…und mitten im Leben der Tod

Wir sind betroffen, entsetzt und sprachlos. Wir verstehen nicht, wir begreifen nicht. 150 Menschen sind tot, 149 von ihnen mit in den Tod gerissen, weil der Co-Pilot mutmaßlich die Maschine bewusst zum Absturz gebracht hat, um seinem Leben ein Ende zu setzen. Es ist unfassbar. Zum Entsetzen und zur Betroffenheit kommt die Wut: der Selbstmörder ist zum Mörder von 149 Menschen geworden. Die Hinweise darauf verdichten sich. Unsagbares Leid ist über die Familien und Freunde der Opfer hereingebrochen und ihnen gilt unsere ganze Anteilnahme. Wer kann ihre Verzweiflung ermessen? Worte haben ihre Kraft verloren, noch ehe wir sie sagen. Mitten im Leben der Tod. Weiterlesen

Simon trägt das Kreuz

Und als sie hinausgingen, fanden sie einen Menschen aus Kyrene mit Namen Simon; den zwangen sie, dass er ihm sein Kreuz trug. (Matthäus 27,32)

Die Soldaten bedrohen beide: Jesus und Simon.
Simon greift nach dem Kreuz.
Er nimmt das Kreuz Jesu.
Er muss es tun.
Die Soldaten zwingen ihn.
Er wird das Kreuz auf dem Weg zur Hinrichtung eine Zeit lang tragen. Weiterlesen

Ungeheuerliche Einsicht

Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen! (Matthäus 27,54)

Wie selbstverständlich klingt dieser Satz nach zweitausend Jahren Christenheit für Leute, denen ihr Glauben wichtig ist?! Und: Wie fremd, sinnlos und unvorstellbar ist er nach zweitausend Jahren Christenheit für moderne Skeptiker und Menschen, die mit der christlichen Gedankenwelt nichts (mehr) anfangen können!? Im Augenblick seines Entstehens aber enthält dieser Satz eine ungeheure Sprengkraft. Gerade weil er nicht aus dem Mund eines nach damaligen Maßstäben Frommen kommt, sondern aus dem Mund eines Heiden; schlimmer noch: eines heidnischen römischen Soldaten, dem seine religiösen Zeitgenossen keine geistliche Einsicht, sondern nur zynische Grausamkeit zutrauen. Ist er doch gerade noch daran beteiligt, drei Menschen festzunageln – am Kreuz. Weiterlesen

Ausgerechnet…!

„Ausgerechnet…!“ Wie oft haben wir uns das schon sagen hören. Überrascht, irritiert, leicht kopfschüttelnd vielleicht auch.

„Ausgerechnet die!“ Da begegnet uns nach Jahren das blasseste und schüchternste Mädchen aus unserer Schulklasse wieder. Und wir erkennen mit einer Mischung aus Bewunderung und Neid: Edles Outfit, gewinnendes Lächeln und ein geradezu provozierend souveränes Auftreten. Unglaublich! Wenn uns das jemand vor zwanzig Jahren prophezeit hätte… Weiterlesen

Heute Morgen um sechs

Ist es möglich, dass am Dienstagmorgen um sechs Uhr eine Andacht in einer Evangelischen Kirche stattfindet? Ja, es ist möglich! So geschehen heute Morgen in der Friedenskirche in Dellwig. Wir haben mit unserer katholischen Schwestergemeinde St. Michael vereinbart, Andachten in der Fastenzeit anzubieten – abwechselnd in St. Michael und in der Friedenskirche, aber immer um sechs Uhr, mit einem anschließenden kleinen Frühstück. Weiterlesen

Die Macht der Bilder

Künstler mussten sterben, weil sie mit spitzer Feder Karikaturen zeichneten und veröffentlichten. Entsetzen und Ratlosigkeit machen sich breit. Dann aber auch Trauer und Solidarität für die Ermordeten. Sie sind gestorben für die Werte der Demokratie, die da sind Meinungs-, Kunst- und Pressefreiheit, Menschenrechte und auch Religionsfreiheit. Gezielt haben diese von Hass und Gewalt geprägten Terroristen sich Künstler des Zeichenstiftes ausgesucht. Warum? Weil sie mit ihren Karikaturen der Gesellschaft den Spiegel vorhalten. Karikaturen sind Spottbilder und damit auch Nachdenkbilder. Weiterlesen