Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken und lobsingen deinem Namen, du Höchster. (Psalm 92,2)
Bedanken Sie sich manchmal, hin und wieder oder sogar oft für das eine oder andere? Wenn jemand Ihnen die Tür aufgehalten hat? Wenn jemand Ihnen zugehört hat? Wenn der oder die an der Kasse geduldig Ihren ganzen Einkauf gescannt hat? Ich glaube, es gibt eine ganze Menge, wofür ich jeden Tag jemandem „Danke“ sagen könnte. Manchmal sage ich es und manchmal auch nicht. Vielleicht, weil ich es für selbstverständlich halte?
Dabei, wenn ich ehrlich bin, freue ich mich ja auch hin und wieder über ein „Danke“. Sie vielleicht auch? Es hat ja auch etwas mit Wertschätzung zu tun. Mit Achtung und Wahrnehmung. Vielen Dank, dass du dir Zeit für mich nimmst, dass du aufmerksam bist, dass du mir zuhörst. Ach, es gibt so vieles, was mir guttut, was mich freut, wofür ich dankbar bin.
Ich glaube, unsere Mütter und Väter konnten das noch besonders gut. Einfach mal und immer wieder „Danke“ sagen. Und sie haben das nicht nur untereinander getan. Sie haben auch Gott in dieses Danken mit einbezogen. Sie waren sich sicher, dass auch Gott sich darüber freut. In den Psalmgebeten unserer Bibel geht es sehr oft um dieses Thema:
Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken und lobsingen deinem Namen, du Höchster. (Psalm 92,2)
Der und die Beter*in sagen Gott „Danke“ für Hilfe in der Not, für Rettung und Bewahrung. Sie danken Gott, dass er immer ein offenes Ohr hat, dass sie ihm alles anvertrauen können. Und auch wenn sie fröhlich sind und es ihnen gut geht, sagen sie „Danke“, denn Gott hat ihr Herz froh gemacht. Und so bedanken sie sich auch für reiche Ernte und feiern gemeinsam ein buntes Fest.
Wie schön, dass wir diesen Gedanken bis heute nicht vergessen haben. Es freut mich sehr, dass wir auch in unseren Städten bis heute an der Tradition des „Ernte-Dankfestes“ festhalten. Wir laden zum Gottesdienst ein. Mancherorts findet dieser in einer Scheune auf einem Bauernhof statt. Auch zum großen Familienevent „Essen erntet“ in unserem Grugapark gehört der ökumenische Gottesdienst am Samstag wie selbstverständlich dazu.
Und natürlich kann man beim Erntedankfest Gott auch noch für viel mehr als für die besonders gute Apfel- und Kartoffelernte in diesem Jahr danken. So denke ich z.B. auch an besondere Events in unserer Gemeinde in den letzten Wochen: An die wunderbare Ausstellung mit dem Essener Künstler Rolf Escher, deren Eröffnung wir mit unserem ganzen Gestaltungsraum feiern konnten. Den zum Nachdenken anregenden Tierschutz-Gottesdienst mit dem Tierschutzverein Groß-Essen e.V. Den ökumenisch gefeierten Schöpfungstag im Garten von St. Andreas. An ein fröhliches Gemeindefest für Kinder und Familien, die Begrüßung unserer neuen Kitakinder… Bestimmt fallen euch und Ihnen noch viele weitere schöne Begegnungen in unseren unterschiedlichen Zentren ein.
Für all das, was unserer Seele guttut, was unser Herz fröhlich macht, könnten wir einfach mal wieder „Danke“ sagen, denen, die dazu beigetragen haben und auch unserem Gott.
Sabine Grüneklee-Herrmann