Umkehr heißt auch, die eigenen Maßstäbe zu überdenken

Sich nicht abhängen lassen, erfolgreich sein; gut dastehen – das sind doch hohe und hehre Lebensziele, oder!? Ziele, mit denen wir etwas aus unserem Leben machen und unsere Gaben nicht brachliegen lassen. Wer etwas aus sich macht, der hat doch zumindest die Chance, auch zum Gelingen in unserer Gesellschaft beizutragen.

Ich will die Gaben und den Ehrgeiz nicht kleinreden. Aber ich kenne auch die Kehrseite: Kinder und Jugendliche, die gute und sehr gute Noten nach Hause bringen und trotzdem gefragt werden, wer denn (noch) besser war. Ich kenne Ehrgeiz, der zum Neid wird, und Stolz, der im Hochmut endet und Menschen auf andere herab blicken lässt. Macht das am Ende nicht ärmer statt reicher? Weiterlesen

Dankbarkeit – ein gutes Rezept!

Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch. (Thessalonicher 5,18)

Ein Arzt besucht seine Patienten im Altenheim. Ihm fällt ein 96-jähriger Mann auf, der stets zufrieden und freundlich ist. Eines Tages spricht ihn der Arzt darauf an und fragt nach dem Geheimnis seiner Freude. Lachend antwortet der Mann: „Herr Doktor, ich nehme jeden Tag zwei Pillen ein, die helfen mir!“ Verwundert schaut ihn der Arzt an und fragt: „Zwei Pillen nehmen Sie täglich? Die habe ich Ihnen doch gar nicht verordnet!“ Verschmitzt lacht der Mann und antwortet: „Das können Sie auch gar nicht, Herr Doktor. Am Morgen nehme ich gleich nach dem Aufstehen die Pille Zufriedenheit. Und am Abend, bevor ich einschlafe, nehme ich die Pille Dankbarkeit. Diese beiden Arzneien haben ihre Wirkung noch nie verfehlt.“ – „Das will ich Ihnen gerne glauben“, meint der Arzt. „Ihr gutes Rezept werde ich weiterempfehlen.“

In dieser Geschichte steckt Wahrheit. Ein dankbarer Mensch ist besser gewappnet gegen die Nöte des Lebens. Wir Deutschen sind leider geneigt, zu stark auf das Negative und die Angst zu sehen. Im Ausland gibt es dafür sogar einen Begriff: „German Angst“. Wir sind nicht nur das Volk der „Dichter und Denker“, sondern auch ein Volk der „Nörgler und Zweifler“. Wir sehen zu schnell den Mangel, das Problem. Und wir übersehen darüber die Chancen, die Gaben, die Geschenke, all das Gute, dem wir tagtäglich begegnen. Weiterlesen

Einer kehrte um und dankte

Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. (Lukas 17,15-16)

Über jeden Flugzeugabsturz wird intensiv berichtet. Und wer schreibt über die unzähligen gelungenen Landungen?

Der Mensch ist auf Probleme fokussiert. Die Wissenschaft erklärt das so: Mit einer Katastrophe ist unser Leben evtl. zu Ende, darum müssen wir wissen, wo sie uns bedroht, wir müssen uns mit ihr beschäftigen, um sie zu verhindern. Darum hält unser Gehirn uns im „Dauerproblem-Modus“. Es geht ums Überleben. Wenn ich mit dem Flugzeug abstürze, ist die Zukunft weg, die vielen tausend Tage, die eigentlich noch kommen sollten.

Allerdings: Wenn ich heil lande – sind diese vielen tausend Stunden gewonnen, tausende geschenkte Tage! Was für ein Schatz! Was mache ich damit? Eine längere Phase des Glücks und der Dankbarkeit könnte vielleicht helfen, aus diesen Tagen etwas zu machen, damit sie nicht hingehen „wie ein Geschwätz“. Das Gehirn will von sich aus schnell vom Modus der Dankbarkeit umschalten auf den Stressmodus zur Katastrophenabwehr. Aber das Gehirn kann auch anders, wenn WIR wollen. Wollen Sie? Weiterlesen

Vater, Sohn und Heiliger Geist

Vor einigen Tagen hat uns wieder eine weitere Frage zum christlichen Glauben erreicht, die wir gern in unserem Blog beantworten: Es geht um die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes, der sogenannten Trinitätslehre.

Die Frage lautet:

Ich glaube an Gott, den Vater… und den Sohn… und den Heiligen Geist. So bekennen wir es jeden Sonntag im Gottesdienst. Was sich so leicht sagt, ist allerdings schwer zu begreifen. Glauben wir etwa an drei Götter? Ganz bestimmt nicht. Aber wie sollen wir diese Wendung sonst verstehen? In der Bibel und im Glaubensbekenntnis werden Vater, Sohn und Heiliger Geist immer wieder eigenständig dargestellt. Wie können Vater und Sohn eins sein – und was ist der Heilige Geist? Weiterlesen

Wenn die Liebe zerbricht

„Was sind schon die vielen kleinen Landabenteuer der Liebe gegen die große Schifffahrt der Ehe?“, so fragte einst der Philosoph Ernst Bloch. Aus diesen Worten spricht die Erfahrung einer Liebe, die Bestand hat – wie ein Schiff, das die Stürme des Lebens nicht nur übersteht, sondern vielleicht sogar gestärkt daraus hervor geht – eine Liebe, die nicht nur bleibt, sondern sich vertiefen und wachsen kann. Ich bin mir sicher, dass die allermeisten Hochzeitspaare sich genau dies wünschen, wenn sie beschließen, eine Ehe einzugehen: eine Liebe, die bleibt und die ein tragfähiges Fundament bildet für viele Jahre und für eine eventuell wachsende Familie. Weiterlesen