Drei Mal Glück

Am letzten Sonntagnachmittag war ich, der alte ehemalige Bergerhauser Pfarrer, richtig glücklich. Drei Ereignisse hatte ich miterlebt: Erstens – ein Oktoberfest mit Flüchtlingen; zweitens – einen theologischen Jugendgottesdienst mit Luther; und drittens – die Freude der Integrativen WG in „meinem“ ehemaligen Pfarrhaus, die soeben in Rimini den 1. Preis im Hip-Hop-Weltcup gewonnen hatte. Weiterlesen

Von Gott getragen und geleitet

Auch bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen, bis ihr grau werdet. (Jesaja 46,4)

„Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen…“ stand als Leitwort über dem vorherigen Beitrag von Wera Wittberger. Im Alter noch vital sein, Kraft haben und aufblühen: Das klingt verheißungsvoll! Ob es aber auch wirklich so sein kann? Manche haben im Alter eine so lebendige Ausstrahlung, dass man spürt: Sie sind glücklich und zufrieden. Aber ich höre auch oft den Satz: „Alt werden ist nicht schön.“ Und ich frage mich dann: Ist das Alter doch eher zu fürchten? Weiterlesen

Wenn ich älter werde

Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein. (Psalm 92,15).

Es ist schon lustig, dass ausgerechnet ich – jüngstes Mitglied des Redaktionskreises unseres Schonnebecker Gemeindebriefes – auserkoren wurde, einen Beitrag über das Älterwerden zu schreiben. Da kann ich ja nun wirklich noch nicht mitreden – oder vielleicht doch? Wenn mit knapp über vierzig die ersten grauen Haare auffallen, die Fältchen im Gesicht auch mit ganz viel Feuchtigkeitscreme nicht mehr weggehen und es nach dem Tennisspiel in den Knien zieht, sind das sicher nur lächerlich kleine Zipperlein. Sie machen aber klar, dass auch ich mich gegen das Älterwerden nicht wehren kann. Weiterlesen

Alles erzählt von Gott

Wie lieb sind mir deine Wohnungen, HERR Zebaoth. (Psalm 84,2)

Dieses Wort hat mich bei meiner Einführung im Mai letzten Jahres als Superintendentin inspiriert. Irgendwie begleitet mich seitdem dieser Bibelvers – mit seinem Bild der „Wohnungen Gottes“. Wenn ich mir Wohnungen und Räume in unserem Land vor Augen führe, nehme ich wahr, wie sehr sich Räume in den letzten 25 Jahren verändert haben. Keine Arztpraxis mehr ohne großformatige Bilder an der Wand, Innenräume – Inneneinrichtungen der Geschäfte werden passgenau auf die Kunden und den Zeitgeschmack abgestimmt. Unser Raumempfinden hat sich verfeinert. Von einer zunehmenden Ästhetisierung unserer Gesellschaft sprechen die Wissenschaftler. Weiterlesen

Alles liegt in Gottes Hand

Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen? (Hiob 2,10)

Neulich habe ich im Frauenkreis am Montag einen Vortrag über den Shintoismus in Japan gehalten. Das ist eine sehr alte Religion, entstanden aus den Riten um Saat und Ernte. So beschäftigt sich der Shinto besonders mit dem Diesseits und feiert die freudigen Ereignisse im Leben wie Neujahr, Geburt und Hochzeit. Die Schattenseiten des Daseins, der Tod und das Jenseits überlässt er dem neben ihm existierenden Buddhismus. Folgerichtig gehören sehr viele Menschen in Japan zugleich zwei Religionsgemeinschaften an. Das ist im Christentum kaum vorstellbar und auch nicht nötig. Denn im Christentum werden Leben und Tod, Diesseits und Jenseits in den Blick genommen, was wir besonders in den Evangelien nachlesen können. Weiterlesen

Der Glaube an Gott braucht Gespräch, Begegnung und Erproben

Erbarmt euch derer, die zweifeln. (Judas 22)

Dieser Vers ist dem Judasbrief entnommen, der wahrscheinlich im 2. Jahrhundert nach Christus in einer christlichen Gemeinde im Nahen Osten verfasst worden ist. Er ist eine Kampfschrift gegen Irrlehrer, die in der jungen Gemeinde oder in ihrem Umfeld auftauchten. Es gibt viele Vermutungen, um welche Irrlehrer oder besser welche andere Richtung des jungen Christentums oder verwandte religiöse Strömungen es sich gehandelt haben kann. In der theologischen Literatur halten sich die wildesten Spekulationen.
Wer den kurzen Brief im Neuen Testament liest, merkt schnell: Er ist selbst in seinem Ton beleidigend und in seinen Argumenten nicht sonderlich innovativ.
Aber seine Ausgangslage bleibt aktuell. Wie gehe ich mit Andersdenkenden um, mit Menschen, die um Antworten auf ähnliche Fragen ringen? Weiterlesen