Bleibt in meiner Liebe!

Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe! (Johannes 15,9)

Die Liebe gehört zu den großen Rätseln des menschlichen Lebens. Solange es Menschen gibt, wird über die Liebe nachgedacht. Solange es Menschen gibt, hat die Liebe Freud und Leid in die Welt gebracht. Wo die Liebe zum Zuge kommt, gibt es Freude und Frieden. Wo sie aber vermisst wird, gewinnt Traurigkeit die Oberhand. Gerade heute fragen sich viele: Leben wir in einer lieblosen Welt? In der Arbeitswelt scheint sie gleich gar keine Rolle zu spielen. Allenfalls in der Familie, der Partnerschaft kann man noch dergleichen erwarten.

Im Neuen Testament kommt das Wort „Liebe“ unzählige Male vor. Bei dem, was Jesus zu sagen hatte, spielt die Liebe eine entscheidende Rolle. Weiterlesen

Ein Trost, der zur Orientierung wird | Andächtiges zur Jahreslosung #6

Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. (Jesaja 66,1)

Es ist eine wunderbare und bedenkenswerte Jahreslosung, die uns durch das Jahr 2016 begleiten soll. Sie stammt aus dem letzten Kapitel des alttestamentlichen Propheten Jesaja. Ja: Gott tröstet wie ein (gute) Mutter: Wir müssen uns Gott also wahrlich nicht zwangsläufig als Mann vorstellen; nur weil das über Jahrhunderte hinweg so geschehen ist. Ich bin dankbar dafür, dass „Gott-Vater“ schon in der Bibel neben allen männlichen auch ganz und gar weibliche Züge trägt. Unser Glauben wäre sonst um Entscheidendes ärmer. Weiterlesen

Tolle Tage in Thailand

Wenn die Christen im Frühjahr Ostern feiern, gibt es etwa zeitgleich im buddhistischen Thailand drei (oder auch mehr) „tolle Tage“, bei denen man riskiert aus Wasserpistolen bespritzt zu werden, oder gar einen Eiswasserschwall aus einem Eimer abzubekommen, der mit Schwung quer über die Straße geschüttet wird.
Songkran – so heißt dieses Fest. Und was einmal sehr gesittet begonnen hat – dass nämlich zu Songkran öffentlich ausgestellte Buddhafiguren mit Wasser übergossen werden, oder auch ältere Menschen geehrt werden, indem man ihnen zu Songkran Blütenwasser über die Hände gießt – das ist mittlerweile zu einer ausgelassenen Straßenparty geworden, an der sich auch nicht wenige ausländische Touristen hingebungsvoll beteiligen. Weiterlesen

Und Gott wird abwischen alle Tränen

Möge die Straße uns zusammenführen / und der Wind in deinem Rücken sein; / sanft falle Regen auf deine Felder / und warm auf dein Gesicht der Sonnenschein. / Und bis wir uns wiedersehen, / halte Gott dich fest in seiner Hand. / Und bis wir uns wiedersehen, / halte Gott dich fest in seiner Hand.

Das „Irische Segenslied“ gehört zu den Lieblingsliedern meiner Konfirmanden an der Auferstehungskirche. Vielleicht liegt es daran, dass die Bilder, die hier beschrieben werden, so reichhaltig und ausdrucksstark sind. Sie erinnern an schöne, an lustige, an fröhliche Zeiten im Leben. Es sind Bilder für Menschen, die auseinander gegangen sind: Man hat sich verabschiedet, sich vielleicht noch einmal gesagt, wie schön die Zeit war, die man zusammen hatte, gegessen, getrunken, gelacht und geweint miteinander – und nun ist die Zeit des Abschieds gekommen. Weiterlesen

Thomas, der glaubt… und zweifelt

Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und meinen Finger in die Nägelmale lege und meine Hand an seine Seite lege, kann ich’s nicht glauben. (Johannes 20,25).

Jesus Christus – auferstanden von den Toten, so bekennen wir die Osterbotschaft im Apostolischen Glaubensbekenntnis. Und gleichzeitig übersteigt das unser Verstehen. Über den Tod hinaus zu glauben ist alles andere als leicht. Da kann ich fröhlich singen und doch tief zweifeln. Wie Thomas. Der zweifelt. Auch er hat sich den Glauben nicht leicht gemacht. Ihm geht das, was ihm die befreundeten Jünger erzählen, zu schnell und zu glatt. Thomas sagt, dass er nicht an die Auferstehung des Gekreuzigten glauben wird, bevor er nicht die Finger in die Wunde legen kann. Er will es buchstäblich begreifen, mit den Händen spüren. Er macht einen Schritt nach vorn… und wieder zurück. Er vertraut… und misstraut…
Thomas, der Zweifler, ist in uns oft lebendiger als Jesus der Auferstandene. Denn es ist ja unbestreitbar: Man kann, wie Thomas, Jesus nachfolgen, von seinem Geist ergriffen sein, und trotzdem ratlos vor den Ostergeschichten stehen. Weiterlesen