Gott macht uns stark für das, was vor uns liegt

Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht. (Philipper 4,13)

Nicht kleckern, sondern klotzen: „Ich vermag alles!“
Nicht nur einiges oder etwas, sondern alles. Der Mensch, der diesen Satz formuliert hat, wird jemand sein, dem vieles gelingt und der vor wenig zurückschreckt. Ein Mensch mit vielen Freiheiten und großen Ideen.
Der Schein trügt: Der Apostel Paulus war zwar ein Mensch, der viele Ideen hatte und dem vieles gelang. Diesen Satz schrieb er allerdings, als er gerade im Gefängnis einsitzen musste. Ganz ohne Freiheiten, mit ungewisser Zukunft. Weiterlesen

Stärke, die aus dem Vertrauen kommt

Alles vermag ich durch den, der mich stark macht! (Philipper 4,13)

Ein echter Power-Satz ist uns da aufgeschlagen worden. Ein Anti-Satz vielleicht zu den Gefühlen, die uns selbst oft genug überfallen mögen.
Werde ich diese oder jene Hürde schaffen? Bin ich dieser besonderen beruflichen oder persönlichen Herausforderung gewachsen? Bewältige ich meine Trennung? Schaffe ich meinen Alltag im Spagat zwischen Kindern, Beruf und betreuenden Eltern? Schaffe ich es, mich einzuschränken, manche Bedürfnisse zurückzuschrauben? Eine Krankheit zu bewältigen, Trauer durchzustehen?
So viele Situationen, in denen uns die Energie ausgeht, in denen wir uns eher schwach als stark fühlen.
Solche Gefühle in uns treffen auf die Worte von Paulus, den großen Missionar, der auf seinen Reisen und bei seinen Gemeindegründungen wahrhaftig mit vielen Niederlagen, mit widrigen Umständen und seiner eigenen körperlichen Schwäche zu kämpfen hatte. In seinem Brief an die Gemeinde in Philippi hat er schon einen weiten äußeren und inneren Weg hinter sich. Weiterlesen

Gut, dass es dich gibt!

So, und nun urteilen Sie über mein Leben: ist es schlecht, so stark zu sein?

Urteilen? Über ein Leben?

Es war ein Geburtstagsbesuch, bei dem mir eine Frau ihre Lebensgeschichte erzählte und auch und vor allem davon sprach, wie sie sich durchkämpfen musste, wie oft sie allein war, als Kind und Jugendliche keine Mutter in der Nähe hatte. Sie sehnte sich nach ihr, aber es half nichts, sie musste sich in den Kriegsjahren und am Ende des Krieges durchkämpfen, wie so viele, bis sie endlich wieder zuhause war.
„Das hat mich stark gemacht – aber manchmal bin ich dann auch sehr ungeduldig, sehr hart, nicht nur mit mir.”
„Und: ich habe nie gebetet, dass Gott mir hilft. Ich wusste: ich bin allein und muss es allein schaffen.” War das jetzt alles falsch? Weiterlesen

Gott lässt sich nicht instrumentalisieren

Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? (Römer 8,31)

Dieser Vers aus dem Brief des Apostels Paulus an die frühe christliche Gemeinde in Rom wird in manchen Jahren von meinen Konfirmandinnen und Konfirmanden gern als Konfirmationsspruch ausgewählt. Wenn man die Jugendlichen nach dem Grund ihrer Wahl befragt, beschreiben sie den Vers als kurze und knackige Zusammenfassung des Handelns Gottes. Gott hat uns erwählt und in diesem Wissen dürfen wir leben.
Mir war dieser Vers in seiner Aussage lange unbehaglich. Er nährte in meinen Augen viel zu oft in der Geschichte ein großes Missverständnis. Nach dem Motto: Gott mit uns – gegen die anderen! Als ob ich mir sicher sein dürfte, egal, was ich täte, Gott ist schon mit mir. Weiterlesen