Bleibt in der Liebe!

Haltet fest an der Geschwisterliebe! Vergesst nicht die Gastfreundschaft, denn durch sie haben einige, ohne es zu wissen, Abgesandte Gottes beherbergt. Gedenkt der Gefangenen als Mitgefangene, und gedenkt der Misshandelten, weil ihr auch noch in euren Körpern lebt. (Hebräer 3,1-3)

Vor vier Jahren traf ich Adam. Adam ist ein junger, schüchterner Mann aus Syrien. Er war 19 Jahre alt. Adam kommt aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Damaskus. Er hat seine Schule dort nicht beenden können, denn während des Bürgerkrieges in Syrien hat eine Bombe sein Wohnhaus getroffen. Er kann sich nicht genau erinnern, aber seitdem hat er eine verletzte Schulter. Nach diesem schrecklichen Erlebnis begann er seine Flucht vor diesem Krieg nach Deutschland zu planen. Er kam über das Mittelmeer und die Türkei und dann quer durch Europa. Seine Reise beschreibt er unter Tränen als einen schrecklichen Alptraum. Weiterlesen

Was ich hier gelernt habe

Was tun wir hier eigentlich? Die lutherische Kirche in Namibia und einige deutsche Kirchen leben in einer Partnerschaft miteinander. Namibia war einmal Missionsgebiet der Rheinischen Mission – die heute Vereinte Evangelische Mission heißt (VEM), mit Sitz u.a. in Wuppertal. Außerdem und damit verwoben war Namibia deutsche Kolonie: Deutsch-Südwestafrika. Es gibt also viel gemeinsame Geschichte, leider vor allem viel grausame gemeinsame Geschichte. Die deutsche Kolonialmacht ist verantwortlich für den Tod unendlich vieler Namibier, vor allem aus dem Volk der Herero.

Als die namibischen Kirchen unabhängig wurden, gab es eine deutsche, weiße lutherische Kirche und eine namibische schwarze – und diese Trennung gibt es bis heute. Weiterlesen

Seine Heimat ist fast überall – Gott! | Kirche und Heimat #3

Und Gott wird bei ihnen wohnen und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein. (Offenbarung 21,3)

Grauer Beton, undurchsichtiges Glas, schwarze Stahlbänke mit grauen Polstern. Der Blick geht nach vorne an die weiße Wand, auf das Kreuz aus schimmerndem Metall. 1965 wurde meine Heimatkirche in Hervest-Dorsten vollendet. Viel Grau, viel Beton und Glas, das war damals modern. Der graue Glockenturm ist weithin sichtbar. Den Falken gefällt‘s. Sie nisten dort oben.

Doch viele Menschen würden meine Heimatkirche wohl als kalt und nicht besonders hübsch bezeichnen. Ich aber bin in ihr groß geworden, kenne den muffigen Geruch der Sakristei, habe zigmal den Altar als Kind umrundet und sogar meine allererste Predigt habe ich in dieser Kirche gehalten. Auch zum Heiraten bin ich zurückgekehrt. Lange ist das alles her, aber diese Betonkirche ist mir damals zur Heimat geworden. Weiterlesen