euch ist heute der Heiland geboren. (Lukas 2,11)

Ist das nicht verrückt? Viele von uns freuen sich auf Weihnachten und die damit verbundenen Traditionen: Kerzen, Tannenbaum, Geschenke, gutes Essen, gemütliche Stunden im Kreis der Familie, vielleicht sogar auf den Gottesdienstbesuch am Heiligen Abend. Doch manch einer ist danach traurig oder gar enttäuscht. Entweder, weil alles viel zu schnell vorbei gegangen ist oder weil es nicht so harmonisch abgelaufen ist wie erwünscht.

Wenn wir an ein paar Feiertagen unsere tiefe Sehnsucht nach Geborgenheit, Wärme, Liebe stillen wollen, so ist das, ehrlich gesagt, eine recht hohe Erwartung und kann eigentlich nicht funktionieren. Weiterlesen