Und der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten. (2. Mose 13,21)
Und, Weihnachten gut verbracht? Diese Frage, die ich heute ‚aufgeschnappt‘ habe, möchte ich gerne an Sie weiter geben. Gibt es etwas, das Sie bewahren möchten aus diesen Tagen? Klingt vielleicht noch ein Satz nach, den Sie gehört oder gelesen haben, den Sie aufheben möchten? Eine Weihnachtskarte, ein Anruf oder sogar eine schöne Begegnung, die trotz aller Umstände doch stattfinden konnte? Ein Geschenk, über das Sie sich sehr gefreut haben? Und wie war es mit der Weihnachtsbotschaft selbst?
Noch nie gab es so viele Möglichkeiten, sie sich nach Hause zu holen, auch wenn sie den realen Kirchgang und das Beieinandersein natürlich nicht ersetzen konnten.
Aber ich möchte Sie in diesen Tagen auf dem Weg in ein neues Jahr einladen, weniger über das nachzudenken, was in diesem Jahr gefehlt hat, als das zu erinnern, was Ihnen in diesem Jahr gutgetan hat. Alle guten Erfahrungen und Erlebnisse können wir vielleicht zu unserem Reisegepäck legen, das wir in den nächsten Monaten immer wieder gebrauchen können.
Für mich gehört die Weihnachtsbotschaft in jedem Fall dazu. Gottes Zusage an uns, dass er an unserem Leben teilnehmen möchte, dass er einer von uns geworden ist.
Und dazu möchte ich an eine weitere Geschichte erinnern. An Menschen, die auf steinigen Wüstenwegen Gottes heilsame Nähe erfahren haben und aus ihr Kraft für die Zukunft schöpfen konnten. Sie ereignete sich damals weit vor unserer Zeitrechnung. Das Volk Israel hatte aus Ägypten fliehen können und zog durch die Wüste zum Schilfmeer:
Und der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten.
Was für ein sichtbares Zeichen der schützenden Nähe Gottes auf einem Weg, der kein leichter war und viele Jahre voller Entbehrungen andauerte. Und immer wieder gab es Zweifel, ob es überhaupt richtig war, dass sie ihn angetreten hatten und ob sie nicht doch besser in der Gefangenschaft der Ägypter hätten leben sollen, als jetzt so sehr in der Wüste zu leiden.
Aber Mose, den Gott dafür bestimmt hatte, das Volk zu begleiten, ermutigte sie: ‚Wir schaffen das, Gott geht mit, habt Vertrauen.‘ So sehen sie immer wieder die Zeichen seiner Nähe:
Niemals wich die Wolkensäule von dem Volk bei Tage noch die Feuersäule bei Nacht.
Irgendwann erreichen sie tatsächlich ihr Ziel. Gottes heilsame Nähe auf all unseren Wegen zu spüren, das wünsche ich uns. Vielleicht sind Ihnen nun Bilder und Begegnungen in den Sinn gekommen, die Ihnen in diesem Corona-Wüstenjahr gut getan haben. Ereignisse, Momente, in denen Sie Gottes Nähe spüren durften und vielleicht ein ‚Gott sei Dank‘ wie von selbst über die Lippen kam.
Nehmen Sie all diese mit ins Reisegepäck für 2021. Ich wünsche uns, dass wir mit all diesem positiven Erinnern und der Gewissheit von Gottes bewahrender Nähe voller Zuversicht auf das neue Jahr zugehen können.
Wir beten:
Gott segne uns in dem neuen Jahr, das nun vor uns liegt. Gott behüte uns in unseren Vorhaben und bei unseren Plänen. Gott lasse sein Angesicht leuchten über all unseren Wegen und schenke uns Frieden. So segne und behüte uns alle der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Sabine Grüneklee-Herrmann