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Nicht aufhören, vom Frieden zu träumen!

Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens. (Lukas 1,79)

Wagen wir noch, vom Frieden zu reden in diesen Tagen? Die Welt scheint einmal mehr aus den Fugen zu geraten. Unsagbares Leid – beinahe in Echtzeit auf unser Handy, an den Küchentisch und auf unsere Couch getragen.

Obendrein hat man das Gefühl, dass der neue Krisenschauplatz den anderen  beinahe vergessen macht, der gestern noch unsere Nachrichtenticker und unsere Herzen besetzt hat. Wann hat es nur ein Ende mit diesem Leid, diesem Hass und den zahllosen Unmenschlichkeiten, die einem die Sprache verschlagen? Was für eine Welt?!

Und doch – oder gerade deshalb – traue ich auf die Zusage unseres Gottes, der uns Frieden, den Schalom, vor Augen malt: eine Welt, in der alle haben, was sie zum Leben brauchen, in der Menschen auf einander Acht geben, sich unterstützen, der Liebe Hände und Füße verleihen. Damit alle einen Ort haben, an dem sie ohne Angst leben können.

Wir sollten nicht aufhören, vom Frieden zu träumen – gerade um all der Opfer willen und des unaussprechlichen Leids. Ja, wir wagen, vom Frieden zu träumen und zu erzählen – gerade und erst recht in diesen Tagen.

Jörg Herrmann