Es ist vollbracht und es ist viel zu tun

Es ist vollbracht. (Johannes 19,30)

Jesus Christus: gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes – so bekennen wir im Apostolischen Glaubensbekenntnis den Sohn Gottes, der in die tiefsten Tiefen hinabgestiegen ist. Ob man sie nun Totenreich oder Hölle nennt: Jesus geht dem menschlichen Leiden auf den Grund, er geht ihm nach bis in den tiefsten Abgrund.
Am Karfreitag werden wir über Jesus mit hineingenommen in Leid, Schmerz, Verzweiflung und entwürdigende Aussichtslosigkeit im Alltagsleben vieler Menschen. Wir brauchen so gesehen keine jenseitige Höllenvorstellung, um zu wissen, dass es sie gibt, die Hölle, hier und jetzt. Dass es sie immer gab, quer durch Kontinente und Kulturen. Es gibt diese Orte, an denen Menschen verzweifelt sind und sich zutiefst verlassen fühlen. Hier mitten unter uns.
Die Hölle heute – sie heißt auch Demenz und Alzheimer. Ich bin mir sicher: zu den an Demenz Erkrankten würde Jesus heute hinabsteigen, um dem Leid der Menschen auf den Grund zu gehen. Weiterlesen

Wir müssen eine neue Sprache dafür finden, wie und an was wir glauben

Im vergangenen Jahr sind so viele Menschen aus der Kirche ausgetreten wie schon lange nicht mehr. Woran liegt das und was ist dagegen zu tun? Antworten von Marion Greve, Superintendentin des Kirchenkreises Essen:

Warum sind so viele Menschen mit den Kirchen unzufrieden und treten aus?

Die aktuellen Austritte besorgen mich – wenngleich ich den Grund für die Austritte eher nicht darin sehe, dass Menschen mit der Kirche unzufrieden sind. Viele Menschen spüren keine enge Bindung mehr zur Kirche – daran müssen wir arbeiten. Indem wir uns nicht auf uns selbst und auf die Kerngemeinde der Altvertrauten zurückziehen, sondern weiterhin mitten in die Wohn- und Arbeitswelt der Menschen hineingehen. Sozialdiakonische Angebote spielen dabei eine große Rolle, aber natürlich auch das Vermögen, von Gott zu sprechen – wissend, dass er selber es ist, der die Kirche baut. Weiterlesen

Ein Begleiter durch das Jahr

Liebe Leserin, lieber Leser!

An der Schwelle zum neuen Jahr grüße ich Sie mit der biblischen Jahreslosung, einem Wort aus dem Brief des Apostels Paulus an die christliche Gemeinde in Rom: „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob“. Eine wohltuende Erinnerung: Bevor ich mich mit neuen Ideen, Plänen und auf den Weg in das neue Jahr mache, hat Gott bereits Ja zu mir gesagt. Weiterlesen