Nicht vom Brot allein

Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht. (Matthäus 4,4)

Was nehmen wir im Laufe eines Tages alles zu uns? Es beginnt morgens mit dem Frühstück, setzt sich dann je nach Essgewohnheiten mit Zwischen- und Hauptmahlzeiten den Tag über fort. Dabei gibt es Speisen, die wir gern essen, an denen wir auch schlecht vorbeigehen können, wenn wir sie irgendwo liegen sehen. Andere Speisen können wir dagegen gut liegen lassen. Sie wecken nicht unseren Appetit. Wenn wir abends zurückblicken auf das, was wir im Laufe des Tages gegessen haben, kommt da schon einiges zusammen. Spannend ist dabei auch die Frage: Was ist eigentlich gesund von dem, was wir essen? Was tut unserem Körper und damit auch unserer Seele gut? Wir wissen in der Regel, was gesund ist, doch essen das, was uns gut schmeckt. Gesund und gut schmecken muss nicht deckungsgleich sein. Weiterlesen

Auf den Flügeln der Morgenröte

Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten. (Psalm 139,9)

Ich erinnere mich noch daran, wie mein kleiner Sohn am Nordseestrand eine Feder fand, einer Möwe am Himmel hinterher sah und zu mir sagte: „Ich möchte auch fliegen können!“ Ja, Fliegen ist ein alter Traum der Menschheit. Wir können es als Menschen zwar immer noch nicht selbst, wir haben aber die Möglichkeit, in ein Flugzeug zu steigen und in ferne Länder zu fliegen. Diesen Traum haben wir uns wahr gemacht. Seit Beginn der Sommerferien hoben und heben unzählige Flieger vom Boden ab und bringen Sonnenhungrige und Erholungssuchende nach Mallorca, zu den Kanaren, nach Übersee oder an andere weit entfernte Orte.

Der Psalm 139 nimmt diesen Traum vom Fliegen auch auf, und er benutzt weitere Bilder, die unsere Sehnsüchte, aber auch dunkle Erfahrungen und Zweifel, denen wir in unserem Leben begegnen, ausdrücken. Sätze wie: „Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; ich liege oder gehe, so bist du um mich.“ Und wir lesen „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.“ Aber eben auch: „Wohin soll ich gehen vor deinem Geist? Bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da.“ Weiterlesen

Zum selben Thema: Kirche und Werbung

Hat die Kirche es wirklich nötig, Werbung zu machen, wo sie doch schon seit mehr als eineinhalb Jahrtausenden besteht? Und ist nicht Werbung etwas eher Anrüchiges, ein Angriff auf das Unbewusste von uns Menschen mit der Absicht, uns zu verführen, zu etwas zu veranlassen, das wir eigentlich gar nicht wollten?

Werbung hat mit Glück zu tun. Und dieses „Glück“ enthält viele Glücksaspekte. Dieses „Glück“ umschließt die Verheißungen auf Genuss, Zugehörigkeit, Ansehen, Freiheit, Sicherheit und vieles mehr. Wer einen Porsche fährt, genießt die Beschleunigung, gehört zu einer Gruppe Gleichgesinnter, hat Ansehen (welches auch immer) in der Nachbarschaft, steigt ein in das Freiheitsversprechen der rapid schnellen Kilometerbewältigung und verlässt sich auf die werbliche Versicherung einer bergenden Karosse. Weiterlesen

Apple unser im Himmel

Einige Fragen stehen heute im Raum: Wie verständlich agiert Kirche mit ihrem Auftreten in der Öffentlichkeit? Wird sie von Menschen in einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft noch wahrgenommen und verstanden? Oder spricht sie mit ihren Riten und ihrer normierten Sprache nur noch ihre Binnen-Milieus an? Ist Kirche noch Kirche für das Volk, also Volkskirche? Oder zieht sich Kirche auf ihre vertrauten und verschlossenen Rückzugs-Räume zurück?

Angesichts der globalen Veränderungen im digitalen Zeitalter ist die Kirche gefragt, ihre Botschaft von der verändernden Kraft des Evangeliums zu bezeugen. Sie braucht dazu Mut über sich selbst hinaus zu sehen und zu reflektieren. Sie muss wieder auf des „Volkes Maul“ (Martin Luther) schauen und zuhören. Und sie braucht dazu ein Handwerkszeug für ihre Antworten auf die gestellten Fragen und Herausforderungen. Weiterlesen

Leben heißt wandern

Leben heißt wandern: Das ist mir nach dem Tod meines Mannes ganz deutlich geworden. Bis dahin waren wir gemeinsam unterwegs, in vielen wechselnden Lebenssituationen, auf einmal stand ich alleine an einer großen Kreuzung. Irgendwie stand die Welt still. Es ging nicht mehr weiter. Ich glaube, das kennen viele Menschen in ähnlichen Situationen. Stehenbleiben konnte ich mir nicht leisten. Ich hatte drei Kinder, und zu der Trauer kam die Notwendigkeit, Geld zu verdienen. Weiterlesen

Bewahre dir dein Vertrauen!

Ich wandere gern. Spaziergänge durch die Siedlung mag ich überhaupt nicht, aber ich bin immer für längere Wanderungen in schöner Umgebung mit einem lohnenden Ziel zu haben. Wandern ist spannend! Die Wege sind selten gepflastert, sie sind steinig, löcherig, uneben, matschig, zugewachsen und manchmal kaum auszumachen. Es geht bergauf und bergab, über umgefallene Baumstämme, durch Bäche und hohes Gras, und es kommt vor, dass sie gar nicht mehr begehbar sind. Dann muss nach anderen Wegen gesucht werden. Aber mittendrin aufgeben? Niemals! Weiterlesen